Offizielle Ernennung von Grundschulleiterin Christina Koch

Flankiert von Schuldezernentin Tanja Wesemann (links) und Jennifer Buch (rechts), die im Namen des Kollegiums blumige Glückwünsche überreichte, freut sich Schulleiterin Christina Koch (Mitte) über die nunmehr offizielle Ernennung. Foto: Puck

Königstein (pu) – Den Auswirkungen der Pandemie geschuldet hat die schon seit August 2020 als Schulleiterin der Grundschule Königstein fungierende Christina Koch mit über einem Jahr Verspätung dieser Tage aus den Händen der Schuldezernentin Tanja Wesemann (Staatliches Schulamt für den Hochtaunuskreis und Wetteraukreis) ihre offizielle Ernennungsurkunde erhalten.

Spannungsfeld

In Anbetracht der coronabedingt extrem fordernden verantwortungsvollen Position an einer für Koch zudem neuen Schule attestierte ihr Wesemann quasi im Jahreszeugnis, sie habe sich als „kluge, engagierte, verlässliche, motivierte und andere motivierende Rektorin mit starker Persönlichkeit“ erwiesen. Im weiteren Verlauf ihrer Rede während der kurzen Feierstunde im kleinen Kreis sprach die Schuldezernentin vom Spannungsfeld, den verschiedenen Erwartungen gerecht werden zu müssen, sei es denen des Schulamts, des Kollegiums oder der Eltern- und Schülerschaft. „Sie müssen gleichermaßen das pädagogische Konzept der Schule voranbringen sowie als Repräsentantin, Ideengeberin und oft genug auch Kummerkasten fungieren. Von den zahlreichen administrativen Aufgaben mal ganz zu schweigen.“ Zweifellos habe diese Position als Kapitänin eines Schiffes nicht nur Sonnen- und Schokoladenseiten, sondern auch weniger schöne. Koch habe jedoch bereits in ihrer kurzen Amtszeit bewiesen, dass sie über das notwendige Einfühlungsvermögen und Verantwortungsgefühl, all dies zu meistern, verfüge.

In diesem Zusammenhang lenkte Tanja Wesemann die Aufmerksamkeit auf die teils in der Gesellschaft wahrzunehmende Gefahr, in diesen Zeiten das Wohl jedes einzelnen Menschen mit seinem berechtigten Bedürfnis nach Wertschätzung und Rückendeckung zu vergessen. Dem entgegenwirkend bedeute das für Schulleitungen, „die Bildungseinrichtungen einerseits als Ganzes zu sehen, andererseits das Schicksal jedes einzelnen der Schulfamilie.“

Klima der Offenheit

An der Grundschule Königstein werde diese Philosophie aus ihrer Beobachtung heraus umgesetzt. Dort bestehe unter anderem auch dank der „Teamplayerin Koch ein Klima der Offenheit.“ Sie wünschte der „neuen“ Schulleiterin weiterhin „viel Kraft, Herz, Mut, Erfolg und Geschick beim Vorhaben, das Schulschiff weiterhin durch die stürmischen Pandemiewellen zu führen.“

In diesem Zusammenhang sei außerdem an den geplanten Neubau der Grundschule am gleichen Standort erinnert, eine Phase, die ebenfalls mit einigen Herauforderungen verknüpft sein wird.

Christina Koch freute sich sichtlich sowohl über die lobenden und herzlichen Worte als auch über zwei Blumensträuße in ihrer Lieblingsfarbe lila. Des Weiteren gab sie ihrer Erleichterung Ausdruck, dass ihr widergespiegelt werde, sie habe „nicht allzu viele enttäuscht.“ In ihren innigen Dank Richtung Kollegium „für die offene und herzliche Aufnahme“ schloss sie ausdrücklich auch die Eltern und Schüler ein. „Alle unterstützen so gut sie können und ich werde versuchen, das Schiff in der Senkrechten zu halten“, versprach sie schmunzelnd.

Werdegang

Bevor die Entscheidung für den für sie logischen beruflichen Schritt und den damit verbundenen Kurs nach Königstein reifte, war Christina Koch 13 Jahre lang Konrektorin an der Oberurseler Grundschule am Urselbach. Ihre Wiege stand jedoch in Gießen, wo sie die Fächer Deutsch, Englisch und katholische Religion studierte.

Erstmals Bekanntschaft mit dem Taunus machte sie während ihres Referendariats am damaligen Studienseminar Usingen an der Grundschule an der Wiesenau in Neu-Anspach. Im Anschluss arbeitete sie fünf Jahre in Groß-Karben an der Pestalozzischule, bis sie mit einer Planstelle zurück in den Hochtaunuskreis eingestellt wurde.

Befragt nach den Gründen für ihre Berufswahl erklärt sie, „als offener und kommunikativer Mensch wollte ich zusammen im Austausch mit anderen Menschen arbeiten.“ Die Entscheidung für einen schulischen Arbeitsplatz habe sich während des Abiturs herauskristiallisiert.

Wichtige Bezugsperson

Warum gerade Grundschule? „Weil man hier wirklich merkt, wie wichtig die Lehrerin als Mensch und Bezugsperson für die Kinder ist. An die eigene Grundschullehrerin erinnern wir uns alle, denn sie hat uns in den ersten Jahren sehr eng begleitet. Das hinterlässt einen bleibenden Eindruck.“

Zu ihrem Faible für die Fremdsprache in der Grundschule offenbart Christina Koch, zum einen habe Englisch zu einem ihrer persönlichen Lieblingsfächer in der Grundschule gezählt, zum anderen sei sie während des Studiums für neun Monate in London an der Universität gewesen und habe außerdem eine zeitlang als Flugbegleiterin für die Deutsche Lufthansa gearbeitet. Musik fachfremd zu unterrichten mache ihr ebenfalls sehr großen Spaß. „Ich singe auch für mein Leben gerne.“ Diese Freude sei allerdings in Pandemiezeiten deutlich getrübt.



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