Die perfekte Welle

Königstein (aks) – Das Meer war für Romantiker wie Caspar David Friedrich Symbol für Freiheit und Weite, aber auch für Einsamkeit des Menschen, der allein am Strand steht. Eunjung Seo-Zimmermann fokussiert sich in ihrer Malerei auf die perfekte Welle, die sie in allen Details fast fotografisch genau abbildet. Die spritzenden Schaumkronen und die Reflexion des Lichts in der dynamischen Wellenbewegung ziehen den Betrachter magisch an. Die Gischt versprüht spürbar Frische im Raum sowie ein Gefühl von Unendlichkeit und grenzenloser Ungebundenheit.

Nach zehnjähriger Schaffenspause bedeutet das Thema Meer für sie Erholung und Heilung. Und das, obwohl sich die 49 Jahre alte südkoreanische Künstlerin mit einer solchen Leidenschaft ihrer Malerei hingibt, dass sie an 365 Tagen im Jahr je acht Stunden täglich an ihren Werken arbeitet. Sie arbeitet so genau und mit solcher Akribie, dass sie nur sieben Bilder im Jahr fertigstellt. Die meisten Sammler warten geduldig, ihr Atelier ist mit 15 Bildern nur sparsam bestückt.

Als Absolventin der Kunstakademie Düsseldorf, die zu den besten Künstler-Schmieden für zeitgenössische Malerei zählt, erfreut sie sich heute an ihrer großen Erfolgs-Welle, die sie nicht nur ihrem unermüdlichen Fleiß, sondern ihrem außergewöhnlichen Talent zu verdanken hat. Ihre realistische und dramatische Malerei macht sprachlos und in diese Stille hinein meint man, das Meer rauschen zu hören.

Für einen guten Monat, bis Samstag, 10. Oktober, sind ihre Werke in der Galerie Uhn (Hauptstraße 34) zu sehen – außerhalb der Öffnungszeiten übrigens auch gut durch das Schaufenster.
Foto: Sura



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