Königsteiner Stadtfinanzen und Corona – Kronberg ist besser gerüstet

Berthold Malter aus der Karlstraße nimmt die Sorgen der FDP in Sachen städtische Finanzen ernst, kommt aber zu anderen Konsequenzen:

Die FDP sorgt sich um die Königsteiner Stadtfinanzen – zu Recht. Sind doch die Voraussetzungen zur Bewältigung der finanziellen Folgen der Covid-19-Krise alles andere als gut. Ein Vergleich mit unserer Nachbarstadt Kronberg zeigt das ganze Ausmaß auf.

Plant Kronberg für den Haushalt 2021 Zinsaufwendungen für Kredite in Höhe von 339.900 Euro, so sind dies in Königstein 1.161.650 Euro. Das sind immerhin 241,76 Prozent mehr in Königstein und absolut 821.750 Euro.

Vergleicht man noch die städtischen Gesellschaften, den Stand der Verbindlichkeiten und die Rücklagen beider Städte miteinander, geht die Schere zwischen Königstein und Kronberg noch weiter auseinander.

Die FDP will durch die Krise navigieren bzw. sich über die Runden retten, wie sie betont. Leider hat sie dabei in den letzten, steuereinnahmestarken Jahren vergessen, die Schulden für Investitionen abzubauen, was sich immer noch in horrenden Zinszahlungen manifestiert – und dies auf einem niedrigen Zinsniveau.

Ein zweiter gravierender Unterschied zu Kronberg zeigt dann ein weiteres Dilemma auf. Im Gegensatz zu Kronberg muss Königstein nämlich jährlich noch die Defizite des Kurbades schultern. Über alle Jahre sind das mittlerweile weit über 40 Millionen Euro – ohne jegliche Verzinsung.

Für dieses Jahr ist ein Defizit von 941.000 Euro geplant – ohne die Auswirkungen von Corona. Wie sich da eine Reinvestition in Form einer Sanierung von 20 Millionen Euro darstellen soll, bleibt nicht nachvollziehbar.

Kronberg hat solche Sorgen nicht, bezogen nur auf diese beiden Positionen einen Vorteil von mindestens 1.700.000 Euro – und dies jährlich. So lässt sich eine Krise schon eher und leichter bewältigen.

Es wäre wünschenswert, wenn die Verantwortlichen für diese Entwicklung endlich eine solide Analyse liefern würden. Verbesserungen der finanziellen Situation Königsteins müssten von Grund auf neu erarbeitet werden, mit dem Ziel dauerhafter struktureller Verbesserungen.

Freibad schließen, Aufgabe von Kinderspielplätzen oder Erhöhung der Kindergarten- und Hortgebühren – wie in dem Artikel der FDP zu lesen ist – kann jedenfalls nicht die Lösung sein.



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