Wohin mit dem Grünschnitt und den Küchenabfällen? Wer einen Garten hat, kann sich zwischen Kompost und Biotonne entscheiden. Angelique Quant von der Fachabteilung Abfallwirtschaft: „Jeder kann in seinem Haushalt einmal beobachten, welche Art von Biomüll entsteht. Habe ich vorwiegend Kartoffelschalen und Salatblätter, können diese ganz einfach auf den Kompost. Anders sieht es bei größeren Essensresten aus, wenn die Kinder die Nudelportion doch nicht geschafft haben oder Fleischabfälle anfallen. Dann ist die Biotonne die Lösung.“
Auf jeden Fall gehören kompostierbare Abfälle weder in die Natur noch in die Restmülltonne. Bei einem Verstoß können bis zu 50.000 Euro Bußgeld drohen.
Die Mitarbeitenden der Abfallwirtschaft sind regelmäßig unterwegs und prüfen.
Was gehört in die Biotonne?
Küchenabfälle
• alle Lebensmittelreste (roh oder gekocht), z. B. Schalen und Reste von Gemüse und Obst (auch Zitrusfrüchte)
– Käse-, Fisch-, Fleisch- und Wurstreste (auch Knochen)
– Eier- und Nussschalen
– Milch- und Getreideprodukte
– Verdorbene, überlagerte Lebensmittel (ohne Verpackung)
– Speisefette
• Kaffeesatz, Filtertüten, Teebeutel, Teesatz
• Küchenpapier, Papierservietten und -taschentücher
• Zeitungspapier (zum Einwickeln der Bioabfälle)
Garten- und Pflanzenabfälle
• Rasenschnitt
• Vertikutierabfälle
• Laub, Nadeln
• Unkraut, Reisig
• Fallobst
• Topf- und Schnittblumen, Blumenerde
• Ernterückstände von Blumen- und Gemüsebeeten
• Baum-, Strauch- und Heckenschnitt (zerkleinert)
• Baumrinde, Rindenmulch
sonstige organische Abfälle
• Haare, Federn
• Kleintierstreu (nicht mineralisch!)
• Holzwolle, Holz- und Sägespäne (nur von unbehandeltem Holz)
• Heu, Stroh (in kleinen Mengen)
• Pflanztöpfe aus Torf und Pappe
Wichtig: „Kompostierbare“ Bioabfallbeutel gehören nicht in die Biotonne!
Diese zersetzen sich während der rund dreiwöchigen Vergärung und anschließenden Nachrotte in der Biogasanlage nicht schnell genug. Diese Bioabfallbeutel müssen maschinell aussortiert werden und das gelingt sehr oft nicht. So bleiben Reste in den Gärrückständen, was wiederum die Qualität der daraus hergestellten organischen Düngemittel beeinträchtigt. Benutzen Sie für Ihren Bioabfall am besten Papiertüten oder Zeitungspapier.
Kompost
Welche Abfälle dürfen auf den Kompost?
Gartenabfälle wie Laub, Gras oder Baumschnitt. Küchenabfälle wie Obst- und Gemüsereste, Kaffee- und Teesatz, Eierschalen. Aber auch verbrauchte Blumenerde, Mist, Haare, Holzspäne oder Stroh. Wichtig: Die organischen Reste sollten gut durchmischt werden. Insbesondere Laub und Grünschnitt darf nicht im Übermaß auf den Kompost gegeben werden, weil es den Rottvorgang empfindlich stören und sogar schimmeln kann.
Nicht alle organischen Abfallprodukte, die in der Bio-Tonne erlaubt sind, eignen sich für den Kompost. Obwohl tierische Essensreste wie Fleisch, Fisch und Käse ebenfalls auf dem Komposthaufen zersetzt werden könnten, locken sie unerwünschte Gäste an. Ohne es beabsichtigt zu haben, könnte es dann plötzlich auf dem Grundstück von Ratten wimmeln.
Für das richtige Kompostieren hat das Umweltbundesamt eine Kompostfibel erstellt, die auf der Seite des Umweltbundeamtes kostenlos heruntergeladen werden kann:
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/kompostfibel
Wer keinen Garten besitzt oder mehr Bioabfälle hat, als der Garten in Form von Humus wieder aufnehmen kann, für den ist die Biotonne eine gute Alternative oder Ergänzung. Sinnvoll ist diese Tonne auch deswegen, weil die Entsorgungsunternehmen aus den überschüssigen Bioabfällen hochwertigen Humus und Biogas herstellen.