63. St. Annaberg-Gedächtniswallfahrt kann trotz Corona stattfinden

Königstein (kw) – Immer am letzten Sonntag im August begehen die Schlesischen Katholiken traditionell ihre Wallfahrt nach Königstein im Taunus, zur Ehre und zum Gedenken an die heilige Anna – seit deutlich mehr als einem halben Jahrhundert.

Das Jahr 2020, belastet mit dem Coronavirus, hat natürlich auch in dieser Tradition zunächst alles in Frage gestellt. Es gab viele Fragen, die im Vorfeld abgearbeitet werden mussten: Wie sieht es mit Veranstaltungen generell aus? Vorsichtsmaßnahmen, Hygienekonzept, Abstandsregeln und dadurch begrenzte Anzahl an Plätzen, Dienstanweisungen für Gottesdienste vom Bischöflichen Ordinariat mit Mund-Nasenschutz und allerlei mehr musste von den Veranstaltern bedacht werden.

„Jetzt haben wir Gewissheit: Die 63. St. Annaberg-Gedächtniswallfahrt am Sonntag, 30. August 2020, findet statt“, teilt Patricia Ehl deutlich erleichtert mit, „vielen Dank an alle, die sich dafür eingesetzt haben!“

Zu den coronabedingten Fährnissen kommt noch der Umstand, dass die Renovierung der Kollegskirche noch nicht abgeschlossen ist, die normalerweise das Ziel der Wallfahrt ist. Sie wurde zur Wallfahrtskirche durch die bewegende Darstellung der „Mutter der Vertriebenen“, die der schlesische Bildhauer Erich Jäkel 1952 schnitzte. Die Schlesier ließen in dem Gotteshaus 1957 einen Altar zu Ehren der heiligen Anna errichten. Dargestellt ist das Gnadenbild vom oberschlesischen Sankt Annaberg; neben dem Altar erinnert eine Urne mit Erde an diesen bedeutenden Pilgerort. Als Ausweich-Domizil wird der Kongresssaal im benachbarten, ebenfalls zum ehemaligen Komplex der „Königsteiner Anstalten“ gehörenden „Haus der Begegnung“ dienen.

Bevor die oft von weit her anreisenden Wallfahrer die Treppe zum Saal hinaufsteigen, werden sie sich auf schlesische Art stärken können. Zwei Verkaufsstände bieten „Heimatliches“ an: echten schlesischen Mohnkuchen und Brot, sowie Wurstwaren nach traditionellen schlesischen Rezepturen. Das Programm des Tages weicht aufgrund von „Corona“ etwas von der üblichen Zusammenstellung ab:

Um 9 Uhr wird Pater Martin von „Kirche in Not“ ein Rosenkranzgebet mit Bildbetrachtung halten, bevor um 10 Uhr Bürgermeister Leonhard Helm die Wallfahrer begrüßen wird. Das Pontifikalamt zelebriert Weihbischof em. Dr. Gerhard Pieschl aus Limburg, der seinerzeit ebenfalls heimatvertrieben wurde und in Königstein studierte. Die traditionelle „Heimatstunde“ muss in diesem Jahr entfallen.

KIRCHE IN NOT bietet ein Mittagessen (Suppe) an, zu dem alle Mitfeiernden in den Speisesaal geladen sind. Ob die anschließende Marienandacht mit Konsistorialrat Wolfgang Blau aus Seligenstadt zum Abschluss dieses Tages stattfindet, wird kurzfristig entschieden und nach der Hl. Messe bekannt gegeben werden.



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