Michael Quast mit „Friedrich Stoltze für alle“ im HdB

Michael Quast liest und spielt Gedichte und Geschichten von Friedrich Stoltze. Foto: privat

Königstein (kw) – Mit einem Kleinkunstabend nach der Zeit des unumgänglichen Verzichts auf kulturelle Veranstaltungen öffnet der Förderverein Haus der Begegnung am Sonntag, 21. Juni um 17 Uhr die Pforten des Hauses unter strenger Beachtung der vom hessischen Corona-Kabinett vorgegebenen Auflagen.

Kein Geringerer als Michael Quast liest und spielt Gedichte und Geschichten des Frankfurter Mundartdichters und Satirikers Friedrich Stoltze (1816 bis 1891), den es immer wieder neu zu entdecken gilt. Stoltze, der lustigste und aufmüpfigste Frankfurter Dichter, der humorvolle Beobachter der Alt-Frankfurter Welt, der steckbrieflich gesuchte politische Journalist, mit einem Werk zwischen Rebellion und Biedermeier – Stoltze für alle! Als begnadeter Poet beherrschte er den feinen Humor ebenso wie die derbe Pointe und schrieb übrigens gut die Hälfte seiner Texte auf Hochdeutsch. Seinen Lebensunterhalt verdiente er als Herausgeber und Hauptautor der satirischen Wochenzeitung „Frankfurter Latern“, die wegen ihres Witzes und ihrer antipreußischen Haltung weit über Frankfurt hinaus bekannt war. Wenn Michael Quast mit beherztem Zugriff Gedichte zu neuem Leben

erweckt und Geschichten in kleine Hörspiele verwandelt, kann Friedrich Stoltze wahrhaftig neu entdeckt werden. Michael Quast wird die Zuhörer in eine nachdenkliche, aber auch heitere Stimmung versetzen, was in diesen Tagen bestimmt guttut.

Der Vorsitzende des Fördervereins, Manfred Colloseus, erinnert daran, dass Stoltze zur Behandlung gesundheitlicher Probleme bei Medizinalrat Dr. Georg Pingler in Königstein weilte. Köstliche Beschreibungen der Behandlungsmethoden des weithin bekannten „Wasserdoktors“ erinnern daran. Das Glanzstück der Königsteiner Erfahrungen ist aber die dramatische Novelle „Die Flucht von Königstein“, als Stoltze als aufrechter Frankfurter Demokrat wegen „Pressevergehens“ von nassauischen Beamten in Königstein verhaftet und ausgeliefert werden sollte. Am Ende der Novelle steht ein Huldigungsgedicht an die Kurstadt, dessen erste Strophe bis heute gerne zitiert wird. „Und neu zu deinem Ruhme soll es gesungen sein, des Taunus schönste Blume, o du, mein Königstein! In deinen Felsenräumen, mit Burgen auf den Höh’n, in deinen Wäldersäumen, wie bist du doch so schön!“

Kartenverkauf und Auflagen

Der Kleinkunstabend findet im Großen Saal des HdB statt. Karten können vorab bei der Kur- und Stadtinformation Königstein, Hauptstraße 13 a, Telefonnummer 06174- 202 251 zum Preis von 15 Euro (zuzüglich Vorverkaufsgebühr) bei freier Platzwahl im Haus der Begegnung erworben werden. Eventuelle Restkarten sind ab 16 Uhr vor der Veranstaltung erhältlich. Vorsorglich wird darauf hingewiesen, dass ohne Mund-Nasen-Schutz, der nach erfolgtem Eintrag in eine Teilnehmerliste bei Einnahme des Sitzplatzes abgenommen werden darf, kein Einlass ins Haus der Begegnung möglich ist. Desinfektionsspender werden ausreichend zur Verfügung stehen. Die Veranstaltung gelangt ohne Pause und Catering zur Durchführung.

Die Teams der Haus der Begegnung Betriebsgesellschaft mbH und des Vorstands des Fördervereins HdB stellen in kooperativer Zusammenarbeit sicher, dass alle derzeit geltenden Abstands- und Hygieneregeln vorschriftsmäßig eingehalten werden.



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