Jochen Pfaff, Theresenstraße, Königstein, macht seiner Empörung zur Projektidee der Lilo Heuckeroth-Stiftung, einem ins Gespräch gebrachten Bau eines Mehrfamilienhauses unter der Überschrift „Bezahlbares Wohnen“ auf dem Grundstück Ecke Theresenstraße/Herzog-Adolph-Straße in der Hubert-Fassbender-Anlage, Luft: Eigentlich ein guter Zweck – jedoch man fühlte sich schon direkt in der Tageszeitung in die Welt der Immobilienmessen versetzt, wo bereits das Einstiegsmotto der Projektwerbung die Begleitproblematik plattzumachen versucht. Geplant ist an der Theresenstraße in die Kuranlage hinein ein 22-Wohneinheiten-Solitär im Mountainlodge-Stil, für dessen Masse und Sperrigkeit in Königstein noch jedes Beispiel fehlt.
Der für das fragliche Vorhaben geplante Solitär wäre meiner Kenntnis nach circa 35 Meter lang und circa 19 Meter hoch und hätte (hoffentlich) für rund 30 Autos die notwendigen Stellplätze in einer teuren Tiefgarage. Das fragliche Grundstück ist genau 40 Meter lang, womit der vorhandene Platz mehr als vollgestopft wäre. Für uns Passanten bliebe noch eine bescheidene Restperspektive anstelle eines weiten Blicks.
Tatsächlich ist die städtebauliche Situation mit der monströsen Dimension des Vorhabens vollkommen überfordert. Das mag sich bei der aufwendigen, aber mangelhaft in die Umgebung eingepassten Bildsimulation mit einer freundlichen, aber wenig verbindlichen Aufhübschung mittels allerhand teurer Naturstein-Gimmicks nicht jedem sofort erschließen. Aber genau darauf hat der Bürger hier, wo keineswegs eine Baulücke, sondern wertvoller öffentlicher Freiraum geopfert werden soll, einen besonderen Anspruch.
Um in solchen Situationen schnell zu einer Reflektion der öffentlichen Meinung zu kommen, praktizieren die Schweizer mit dem Aufstellen eines sogenannten Bauprofiles eine hervorragende Methode, die hier sehr dringend empfohlen sei. Dazu werden ganz einfach Lattenständer ins Gelände gestellt, die die Umrisse des geplanten Baukörpers 1:1 beschreiben. Davor könnte sich ein Infostand der FDP befinden wo den Bürgern mit engagierten Worten –vermutlich erfolglos- – der Schreck genommen werden müsste. Mit etwas Glück ist die Idee hier schon am Ende.