Dortmund ist ein gutes Pflaster für die KLV-Athleten: Jana Becker Deutsche Meisterin

Jana Becker mit ihrer ersten Goldmedaille bei den Aktiven Foto: KLV

Königstein (kw) – Zwei siebte Plätze, zwei fünfte Plätze und als Höhepunkt ein Titel – die dreitägigen Deutschen Hallenmeisterschaften der Leichtathleten waren aus Sicht des Königsteiner LV schlicht der „Wahnsinn“. Los ging es am Freitagabend mit Siebkämpferin Vanessa Grimm, die mal eben in das Finale der Kugelstoßerinnen einzog und eine tolle Serie von drei Stößen über 15 Meter hinlegte. Der weiteste landete bei 15,31 m, das bedeutete Platz sieben. Parallel fanden die Läufe über 3.000 m der Frauen und Männer statt. Sarah Köcher lief lange mutig mit, ehe sie doch dem Anfangstempo Tribut zollen musste. Christoph Schrick lief ein phantastisches Rennen, er verbesserte seine alte Bestzeit um zehn Sekunden und kam mit herausragenden 7:59,61 als Siebter ins Ziel.

Doch das Wochenende sollte noch mehr Überraschungen für den Schützling von Wolfgang Heinig parat halten. Am Samstag standen die Vorläufe über 1.500 m und 800 m der Männer und die 800 m der Frauen auf dem Programm. In einem unrhythmischen Vorlauf, verbunden mit hohem Aufwand, qualifizierte sich Christoph für den 1.500-m-Endlauf am Sonntag. Das gleiche gelang Louis Buschbeck, der sein erstes Jahr bei den Erwachsenen bestreitet, und Jana Becker über 800 m, der Anfang des Jahres erkrankte Elija Ziem schaffte diese Hürde nicht.

Am Finaltag in Dortmund war es wiederum Christoph, der den Anfang der Top-Ergebnisse für die KLV-Athleten machte. Taktisch klug laufend, wurde er in der Zeit von 3:44,56 min. Fünfter über die 1.500 m– eine starke Leistung nach sechs Kilometern Wettkampf auf höchsten Niveau mit zwei Platzierungen unter den Top 8. Louis Buschbeck, der nach einem Trainingslager in Südafrika seine Hallenbestzeit bei einem Meeting in Erfurt bereits auf 1:48,22 min. verbessern konnte, belegte im Finale ebenfalls Platz fünf (1:49,67). Seine Ausgangsposition war nicht optimal, um im Schlussspurt anzugreifen. Dennoch konnte der 19-jährige Kelkheimer mit den im Männerfeld gesammelten Erfahrungen zufrieden sein.

Dann stand das Finale der Frauen über 800 m an. Jana Becker war auf dem Papier Favoritin – und sie bestimmte taktisch klug das Rennen. Von Anfang an positionierte sie sich in guter Position und gab den Takt an. Schließlich ließ sie mit einer Tempoverschärfung und Antritt 100 m vor dem Ziel den Konkurrentinnen keine Chance und stürmte in guten 2:08,67 min. zum Titel bei den Aktiven. „Wahnsinn“ eben! Der 18-jährige Schützling von Trainer Benjamin Stalf darf sich nun im Jahr 2025 „Meisterin aller Klassen“ unter dem Hallendach nennen. Schließlich hatte sie eine Woche zuvor ebenfalls in Dortmund bei der Jugend U20 ebenfalls überlegen den Titel gewonnen – und das zum dritten Mal in Folge.

Viele Höhepunkte

Alle KLV-Athleten haben in der kleinen, aber feinen Hallensaison neue Bestzeiten hingelegt. Hervorzuheben sind neben Schrick und Buschbeck vor allem die Leistungssteigerungen von Andrii Shymshuk und Piet Hoyer über 1.500m (beide U18) und Emilia Mächtiger über 60m Hürden (U18). Erster Höhepunkt der Wettkampfgruppe von den Trainern Luca Berberich und Moritz Hinrichsen waren die Hessenmeisterschaften in Frankfurt, wo es viele neue Bestleistungen gab. Für die Athleten mit internationalen Ambitionen waren die nationalen Titelkämpfe in Dortmund das große Ziel. In der U20 kam neben Jana Becker eine zweiter Königsteiner auf das Siegerpodest: Piet Hoyer wurde in hervorragenden 3:55,00 min. Deutscher Vizemeister über 1.500m, nach zuvor hart erkämpfter Finallaufteilnahme, mit blutigen Schienbeinen. Die Königsteiner Leichtathleten scheinen aus einem besonderen Holz geschnitzt zu sein.



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