Königsteiner Tafelrunde: die wechselvolle Geschichte der Hoechst AG

Königstein (kw) – „Rotfabrik – all mei Glick“ hieß es beinahe volkstümlich bis in die 1990er Jahre hinein. Tausende Menschen der Rhein-Main-Region standen bei den Farbwerken Hoechst in Lohn und Brot, darunter nicht wenige Königsteinerinnen und Königsteiner. Auf vielfältige Weise prägte die Hoechst AG die Region: das Leben und die Kultur der Anwohner, das Bild und die sozialen Strukturen der Städte und Gemeinden.

Das von starken Emotionen begleitete Ende des früheren Weltunternehmens jährt sich 2024 zum 25. Mal. Dieses Datum nimmt die Königsteiner Tafelrunde zum Anlass, die Geschichte der Hoechst AG in Schlaglichtern zu beleuchten. „Für den Vortrag haben wir den Königsteiner Journalisten und Historiker Ulrich Boller gewonnen“, sagt Christoph Scharr. Der stellvertretende Vorsitzende der Königsteiner CDU organisiert die Vortragsreihe. Der Referent des Abends absolvierte eine kaufmännische und journalistische Ausbildung bei der Hoechst AG und arbeitete von 1984 bis 1998 zunächst in der Redaktion der Mitarbeiterzeitschrift, später als Pressesprecher des Werkes Höchst bei der Zentralabteilung Unternehmenskommunikation.

„Hoechst spiegelt beispielhaft die Geschichte eines Großunternehmens mit seinen Leistungen und Errungenschaften, aber auch seinen Defiziten und Fehlschlägen“, hebt Boller hervor. Beispielsweise steht das glanzvolle Hundertjährige 1963, verkörpert im markanten Kuppelgewölbe der Jahrhunderthalle, den Tiefpunkten des Jahres 1993 gegenüber, die das Vertrauen in das Unternehmen grundlegend erschütterten und letztlich zum Ende des Traditionshauses führten. „Ereignisse, Produkte, Standorte und nicht zuletzt die handelnden Personen stehen im Mittelpunkt des Vortrags“, skizziert der Referent.

„Wir freuen uns sehr, dass ein ausgewiesener Kenner der Hoechst-Geschichte sowohl aus der Perspektive des Zeitzeugen als auch des Fachwissenschaftlers die fünf Jahrzehnte seit der Wiedergründung der Farbwerke schlaglichtartig für uns beleuchtet“, sagt Scharr.

Die nächste „Königsteiner Tafelrunde“ zum Thema „Zwischen IG Farben und Auflösung: Die Hoechst AG von 1951 bis 1999“ findet am 24. April um 19.30 Uhr im Kleinen Saal des Bürgerhauses Falkenstein (Scharderhohlweg 1) statt. Im Anschluss an den Vortrag besteht wieder die Möglichkeit, den Abend bei guten Gesprächen sowie Essen und Getränken des angeschlossenen Restaurants „Zum Burgblick“ ausklingen zu lassen. Um die Organisation zu vereinfachen, wird um eine kurze Anmeldung unter christoph.scharr[at]cdu-koenigstein[dot]de gebeten.



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