Kunst & Kurioses für den Höchstbietenden: Benefiz-Auktion zugunsten der Kunstwerkstatt

Die Organisatoren (von links nach rechts) und davor das donaldistische Abendmahl: Gabriela Terhorst vom Förderverein der Kunstwerkstatt e.V., Sabine Mauerwerk, Leiterin der Kunstwerkstatt sowie Silke und Detlef Janß vom Auktionshaus Königstein. Foto: Krüger

Königstein (sk) – Für 3.600 Euro versteigerte das Auktionshaus Königstein am ersten Juni-Samstag insgesamt 98 gespendete Kunstwerke, Vasen, Kristallschalen, Schmuck, Mobiliar, Designartikel und allerlei Kurioses. Dabei verzichtete der Auktionator Detlef Janß auf sein Aufgeld, so dass der komplette Erlös an die Kunstwerkstatt geht.

„Wir sind begeistert“, bedankte sich Gabriela Terhorst als Vorständin des Fördervereins der Kunstwerkstatt für den sensationellen Erfolg der Benefiz Auktion. Dies sei vornehmlich den großzügigen Spendern und den Helfern zur Durchführung der Auktion zu verdanken, ergänzte Sabine Mauerwerk, ihres Zeichens Leiterin der Kunstwerkstatt. Namentlich besonders hervorzuheben seien Brigitte Mayr, die als ehemalige Vereinsvorständin viele Stunden Zeit investiert hatte, und Felicitas Mauerwerk sowie Henrieke Höltermann und Alessia Turrini, die alle drei fröhlich und gut gelaunt mit Eifer die 98 zur Auktion angebotenen Lose in perfekter Pose und mit bezauberndem Lächeln dem Bieterpublikum darboten.

Zum Ersten, zum Zweiten und zum ...

Bereits vor 11 Uhr füllte sich das Auktionshaus in der Hauptstraße. Das interessierte Publikum begutachtete die Lose, tauschte Expertisen aus und fachsimpelte über den genannten Startpreis. Mit versilberten Kerzenleuchtern startete der Auktionator die Versteigerung. „Es geht um einen guten Zweck! Kaufen Sie, auch wenn Sie es gar nicht gebrauchen!“, war die aufmunternde Mission von Detlef Janß, der die Auktion professionell durchführte.

Anfangs noch zurückhaltend stieg die Bieter-Temperatur im Saal bereits bei Los Nr. 7, einem der Höhepunkte der Auktion. Ein nagelneuer Charles & Ray Eames Plastic Armchair auf Ahorn-Kufen, ein Re-Design von 1950, stand zur Auktion. Den hitzigen Wettstreit gewann eine Bieterin für 280 Euro. Bei dem Kunstwerk von Franziska Kuo „Junge Frau in Pink“ überschlugen sich die Gebote förmlich. Der Startpreis wurde um das 2,5-fache überboten. „Besser als auf der normalen Auktion“, kommentierte der Auktionator schmunzelnd das Biet-Verhalten des Publikums.

Nochmals spannend wurde es bei Los Nr. 28, dem „Abendmahl mit Donald“ aus dem Jahr 2000 von dem unbekannten Künstler van Koch. Als „Highlight“ der Versteigerung betitelt – wegen seines ebenso künstlerischen wie auch humoristischen Wertes – erreichte es einen sensationellen Liebhaberpreis. Ähnliches erlebte auch eine recht große und schwere Bodenvase. Ohne Stempel, ohne den Hinweis auf eine verborgene, aber werterhöhende Dynastie, erreichte diese mehr als das 5-fache ihres Startpreises. Das Auktions-Fieber griff um sich und war ansteckend.

Hochzeitsgeschenk unterm Hammer

Für viele Interessierte war es spannend zu sehen, was die Spender bereit waren für den guten Zweck der Benefiz-Auktion zu überlassen. „Zu Hause habe ich auch noch so einen alten Stich. Richtig teuer war der mal“, erzählte eine Besucherin. Und im Katalog wird ein Startpreis von gerade mal 10 Euro aufgerufen. Natürlich sinkt durch die geringen Startpreise die Biet-Hemmschwelle. Aber einige der wirklich außergewöhnlichen Stücke kamen deutlich unter Wert unter den Hammer. „Ersteigern Sie hier billig und verkaufen Sie in den USA teuer!“, kommentierte Detlef Janß beispielsweise eine seltene, etwa 85 Jahre alte Hummel-Figur. Interessant war auch die Herkunft mancher Spende. „Vor Jahren zur Hochzeit geschenkt bekommen“, kommentierte eine Besucherin zwei Original-Grafiken, die endlich den Weg aus ihrem Keller in hoffentlich freundlichere Räume gefunden haben.

Erhitzte Köpfe, strahlende Gesichter, glückliche Bieter und eine sagenhafte Spende von 3.600 Euro waren das kaum zu erwartende grandiose Ergebnis dieser Auktion, die mit bestem Wetter, dem langen Wochenende und auch noch mit dem Ritterturnier konkurrieren musste (oder synergisieren durfte?). Viele Stunden Zeit und manchmal auch ein enormer nervlicher Aufwand steckten in der Organisation und Durchführung einer solchen Benefiz-Veranstaltung, fassten Gabriela Terhorst und Sabine Mauerwerk die Auktion zusammen, aber in jedem Fall sei auch eine Riesenportion Spaß dabei gewesen – und eine immense Freude über den hohen Erlös.



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