Königstein (gs) – Drei Jahre haben die Mitglieder des Burgvereins gemeinsam mit den Bürgerinnen, Bürgern und ihren Gästen auf dieses Wochenende gewartet – am Freitag startete bei bestem Sommerwetter das 70. Königsteiner Burgfest.
Das traditionelle Königsteiner Stadtfest begann – auch das ist Tradition – mit einem ökumenischen Gottesdient in der St. Marien Kirche in der Kirchstraße. Direkt im Anschluss ging es hinauf zu den ehrwürdigen Mauern, wo Burgfräulein Angelika I. mit ihrem Gefolge das Fest auf der Burgruine Königstein eröffnete – auch viele Hoheiten aus den umliegenden Orten waren gekommen, um mit Angelika I. gemeinsam „ihr“ Burgfest zu feiern. Die Stimmung war schon am ersten Tag bestens, jung und alt strömte auf die Burg und feierte auf der großen Festwiese und in den Kellern (fast) bis zum Morgengrauen! Highlight am Freitag war das mit Spannung erwartete Höhenfeuerwerk. Glücklicherweise gab die Feuerwehr „grünes Licht“, so dass das fulminante Lichtspektakel mit leichter Verspätung starten konnte. Wie beliebt das Burgfestfeuerwerk bei den Menschen ist, war an den vielen Schaulustigen festzumachen, die auf Plätzen und in den Park schon frühzeitig die besten Plätze gesichert hatten, um einen freien Blick auf lichtgestaltete Blumenornamente und farbenfrohe Fontänen zu haben.
Empfang des Bürgermeisters mit Schlüsselübergabe
Der Samstagnachmittag gehörte der „offiziellen“ Zeremonie der Schlüsselübergabe, die der Tradition folgend, auf dem Rathausvorplatz stattfinden sollte. Eigentlich war auch alles vorbereitet und gerichtet – die Blumen standen auf dem Tisch, der Sekt war kaltgestellt und die Stühle für die Gäste in Reihe gerückt …. bis das Gewitter und der Regen kamen. Wie „auf den Knopf gedrückt“, öffnete der Himmel seine Schleusen und zwang damit die Organisatoren und den Bürgermeister, eine schnelle Alternative für die Zeremonie der Schlüsselübergabe zu finden – das Rathaus! So lud Bürgermeister Leonhard Helm die anwesenden Gäste kurzerhand in das Rathaus, respektive die Räumlichkeiten des Bürgerbüros, ein. Es wurde recht gemütlich und auch etwas eng, was aber das Fanfarencorps nicht davon abhielt, mit Musik und in voller Montur ebenfalls Unterschlupf in den etwas beengten Räumlichkeiten zu suchen – ein „klangvolles“ Erlebnis der Extraklasse!
In seiner Ansprache verwies der Bürgermeister dann auch darauf, dass er sich an eine Zeremonie in dieser Form in seiner Amtszeit nicht erinnern könne, dass man aber nun „mit den Gegebenheiten“ zurechtkommen müsse – was angesichts des starken Regenschauers draußen allgemein klaglos akzeptiert wurde. Bürgermeister Helm begrüßte im Anschluss alle Anwesenden und bedankte sich bei den zahlreichen Vereinen, Organisationen und privaten Helferinnen und Helfern, ohne die das Burgfest gar nicht stattfinden könne.
Nachdem entschieden wurde, den Empfang (trotz leichtem Regen) wieder nach draußen zu verlegen, bedankte sich auch Birgit Becker, Präsidentin des Burgvereins, bei allen aktiven Helferinnen und Helfern, sowie den Vereinen und Institutionen für die Unterstützung bei den Festvorbereitungen und natürlich beim Burgfest selbst. Bei der Zeremonie anwesend war auch Fürstin Caroline zu Stolberg-Roßla in Vertretung ihres Ehemannes. Der Schirmherr des Burgfestes musste sich leider entschuldigen, da er sich einen komplizierten Armbruch zugezogen hatte, der ihm die Teilnahme unmöglich machte.
Angelika I., von anderer Seite in ihrer Eigenschaft als Burgfräulein auch sehr treffend als „Außenministerin Königsteins“ betitelt, nahm in ihrer Ansprache dann auch Bezug auf ihr (fast) dreijähriges Engagement für die Stadt und freute sich über die Ehre, den Schlüssel zur Burg aus den Händen des Bürgermeisters entgegennehmen zu dürfen. Sie sah es als ihre Aufgabe, die Bande mit den Partnerstädten zu festigen und zeigte sich überzeugt, dass der kulturelle Austausch den Zusammenhalt in Europa stärken und neue Perspektiven eines geeinten Miteinanders eröffnen werde. Traditionsgemäß verkündete sie bei der Schlüsselübergabe auch den „Burgfrieden“ und wünschte den feiernden Frieden, Einigkeit und ein harmonisches Miteinander für das Jubiläumsburgfest.
Eintragung in das goldene Buch
Die Eintragung in das goldene Buch fand aufgrund des Regens im Magistratssaal des Rathauses statt. Auch Burgfräulein Angelika I. trug sich auf einer eigens für sie zauberhaft gestalteten Seite in das ehrwürdige Buch ein und hat nun ihren Platz in Gesellschaft namhafter Gäste der Stadt.
Bekanntgabe des neuen Burgfräuleins
Nachdem der Regen endlich (nahezu) vorbei war und sich das begleitende Gewitter verzogen hatte, waren die Mitglieder des Burgvereins zum Empfang auf der Burg eingeladen. In diesem Rahmen hatte Birgit Becker eine ganz besondere „Ankündigung“ zu machen: Die Bekanntgabe des neuen Burgfräuleins. Gemeinsam mit Angelika I. habe man sich entschlossen, so Birgit Becker, das Burgfräulein 2024 bekanntzugeben. Mit Jessica Döringer aus Schneidhain wird eine junge Frau Burgfräulein werden, die in Königstein aufgewachsen und zur Schule gegangen ist. Wohnhaft in Schneidhain, ist Jessica Döringer im Vereinsleben Königsteins fest verwurzelt – ob Die Ritter von Königstein, die „Lollipops“ oder die MuSchoBa – das zukünftige Burgfräulein ist vielseitig aktiv und freut sich auf die kommende Herausforderung als Burgfräulein. Als Jessica I. wird sie, so die Planungen, am 19. November 2023 inthronisiert und wird dann das Amt des Burgfräuleins für eineinhalb Jahre innehaben.
Eingerahmt von den Mitgliedern des Präsidiums und ihres Gefolges strahlte das amtierende Burgfräulein Angelika I. – gemeinsam mit ihrer zukünftigen Nachfolgerin Jessica Döringer – mit der Sonne um die Wette! Foto: Scholl