Förderkreis der Städtepartnerschaft auf den Spuren der Kelten

Königstein
(kw) – „Sie speisten alle sitzend, mit großen Stücken Fleisch an Bratspießen. Sie gossen den Wein unvermischt hinunter und nahmen das Getränk, dem sie so ergeben waren, im Übermaß zu sich, bis sie schließlich berauscht im Schlaf versanken oder in einen Zustand des Wahnsinns gerieten“.

Keine Angst, damit waren nicht die Teilnehmer der Keltenwanderung des Vereins gemeint, sondern mit diesen Worten beschrieb der griechische Chronist Diodor die Essgewohnheiten der Kelten. Das Wanderteam des Förderkreises der Städtepartnerschaft hatte zu einer Keltenwanderung unter dem Motto: „Kelten im Taunus, das Heidetränk-Oppidum“ geladen.

Knapp 20 Mitglieder des Vereins, unter ihnen auch Lavendelkönigin Ariane I., waren der Einladung des Förderkreises gefolgt und trafen sich am Taunus-Informationszentrum in Oberursel. Heinz Alter, der Wanderführer des Vereins, überraschte die Teilnehmer mit seinem Wissen über das Leben der Kelten im Taunus, als hätte er damals, in den Jahren 500 - 50 v. Chr., mit den Kelten zusammengelebt und -gearbeitet. Während einer kleinen Wanderung, bei der es auch herrliche Blicke nach Frankfurt und Bad Homburg zu bestaunen gab, erklärte er anhand von sorgfältig zusammengestellten Schautafeln den Werdegang der Kelten von deren Ausbreitung bis zur Aufgabe ihrer geschützten Siedlungen im Taunus, den Bau von Schutzwällen und Befestigungsanlagen mit entsprechendem Materialverbrauch für die Außenwälle sowie die Lebensgewohnheiten der mitteleuropäischen Siedler, wie sie anhand späterer Grabungsfunde belegt werden können. Die Teilnehmer lernten die Münzen und Kleidung sowie die Kunstfertigkeit, wie sie sich anhand von Schmuck oder Urnengefäßen darstellt, kennen. „Die Kelten trugen meist farbenfrohe Trachten aus Leinen und Fellen“, wusste Heinz Alter zu berichten. „Römische und griechische Frauen beneideten die keltischen Frauen, weil diese den Männern nahezu gleichgestellt und nicht selten auch Kriegerinnen waren“, fügte er hinzu.

Nach gut drei Stunden informativen Wanderns überraschte Alter die Teilnehmer mit selbst gebackenen Keltenkringeln und Honigwein.

Bevor die Gruppe zur „Stärkung“ in das Restaurant Waltraud am Taunus-Informationszentrum einkehrte (nicht in dem Maße wie zu Beginn beschrieben), dankte der Vorsitzende des Vereins, Wolfgang Riedel, Heinz Alter für diese aufschlussreiche Wanderung durch heimische Gefilde. Alle weiteren Informationen über den Förderkreis, der im nächsten Jahr das 50-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft mit Le Cannet feiern wird, finden Interessierte auf der Internetseite des Vereins unter www.le-cannet.de

Heinz Alter informierte die Mitglieder des Förderkreises über die Kelten im Taunus.

Foto: Riedel



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