Falkenstein (gs) – Die kleinen, knubbeligen Gesellen sind in diesem Winter nahezu überall zu finden: Auf Adventskränzen lugen sie hinter Kerzen hervor, in Schaufenstern bewachen sie die Geschenke für unsere Lieben und in unseren Wohnstuben haben sie ein warmes Plätzchen neben den Weihnachtssternen und Kerzen gefunden. Wer mag sie nicht, diese niedlichen kleinen Naturburschen, mit ihren Knubbelnasen und den tief über die Augen gezogenen Zipfelmützen.
Fast erscheint es uns, als wollten sie uns nicht sehen, oder möchten sie sich nur verstecken? Unter ihren spitzen Zipfelmützen lugen sie hervor und zaubern ein Lächeln in unser Gesicht. Wir finden sie gestrickt oder gefilzt, mit langen Bärten, die zuweilen auch geflochten sind, damit die kleinen Herren nicht darüber stolpern. Es gibt sie aus Porzellan und auch aus Holz geschnitzt. Fast jeder von uns hat einen der kleinen Gesellen bei sich zu Hause – doch wo kommen sie eigentlich her und was machen sie bei uns?
Ursprünglich kommen die kleinen Wichtel aus Skandinavien. Dort leben sie in den Wäldern oder auch gerne auf einsamen Höfen. Wer kennt nicht die wunderbare Geschichte des „Tomte Tummetott“ von Astrid Lind-gren, in der sie von einem Wichtel erzählt, der auf einem Hof in Schweden lebt und in einem bitterkalten Winter den Tieren des Hofes Mut und Zuversicht gibt. Darüber hinaus wacht er des Nachts über den Schlaf der Menschen und der Tiere des Hofes, damit niemandem Böses wiederfährt.
Die Geschichte gibt sehr gut wieder, was auch andere skandinavische Sagen über die kleinen Wichtel erzählen. Sie leben wie gute Geister in den Häusern der Menschen, naturverbunden und liebevoll zu allen Lebewesen. Sie erfreuen die Menschen, auch wenn sie in den alten Sagen oft auch Schabernack mit ihnen treiben. Stets sind sie uns wohlgesonnen und als Weihnachtswichtel bringen sie in vielen Geschichten auch die Geschenke zu den Kindern und Familien.
Doch woher wissen wir eigentlich, wie Wichtel aussehen? Abbildungen dieser kleinen Fantasiegeschöpfe finden sich zumeist in Kinderbüchern wo sie auch oft Teil wunderbarer Wald- und Wiesengeschichten sind. Kleine Männer, selten Frauen, die ausgestattet mit roten Zipfelmützen, allerlei sinnvolle Arbeiten verrichten, oder eben liebevoll über Mensch und Tier wachen. Was hat nun aber dazu geführt, dass diese kleinen Kerlchen die Bilderbücher verlassen und den Weg in unsere Weihnachtsstuben gefunden haben? Den Wichteln werden sehr warmherzige Eigenschaften zugeschrieben: treu, selbstlos, unaufgeregt und liebevoll umsorgen sie mit großer Herzenswärme ihre Schützlinge und vermitteln somit ein tiefes Gefühl der Geborgenheit.
Vielleicht ist es diese Eigenschaft, die sie für uns Menschen in der Vorweihnachtszeit so attraktiv macht. Sind es nicht genau diese Eigenschaften, nach denen wir in der Vorweihnachtszeit so sehr streben und verkörpern sie nicht auch das, was wir so sehr suchen – Liebe, Wärme und Geborgenheit?
Gerade in der Vorweihnachtszeit wird vielen von uns bewusst, wie hektisch und schnell unser Leben geworden ist. Wir alle sehnen uns nach Wärme und Geborgenheit und erfreuen uns an dem Anblick der kleinen Weihnachtswichtel, die schon beim Ansehen Gemütlichkeit ausstrahlen und uns innerlich lächeln lassen. Was auch immer uns zum Kauf eines Weihnachtswichtels bewogen hat, eines ist sicher: Was auch immer diese kleinen Kerle in unsere Wohnzimmer gebracht hat – niedlich sind sie auf jeden Fall!