Königstein
(kw) – Die vom Bürgermeister angekündigte Erhöhung der Grundsteuer-B kommt für die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) nicht überraschend. Bereits in den letzten Jahren habe der Rathauschef versucht, diese Steuer anzuheben, so ALK-Fraktionsvorsitzende Runa Hammerschmitt. Allerdings sei er an der Mehrheit des Parlaments gescheitert und dies hoffe die ALK auch für dieses Jahr. Zwar habe man beginnend für 2022 unter der Zusicherung einer stabilen Haushaltslage diverse Entlastungen beschlossen, unter anderem bei den Straßenbeiträgen, aber dies sei eine sukzessive Abschmelzung, die bei weitem keine derartige Erhöhung rechtfertige.
Haushaltsentwurf genau prüfen
Bisher habe außer den Magistratsmitgliedern noch kein anderer Mandatsträger genaue Kenntnis des Entwurfs für 2023. „Wir werden diesen sehr genau prüfen und dort den Rotstift ansetzen, wo kein wirklicher Bedarf besteht“, so Hammerschmitt. Das betreffe auch den Personalplan. Bereits im letzten Haushalt habe die Verwaltung Stellenbegehrlichkeiten aufgestellt, die zum Teil gegen die Stimmen der ALK erfüllt worden seien. Sicherlich herrsche in bestimmten Bereichen Mitarbeitermangel, beispielsweise bei der Kinderbetreuung, aber an anderen Stellen müsse kritisch hinterfragt werden, ob mehr Personal auch ein Mehr an Leistung für die Bürger bringe. Wenn die Stadt sich bei großen Bauvorhaben finanziell überhoben habe, wäre das bedauerlich und dann müssten alle Königsteinerinnen und Königsteiner diese bittere Suppe auslöffeln, denn begonnene Baumaßnahmen könne man schlecht stoppen.
Überbordende Baukosten allein auf die gestiegenen Preise bei Baumaterialien und Liefer- sowie Ausführungsengpässe zurückzuführen, könne nicht allein der Grund sein. Auch hier werde die Aktionsgemeinschaft sehr genau nachhaken und entsprechende Nachweise einfordern.
Einnahmequellen generieren
Zu drohen, dass Königstein sich ohne die Steuererhöhung bestimmte Dinge nicht mehr leisten könne, sei wenig zielführend. Sparen sei eine kluge Devise, allerdings sei es auch wichtig, zusätzliche Einnahmen zu generieren. Hier habe man in den letzten Jahren Chancen versäumt, insbesondere bei der Ansiedlung von (weißem) Gewerbe. Dort, wo jetzt teurer Wohnraum entstehe, hätte gleichermaßen Platz für Gewerbe geschaffen werden können und damit eine dauerhafte, ertragreiche Steuerquelle.
Letztlich sei die Entscheidung für oder gegen den Erhalt kommunaler Einrichtungen und die Festlegung von Prioritäten das Ergebnis politischer Abwägungen und hier werde die ALK auf konstruktive Debatten während der Haushaltsberatungen hinwirken.