Königstein (el) – Die markanten Poster, die den zweiten Benefizlauf des Damen Lions- Clubs Königstein Burg für den 11. Mai ankündigen, sind längst gedruckt und hängen an prominenten Stellen in und um Königstein. Auch im Internet kann man sich bereits seit einiger Zeit auf der Website des Clubs unter www.benefizlauf-königstein.de anmelden. Wenn am Sonntag, 11. Mai (Muttertag), dann auch noch das Wetter stimmt, dann dürfte einer erfolgreichen Neuauflage des Benefizlaufs, der im vergangenen Jahr 13.000 Euro zugunsten der Deutschen Knochenmarkspenderdatei erbracht hatte, nichts mehr im Wege stehen. Apropos Wege – neues Terrain beschreiten die organisierenden Damen des Clubs diesmal mit dem Spendenzweck. Jeder Kilometer, der auf dem malerischen Rundkurs durch die Königsteiner Fußgängerzone und durchs Woogtal auf unterschiedlichen Streckenlängen gejoggt oder gewalkt wird, fließt dem Verein Susan G. Komen Deutschland e.V. zu. Seit vielen Jahren steht der Name Komen synonym für den Kampf gegen den Brustkrebs.
Ein Anliegen in Verbindung mit Prävention und Heilung, das auch den Organisatoren des Laufs sehr am Herzen liegt und das sie zusammen mit den Sponsoren, unter anderem ist hier auch die Königsteiner Woche als Medienpartner aktiv, die sie an Bord geholt haben, zu transportieren suchten.
„Race for the cure!“ – wer kennt diesen Slogan des Vereins nicht, der für seine Benefizläufe mit dem rosa Schleifchen bekannt ist, um Gelder für die Heilung und Erforschung der Krankheit zu generieren? Zwar wollen die Königsteiner mit ihrem Lauf diesen Gedanken auch aufgreifen, wollen jedoch den Charakter ihres eigenen Laufs beibehalten. Uli Frech vom Organisations-Team des Lions Clubs formuliert: „Unser Lauf hat einen ganz eigenen Charakter.“ Getragen wird das Ganze, so hofft man, an den Erfolg vom vergangenen Jahr anknüpfen zu können, vom Esprit der Königsteiner – 2013 meldeten sich gar 1.000 Läufer an, die dabei die 30 Frauen des Lions Clubs vor eine logistische Großaufgabe stellten, die diese allerdings mit Leichtigkeit und Bravour meisterten.
Logistische und finanzielle Unterstützung haben sich die Lions-Damen auch diesmal wieder geholt und mussten nicht lange danach rufen. Auch diesmal wieder zur Stelle ist die Süwag, deren Bad Homburger Standortleiter Dr. Joachim Reinking bereits im vergangenen Jahr mit einem großen Team mitgelaufen war und sich nach eigenen Angaben auch diesmal wieder im Training befindet. „Wir werden daraus eine Tradition machen“, kündigte Reinking an. Auch für Marion Band, Leiterin Presse- und Öffentlichkeit am Sana Klinikum in Offenbach, ist die Verbindung zum Thema „Brustkrebs“ in zweierlei Hinsicht gegeben. Zum einen gilt das Klinikum seit zehn Jahren als wichtiger Standort für die Heilung und Versorgung von Betroffenen und zum anderen will man als Sponsor des zweiten Königsteiner Benefizlaufs Aufmerksamkeit für die Krankheit in der Öffentlichkeit schaffen. Das Gebot der Stunde lautet dabei auch Aufklärung, schließlich habe man es laut Marion Band jährlich mit bundesweit 70.000 Neuerkrankungen zu tun.
Angesichts Zahlen wie diesen tun Diagnostik, Nachsorge, Aufklärung und Hilfe not, um die Betroffenen aus ihrer Stigmatisierung herausholen zu können.
Die Aufklärung dieser Krankheit voranzutreiben, dies ist ein wichtiges Anliegen von Komen Deutschland, erklärte Corinna Saric, Mitglied des geschäftsführenden Vorstands. Dabei habe die Prävention einen hohen Stellenwert und dementsprechend wichtig ist auch die Früherkennung bzw., dass Frauen zur Vorsorge gehen. Doch auch hier gilt es anzumerken: „Die Frauen gehen nicht so regelmäßig zur Vorsorge, wie sie sollten“, weiß Corinna Saric, die viele Betroffene kennengelernt und immer wieder festgestellt hat: „Frauen, die nie aufgeben, die gewinnen. Es gilt, sich der Diagnose zu stellen.“ Darauf ausgerichtet ist auch das Projekt „Home Nurses“. Im Rahmen von Seminaren, die auch mit Hilfe der Gelder finanziert werden können, die hoffentlich durch den Königsteiner Benefizlauf zusammenkommen werden, will man Angehörigen und Partnern der Erkrankten wertvolle Infos an die Hand geben, wie sie helfen können.
„Angedacht ist auch, das erste Seminar dieser Art in Königstein anzubieten“, so Saric, die ebenso an die Produktion der so genannten „Pink-Info-Taschen“ für die Betroffenen denkt, wenn sie nach einem Verwendungszweck der Gelder aus dem Benefizlauf denkt. 30.000 solcher Taschen voller wertvollem Infomaterial müssten neu produziert werden.
Überhaupt ist es die Information, die so unabdingbar ist, wenn man dieser Krankheit die Stirn bieten will. Das weiß auch Rudy C. Meidl, der die Moderation des Königsteiner Laufs übernehmen wird und im Zuge seines Engagements für die Lions-Damen auch darauf aufmerksam machen möchte, dass auch Männer an Brustkrebs erkranken können. Laut Statistik sind das in Deutschland jährlich 500 bis 700 Männer – auch ein Thema, „über das man nicht redet“, sagt Meidl, der hier aufklären will und seinerseits noch mal dazu aufruft, die präventiven Angebote auch zu nutzen.
Das Ganze solle ein Fest für die Familie werden – insofern biete sich der Muttertag als idealer Termin an, sind sich Uli Frech, Dr. Uta Smits und Marion Neuschäfer vom Lions-Organisations-Team einig und wollen zum Muttertags-Termin dazu noch ein interessantes Rahmenprogramm anbieten, das alle Altersgruppen ansprechen soll. So wird neben jeder Menge Informationsmaterial rund um den erklärten Spendenzweck des Laufs auch die Königsteiner Kunstwerkstatt einen Kreativ-Pavillon für die jungen Kurstädter aufstellen. Auch Bürgermeister Leonhard Helm und ganz besonders Sportdezernent Jörg Pöschl als Sprachrohr in die Vereine – immerhin gibt es 20 Sportvereine in Königstein – wollen die Werbetrommel für den Lauf rühren. Ihre Botschaft ist eindeutig: Jetzt anmelden für den Lauf.
Wer dies bis zum 4. Mai tut, der erhält auch ganz sicher ein Runners-T-Shirt. Die Startgebühr für Erwachsene beträgt übrigens 12 Euro (Nachmeldegebühr 3 Euro am Tag des Laufs). Leonhard Helm fasst nochmal zusammen, was diesen besonderen Lauf ausmacht: „Das Engagement der Lions-Damen (die übrigens laut ihrer Präsidentin Sabine Petersen-Spindler in diesem Jahr das zehnjährige Jubiläum ihres Clubs feiern) hat uns alle mitgerissen!“ Wäre nur noch eins zu klären: Läuft der Sportdezernent mit oder der Bürgermeister oder sogar beide?
Für sie und alle anderen Läufer, die unterwegs ein wenig Motivation nötig haben, hat man eine Trommler-Gruppe engagieren können, die dafür sorgt, dass die Kräfte und der Wille nicht nachlassen.