Altkönigstraße 44 – unsere Stadt wird verkauft!

Königsteiner Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste der Stadt kennen die Altkönigstraße als eine alleenähnliche Straße mit wunderbaren alten und auch neueren Einfamilienvillen, als Ausgangspunkt für Spaziergänge und Wanderungen in die Taunuswälder. In offener und luftiger Bauweise hat sich die Altkönigstraße und ihre umliegenden Straßen in vielen Jahrzehnten zu einem Wohngebiet entwickelt, das in bester Weise den hohen Lebenswert unserer Stadt darstellt.

Umso betroffener macht die Schockstarre, die die Bewohner der oberen Altkönigstraße erfasst hat. Die Verkaufsbroschüre eines Projektentwicklers aus dem osthessischen Kirchheim lässt keinen Zweifel: Auf dem Grundstück Altkönigstraße 44 – bisher bebaut mit einer klassischen Einfamilienvilla und ehemals im Besitz der Carls-Stiftung – wird unsere Stadt verkauft. Der Projektentwickler hat das Areal bereits gerodet. Und bald soll der Abriss des bestehenden Gebäudes beginnen. Das ca. 4.000 qm große Grundstück soll danach mit einer Wohnanlage aus drei bis zu viergeschossigen Mehrfamilienhäusern bebaut werden. Statt einem Einfamilienhaus sollen insgesamt 18 Wohnungen und eine dazugehörige Tiefgarage mit rund 40 Parkplätzen entstehen.

Die Stadtverwaltung hat diesem Bauvorhaben und einer völlig anderen Nutzung zugestimmt, ohne vorher die unmittelbaren Nachbarn anzuhören. Es wäre ihre rechtliche Pflicht gewesen. Das Bauvorhaben verstößt in massivster Weise gegen das Gebot der nachbarschaftlichen Rücksichtnahme – in einer Weise, die wir so in unserer Stadt nicht gekannt haben. Jeder unbefangene Besucher der Altkönigstraße wird vor Ort sofort erkennen, dass sich das geplante Bauvorhaben drastisch von den bereits bestehenden und das Wohngebiet prägenden Ein- und Zweifamilienhäusern unterscheidet. Es fügt sich nicht – wie durch § 34 BBauG gefordert – in die nähere Umgebung ein. Wird das Bauvorhaben verwirklicht, würden von der neuen Wohnanlage unzumutbare Beeinträchtigungen der Nachbarbebauung ausgehen. Wegen ihrer Ausmaße, ihrer Baumasse und ihrer massiven Gestaltung würde die mehrgeschossige Wohnanlage den Charakter der Altkönigstraße völlig verändern. Warum kapituliert die Stadt hier vor den Interessen eines fremden Investors?

Die Interessen der Bürger werden auch bei naheliegenden Bedenken zum künftigen Verkehr ignoriert. Die erheblichen Lärm- und Lichtemissionen der zusätzlichen zahlreichen Fahrzeuge der Bewohner und Besucher der Wohnanlage würden zu unzumutbaren Beeinträchtigungen der Nachbarschaft führen. Trotz dieser absehbaren Belastungen wurde vom Bauherrn kein Verkehrsgutachten vorgelegt und von der Baubehörde auch kein Gutachten verlangt.

Mit ihrem Durchwinken des Projekts hat die Stadtverwaltung einen rechtlichen Konflikt provoziert. Mit der Entstehung einer Wohnanlage mit drei bis zu viergeschossigen Mehrfamilienhäusern in einem reinen Wohngebiet mit ausschließlich Ein- und Zweifamilienhäusern würde vergleichbaren Bauvorhaben in diesem Wohngebiet Tür und Tor geöffnet. Einige Nachbarn der Altkönigstraße 44 haben die Baugenehmigung bereits mit Widersprüchen angefochten. Sie werden auch den Klageweg durch die Instanzen nicht scheuen und sind entschlossen, das Bauvorhaben zu verhindern.

Die Entwicklung in der Altkönigstraße darf nicht zum Beispiel werden, wie die Stadt die Interessen betroffener Bürger ignoriert.

Die aktuelle Initiative ist zu erreichen unter www.altkoenigstrasse44.de.

Nachbarn der Altkönigstraße 44

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Absenderadressen liegen der Redaktion vor)



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