Mit Laser-Beamer und Whiteboard: Multimedial gestützter Unterricht am Taunusgymnasium dank großzügiger Spende

Frau Schlenker hat sich schon einmal mit der neuen Technik vertraut gemacht, die nach einer Idee des für moderne Geräte zuständigen Kollegen Birnbaum seit Schuljahresbeginn in neun Klassenräumen zur Verfügung stehen. Foto: TGK

Königstein (kw/hhf) – Mit dem Tablet in der Hand stimmt Frau Schlenker ihre Lerngruppe auf das Thema der heutigen Stunde ein. Und wie von Zauberhand, ohne jegliche Kabelverbindung, erscheint zeitgleich auf der Leinwand neben ihr eine Präsentation, die das gerade Gesagte schriftlich darstellt. Die Schülerinnen und Schüler sind gebannt, so eine hohe Medienkompetenz bei Lehrkräften erregt Aufsehen und Anerkennung. Als Frau Schlenker später noch ein kurzes Lehrvideo zeigt und schließlich mittels einer App die Ideen der Schülerinnen und Schüler einholt und diese elegant visualisiert, bestätigt sich der erste Eindruck endgültig: Multimedial gestützter Unterricht kommt bei den Lernenden gut an. Die großformatige Visualisierung und der hohe Grad an Beteiligung sorgt für Unterricht, der haften bleibt.

Neun Klassenräume ausgestattet

Ganz neu am Taunusgymnasium ist die technische Ausstattung, die dieses multimediale Lernerlebnis erst möglich macht. Ausgangspunkt dafür war die großzügige Spende einer Wohltäterin – die aber namentlich nicht genannt werden möchte – und des Fördervereins. Die Spende in Höhe von 13.000 Euro sollte der Unterrichtsqualität am Taunusgymnasium zugute kommen. Und da Multimedia, sofern sinnvoll eingesetzt, für begeisternden Unterricht sorgen kann und zudem mit der Forderung nach einer Digitalisierung der Schule im Einklang steht, entschied sich das Taunusgymnasium dafür, neue Präsentationsmedien in einigen Klassenräumen einzuführen.

Da möglichst viele Schülerinnen und Schüler in den Genuss der neuen Technologie kommen sollten, entschied man sich nach einer Idee von Herrn Birnbaum für eine Kombination aus modernen Laser-Beamern und AppleTV-Streamingboxen. Auf diese Weise wird das drahtlose Präsentieren, wie es Frau Schlenker in ihrem Unterricht einsetzt, mühelos möglich. Das AppleTV-Gerät erzeugt ein drahtloses Netzwerk, über das die Inhalte in Echtzeit an den Beamer übertragen werden. Ebenfalls möglich ist die kabelgebundene Verbindung zum Beamer. Ob Tablet, Notebook oder sogar Smartphone – die meisten Geräte, die eine Lehrkraft mit in den Unterricht bringt, lassen sich mit dem Laser-Beamer verbinden. Ein spezielles Projektions-Whiteboard, auf das nicht nur projiziert, sondern auch mit Whiteboard-Markern geschrieben werden kann, sorgt für ein klares und bis in die letzten Reihen erkennbares Bild.

Der wesentliche Vorteil der Kombination aus Beamer, AppleTV und Whiteboard im Vergleich zu den anderweitig sehr verbreiteten Smartboards: sie kostet nur etwa ein Fünftel. So konnten mittels der Spende statt zwei gleich neun Räume ausgestattet werden. Im ersten Schritt kamen eine Reihe von Oberstufen-Unterrichtsräumen sowie mehrere Klassenräume der achten und neunten Stufe in den Genuss der neuen Ausstattung. Langfristig ist geplant, alle Klassenräume mit der multimedialen Lösung zu veredeln. Frau Schlenker hätte nichts dagegen einzuwenden – und ihre Schülerinnen und Schüler wären ebenfalls begeistert.

Schneller als das Land Hessen

Vielleicht kann die Schule ja „langfristig“ dann auch auf Geld vom Land Hessen zählen, dem man dank der Spende nun locker ein halbes Jahr voraus ist. Immerhin hat Kultusminister Lorz schon mal einen Plan entwickelt, wie er an Bundesmittel kommen kann: „Um digital gestütztes Lehren und Lernen an den Schulen weiter zu verbessern und den bisherigen Anstrengungen weiteren Schwung zu verleihen, hat Hessen aufbauend auf dem ‚DigitalPakt Schule‘ zwischen Bund und Ländern sein eigenes Landesprogramm ‚Digitale Schule Hessen‘ entwickelt. In diesem Programm werden Maßnahmen zur pädagogischen Unterstützung der Schulen, zur verantwortungsvollen Mediennutzung von Schülerinnen und Schülern, zu Lehrerfortbildungen und zur technischen Ausstattung und IT-Infrastruktur der Schulen gebündelt“, heißt es aus dem Ministerium.

Viel Geld lockt – ein Zeitplan steht

Die zur Verfügung stehenden Bundesmittel in Höhe von 372 Millionen Euro werden mit einem Eigenanteil des Landes und der Schulträger von 25 Prozent statt der vom Bund geforderten zehn Prozent aufgestockt. So stehen in Hessen in den kommenden fünf Jahren rund eine halbe Milliarde Euro – rund 540 Euro für jede Schülerin und jeden Schüler – nur für die Verbesserung der digitalen Infrastruktur zur Verfügung: „Von der Grundschule über die weiterführenden Schulen bis hin zu den beruflichen Schulen: Alle Schulformen profitieren von dem Programm und Hessen legt gemeinsam mit den Schulträgern noch eine ordentliche Schippe drauf“, unterstrich der Minister.

Allerdings muss sein Gesetzentwurf erst einmal vom Landtag abgesegnet werden, wenn das erfolgreich gelingt, werden frühestens nach den Herbstferien erste Informationsveranstaltungen und Fortbildungen für Schulen und Lehrer angeboten, die dann – noch vor dem Jahreswechsel, so hofft man – erste Anträge stellen können.



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