Königstein (kw)– Im Oktober 2016 öffnete er seine Türen – der i-Punkt in der hinteren Hauptstraße in Königstein. Was von den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Freundeskreis Asyl ursprünglich als informeller Treffpunkt für asylsuchende Familien aus den Krisengebieten dieser Welt angedacht wurde, ist inzwischen zum festen Anlaufpunkt für viele Königsteiner Neubürger geworden.
Dabei hat es sich über die Jahre gezeigt, dass, neben zahlreichen administrativen und Alltagsfragen, der Bedarf an Unterstützung zum Erlernen der deutschen Sprache besonders groß ist. Es versteht sich von selbst, dass eine gute Sprachkenntnis das wichtigste Eintrittsticket sowohl für die Kommunikation in der deutschen Gesellschaft als auch in der Arbeitswelt darstellt. Dass ein solches Projekt Unterstützer braucht, ist klar: Aus diesem Grund freut sich der Freundeskreis besonders über die finanzielle Unterstützung der evangelischen Immanuel-Gemeinde und der Königsteiner Lilo Heuckeroth-Stiftung. Da wäre zum Beispiel ein Mann aus Syrien, der für seine Ausbildung zum Anlagenmechaniker (Installateur, Gas, Wasser) Unterstützung im Fach Mathematik benötigt. Auch die junge Iranerin, die ihre nicht ganz einfache C1 Sprachprüfung anstrebt, damit sie im Spätsommer eine Ausbildung zur Erzieherin beginnen kann. Oder aber das Ehepaar, das erst kürzlich gemeinsam mit seinen 13- und 9-jährigen Söhnen aus der Türkei kamen – sie und auch die zahlreichen Ukrainerinnen und Ukrainer, die vor dem russischen Angriffskrieg geflüchtet sind, sind froh über Unterstützung. Sie alle wollen unbedingt schnell Deutsch lernen. Der Freundeskreis Asyl ist daher stolz, dass er inzwischen rund 33 ehrenamtliche Lehrerinnen und Lehrer aus Königstein und Umgebung akquirieren konnte, um hier unterstützend tätig zu werden. Diese unterrichten zusammen etwa 56 Geflüchtete – teils Schüler, teils Erwachsene aus verschiedenen Herkunftsländern. Der Großteil der Klienten erhält dabei Individualunterricht. „Es hat sich gezeigt, dass der Einzelunterricht am effektivsten ist, da das Bildungsniveau der Geflüchteten sehr unterschiedlich ist und sich Lehrerinnen und Lehrer individuell auf Schüler einstellen können“, so Andrea Schlosshan, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Dorothea Stäbler seit vielen Jahren die Geschehnisse im i-Punkt federführend koordiniert. „Ein derartiges Erfolgsprojekt sucht seinesgleichen“, so die Meinung der Königsteiner Pfarrerin Stoodt-Neuschäfer, die als aktive Mitstreiterin sowohl im Freundeskreis Asyl als auch in der Ukrainehilfe die Aktivitäten im i-Punkt aus tiefer Überzeugung gutheißt. Ein großer Dank gebührt daher allen ehrenamtlichen Nachhilfelehrerinnen und –lehrern, die ihre Freizeit opfern, um sich mit viel Energie ihren Schülern zu widmen.
Aus diesem Grund sucht der Freundeskreis Asyl dringend freundliche und hilfsbereite Menschen – gerne auch Schüler und Schülerinnen, die etwas Zeit erübrigen können, um hier unterstützend tätig zu werden. Außer guten Sprachkenntnissen (vorzugsweise Muttersprachler) sind keine Voraussetzungen nötig. Räumlichkeiten für Nachhilfe sind vorhanden und die zeitliche Terminierung obliegt natürlich dem jeweiligen Nachhilfelehrer. Nicht zuletzt trägt dieses Engagement dazu bei, dass sich die Neubürger in die Gesellschaft integrieren können – das sollte das Ziel sein. Für Information an Dr. Andrea Schlosshan, andrea.schlosshan[at]gmx[dot]com wenden. Bei dieser Gelegenheit sei erwähnt, dass sich sowohl der Freundeskreis Asyl mit der Konto Verbindung Flüchtlingshilfe Königstein e.V., IBAN: DE50 5019 0000 6600 2123 28 als auch die Ukrainehilfe Königstein mit der Bankverbindung IBAN: DE20 5019 0000 6800 2178 47, Stichwort: Ukrainehilfe über eingehende Spenden für Lehrmaterialien freuen.