Königstein
(gs) – Im März 2022 beschloss der RMV im Rahmen einer europaweiten Neuausschreibung, dass die 100-prozentige DB-Tochter Regionalverkehr Start Deutschland GmbH (start) ab 11. Dezember 2022 das Teilnetz Taunus des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) betreiben wird, auf dem dann die größte Wasserstoffzugflotte der Welt zum Einsatz kommen wird.
Das Unternehmen löst die bisherige Betreiberin, die Hessische Landesbahn GmbH, ab. Zum Teilnetz Taunus gehört auch die „Taunusbahn“ RB12 (Königstein – Kelkheim – Frankfurt-Höchst – Frankfurt (Main) Hbf).
Die wasserstoffbetriebenen Fahrzeuge des Herstellers Alstom werden eigens für das Taunusnetz angeschafft, der Verkehrsvertrag läuft über zwölf Jahre.
„Bei den Wasserstoffzügen handelt es sich wirklich um ein ganz besonderes Netz, das hervorragend zu uns als innovationstreibendes „Start-up“ der Nahverkehrsbranche passt“, sagte Dirk Bartels, Vorsitzender der Geschäftsführung von start.
Auf den vier Regionalbahn-Linien im Taunus werden insgesamt 27 fabrikneue Brennstoffzellenzüge eingesetzt.
Sie bieten jeweils 160 Sitzplätze je Fahrzeug und damit rund 30 Prozent mehr als heute. In der Hauptverkehrszeit fahren die Züge in Doppeltraktion. Spitzenzüge bieten damit 320 Sitzplätze. Die Züge werden mit umfangreichen Fahrgastinformationssystemen, wie Monitoren mit Echtzeitinformationen ausgestattet sein, über Platz für Fahrräder, Rollstühle und Kinderwagen verfügen und den Fahrgästen während der Fahrt kostenfreies WLAN bieten.
Wasserstofftankstelle in Höchst
Am 9. August war Bundeskanzler Olaf Scholz zu Gast bei Infraserv Höchst, wo er die Wasserstoff-Infrastruktur im Industriepark Höchst besichtigte. Infraserv-Geschäftsführer Dr. Joachim Kreysing präsentierte dem Kanzler bei der Tour über das 4,6 Quadratkilometer große Industrieareal unter anderem die erste Wasserstofftankstelle für Passagierzüge in Hessen, die derzeit errichtet wird und an der ab Ende des Jahres die weltweit größte Brennstoffzellenzugflotte der Welt betankt wird.
Auch die ab Ende 2022 vom Rhein-Main-Verkehrsverbund wasserstoffbetriebenen Regionalzüge inclusive RB12 werden im Industriepark Höchst betankt werden.
„Nachhaltige Energieversorgung mit Wasserstoff“
„Wir werden die Wasserstoff-Technologie mit Tempo vorantreiben und auch für verschiedene Formen der Mobilität einsetzen, im Sinne der Nachhaltigkeit, aber auch, um bei der Energieversorgung unabhängiger zu werden“, sagte der Bundeskanzler.
„Hier im Industriepark Höchst kann man sehen, dass wir nicht von der Technologie von morgen reden. Hier ist die Wasserstoffnutzung schon heute Realität.“
Bundeskanzler Olaf Scholz zu Gast im Industriepark Höchst
Foto: Infraserv GmbH&Co Höchst KG