Halloween-Festival bleibt bis 2028 auf Burg Königstein

Auch dieser Halloween-Darsteller hat weiterhin Lust auf teufliche Auftritte in Königstein. Foto: Schramm

Königstein (as) – Die künstlichen Fledermäuse und Monster machen für vier weitere Jahre Station auf Burg Königstein – und die echten Fledermäuse müssen sich damit arrangieren. Die Nachricht, dass das Frankenstein Halloween-Festival auch weiterhin in Königstein seine Heimat haben wird, war zum Jahresende 2024 keine wirkliche Überraschung mehr. Zu erfolgreich und reibungslos war die Premierenveranstaltung im Oktober und November verlaufen, und zu eindeutig hatte sich eine stabile Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung seit der mühsamen Aushandlung des Durchführungsvertrages für die erste Auflage „auf Probe“ hinter das Großevent gestellt, um beim vorletzten Tagesordnungspunktes des Gremienjahres noch einknicken zu können.

Bei der Abstimmung über die Beschlussvorlage der Stadtverwaltung, das Vertragsverhältnis zwischen der Stadt Königstein und der Halloween Veranstaltung GmbH von Ralph Eberhardt bis zum 31. Dezember 2028 fortzuführen, stimmten 21 Stadtverordnete mit Ja und 9 mit Nein bei 3 Enthaltungen. Damit wird das Monster-Event, das sich auch im Jahr 2025 auf drei lange Wochenenden erstrecken wird, wie ursprünglich im - von Ex-Bürgermeister Leonhard Helm und Erstem Stadtrat Jörg Pöschl unterschriebenen – Vorvertrag beabsichtigt für (mindestens) fünf Jahre auf der Burgruine Königstein stattfinden.

Natürlich wurden in der Aussprache noch einmal die grundsätzlichen Argumente, die Pros und Contras ausgetauscht, was freilich nichts mehr am Abstimmungsverhältnis verschieben konnte. Daniel Georgi, der neue CDU-Fraktionschef, sagte, dass die Fakten für sich sprächen und die Veranstaltung besser funktioniert habe, als viele erwartet hätten. Auch FDP, SPD und Grüne haben längst ihren Frieden mit der Veranstaltung gemacht.

Die Gegenstimmen und Enthaltungen kamen wie bei den vorhergehenden Abstimmungen von der ALK und der Klimaliste, dabei ging es nach wie vor um nicht beantwortete Fragen aus dem Fledermausgutachten, das für Königstein „unpassende Event“ und neu auch um die als zu hoch empfundenen 593 Arbeitsstunden städtischer Mitarbeiter, die von der Verwaltung ausgewiesen worden waren. Deshalb beantragte ALK-Fraktionsvorsitzende Nadja Majchrzak auch eine Verschiebung der Entscheidung um eine Sitzungsrunde – die klare Mehrheit der Parlamentarier wollte da freilich nicht mitgehen.

Zufrieden konnte das Abstimmungsergebnis auch Veranstaltungschef Ralph Eberhardt quittieren, der sich über die Planungssicherheit freute. „Eine Verschiebung wäre tödlich gewesen“, lautete seine Reaktion zum Antrag der ALK. Er habe schon das Weihnachtsgeschäft nicht mitnehmen können. Auf der anderen Seite kann er aber fünf Monate früher als im vergangenen Jahr mit dem Vorverkauf beginnen und auf die Erfahrungen eines Events aufbauen, dass auch neutrale Besucher und Halloween-Skeptiker durchaus überzeugen konnte. Da sollten sich ein paar fehlende Tickets schnell aufholen lassen, zumal es für die zweite Veranstaltung sogenannte Flex-Tickets geben wird, mit denen sich die Besucher ihren Wunschtag für den Besuch des Halloween-Festivals zwischen dem 17. Oktober und dem 2. November herauspicken können.

Dass Halloween 2025 und fortfolgende Jahre damit komplett durch die Gremien gewinkt worden ist, trifft aber auch nicht zu. Denn auch für die Veranstaltung in diesem Jahr muss wieder ein Durchführungsvertrag ausgehandelt und abgeschlossen werden, der die Erfahrungen des ersten Jahres und auch neue Themen abbilden wird.

So soll auch das örtliche Gewerbe und die Gastronomie durch neue Zuwege zur Burg mehr profitieren, was bereits direkt nach der Veranstaltung von Bürgermeisterin Beatrice Schenk-Motzko (CDU) angedeutet wurde. Es gab aber bei der Halloween-Community trotz der sehr folgsamen Nutzung der Park-and-Ride-Parkplätze Kritik am langen Fußweg von der Adelheidstraße bis hinauf zur Burg. Ob Shuttle-Busse deswegen künftig näher an die Burg heranfahren dürfen, ist völlig offen und wird sicher noch diskutiert werden, zeigt aber auch, dass die Detailplanung eines mehrwöchigen Großereignisses in einer räumlich kleinen Altstadt wie in Königstein immer ein Drahtseilakt bleiben wird.



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