Klingeln gehört zum Guten Ton

Königstein
(kw) – Das langersehnte Frühlingswetter lockt alle in die schöne Natur rund um Königstein. Spaziergängerinnen und Wanderer, oft in Begleitung von Hunden, Reiterinnen, Jogger und natürlich Radlerinnen und Radler. Da wird es schnell voll auf den teilweise schmalen Wegen, die sich alle oftmals teilen müssen. Und dann entsteht oft Ärger über die jeweils anderen, die einem den Spaß an der Frühlingssonne durch rücksichtsloses Verhalten verderben können.

Didier Hufler aus Königstein bekommt davon einiges zu hören, denn als Aktiver und Ganzjahresfahrer im Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) ist er aktuell viel unterwegs, um u. a. Unterschriften für das „Verkehrswende Hessen Volksbegehren“ zu sammeln. „Wir Radfahrer haben bei den anderen Freizeitgruppen leider oft nicht den besten Ruf“, stellt Didier fest. Aber: „Während die einen sich beschweren, dass die Radlerinnen und Radler sie mit ihrer Klingel erschrecken oder verscheuchen wollen, beanstanden die anderen, dass die Radler sie genau durch den Verzicht aufs Klingeln in Gefahr bringen.“ Was also tun?

Dem ADFC ist es ein wichtiges Anliegen, dass alle Verkehrsteilnehmer gesund und entspannt an ihr Ziel kommen. Darum ermutigt Didier Hufler zum richtigen Gebrauch der Klingel, nicht nur an Straßenkreuzungen mit Rechtsabbiegern, sondern auch bei der Begegnung mit Fußgängern: „Für Radelnde ist wichtig, dass sie so frühzeitig durch Klingeln auf sich aufmerksam machen, dass niemand erschrickt - denn ein erschrockener Sprung zur Seite bringt alle Beteiligten in Gefahr. Geben Sie durch rechtzeitiges Klingeln aus einiger Entfernung einen netten Hinweis auf ihr Näherkommen. Somit haben alle eine Chance auf ein entspanntes Ausweichen. „Wenn kleine Kinder, Menschengruppen, Hunde oder Pferde passiert werden sollen, ist das frühzeitige und ggf. mehrfache Klingeln besonders wichtig, weil diese oft abgelenkt sind oder besonders schreckhaft reagieren können. Ferner ist es wichtig, dass die Radler ihre Geschwindigkeit so weit verringern, dass sie notfalls anhalten können – wer für den Radsport trainiert und auf Bestzeiten aus ist, sollte belebte Strecken eben meiden.“ Und noch zwei Tipps gibt der ADFC den Radlern: „Entscheiden Sie frühzeitig, auf welcher Seite Sie die anderen Verkehrsteilnehmenden passieren wollen und signalisieren Sie dies durch deutliche Positionierung auf der einen oder anderen Seite des Weges. So können die anderen Menschen erkennen, in welche Richtung ein Ausweichen sinnvoll ist. Und schließlich: Ein netter Gruß oder ein ‚Dankeschön‘ macht gute Laune!“

Den nichtradelnden Mitmenschen rät Didier: „Wenn Sie eine Fahrradklingel hören, gehen Sie bitte von der guten Absicht der Radler aus. Kaum ein Radfahrender klingelt, um Sie zu ärgern.

Nehmen Sie bitte an belebten Stellen Ihren Hund an die Leine und führen Sie ihn dicht bei Fuß, damit das Tier sich und andere Verkehrsteilnehmer nicht gefährdet. Besonders durch die quer über den Weg gespannte Leine entstehen oft gefährliche Situationen. Wenn jeder Verkehrsteilnehmer die Rücksicht, die er von anderen für sich erwartet, selbst praktiziert, dann gelingt es uns, zufriedener miteinander auszukommen.“



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