HLB verliert Fahrbetrieb im Taunusnetz an DB-Tochter Start

Königstein
(gs) – Die Regionalverkehre Start Deutschland GmbH – kurz „start“ – hat in der vergangenen Woche den offiziellen Zuschlag für das Taunusnetz erhalten und wird den Betrieb der Regionalbahnlinien (RB) 11, 12, 15 und 16 ab Dezember 2022 übernehmen.

Die Verträge mit der hundertprozentigen Tochter der DB Regio AG wurden für 12 Jahre abgeschlossen.

Mit der Inbetriebnahme kommen 27 brandneue Züge mit Wasserstoffantrieb auf den Strecken im Rhein-Main-Gebiet zum Einsatz. Gemeinsam mit dem RMV bringt das Unternehmen damit die weltweit größte Wasserstoffflotte auf die Schiene.

Europaweite Ausschreibung

Das Unternehmen setzte sich in einer europaweiten Ausschreibung durch und löst die bisherige Betreiberin, die Hessische Landesbahn GmbH, ab. Das Teilnetz Taunus beinhaltet u.a. aus die Linien RB 11 (Bad Soden – Sulzbach – Frankfurt-Höchst (– Kelkheim)) und RB 12 (Königstein – Kelkheim – Frankfurt-Höchst – Frankfurt (Main) Hbf).

Innovative Wasserstoffzüge

Die wasserstoffbetriebenen Fahrzeuge vom Typ iLint des Herstellers Alstom werden eigens für das Taunusnetz durch die RMV-Tochter fahma angeschafft und dem Verkehrsunternehmen zur Verfügung gestellt. „Bei den Wasserstoffzügen handelt es sich wirklich um ein ganz besonderes Netz, das hervorragend zu uns als innovationstreibendes „Start-up“ der Nahverkehrsbranche passt“, sagte Dirk Bartels, Vorsitzender der Geschäftsführung von start.

Mehr Platz und kostenloses WLAN

Die neuen Brennstoffzellenzüge bieten jeweils 160 Sitzplätze je Fahrzeug und damit rund 30 Prozent mehr als heute teilweise eingesetzte Fahrzeuge. In der Hauptverkehrszeit fahren die Züge in Doppeltraktion. Spitzenzüge bieten 320 Sitzplätze. Die Züge werden mit umfangreichen Fahrgastinformationssystemen, wie Monitoren mit Echtzeitinformationen ausgestattet sein, über Platz für Fahrräder, Rollstühle und Kinderwagen verfügen und den Fahrgästen während der Fahrt kostenfreies WLAN bieten.

Übergang des Personals

Das im Teilnetz Taunus eingesetzte Zugpersonal der bisherigen Betreiberin Hessische Landesbahn, wie Lokführerinnen und Lokführer und Zugbegleitpersonal, kann unter Wahrung der bisherigen Beschäftigungsstandards zu start wechseln. Start wird entsprechend der RMV-Vorgaben die Beschäftigten auf Grundlage des Hessischen Vergabe- und Tariftreuegesetzes entlohnen.

HLB verliert wichtige Strecken

„Im Wettbewerb ist es unausweichlich, auch Niederlagen hinnehmen zu müssen. Wir haben zuletzt viele Erfolge erzielt und Leistungen wieder- oder neu hinzugewonnen. Wir werden uns selbstverständlich auch in dieser schwierigen Situation als zuverlässiger Partner für unsere Fahrgäste und auch unseren Auftraggeber beweisen und uns auch in Zukunft für neue Aufgaben anbieten“, so Veit Salzmann, Geschäftsführer der HLB abschließend.

Hochmoderne Wasserstoffzüge werden ab Dezember auf den Taunusstrecken eingesetzt.
Foto: Start Deutschland GmbH



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