Ritter grillten die letzte Wutz der Lagersaison

Ein Tänzchen in Ehren ... Wenn die Ritter von Königstein ein- bis zweimal im Monat – solange Sommerwetter herrscht – ihr Lager auf der Burgruine errichten, erfreuen sie damit nicht nur planmäßig die Besucher, sondern genießen selbst einen halbwegs stressfreien Tag, an dem sie ihren mittelalterlichen Hobbys nachgehen können (oben). Zum Ende der Freiluftsaison wanderten diesmal gleich zwei Spanferkel an den Spieß, denn sie feierten damit gleichzeitig das zehnjährige Bestehen ihres Vereinskellers auf der Burg (Bild unten). Fotos: Dyhringer

Königstein (hhf) – „Das Schöne an solchen Lagern ist, dass es gemütlich ist, ohne Stress den Tag zu genießen, uns der schönen Burg zu erfreuen zu singen, zu tanzen, Hufeisenwerfen, Töpfern, Handarbeiten etc…“ Mit wenigen, aber treffenden Worten fasste Anke Dyhringer zusammen, was die Ritter von Königstein seit einigen Jahren dazu bringt, regelmäßig ein kleines Ritterlager auf der Burgruine aufzuschlagen.

In Absprache mit der Stadtverwaltung geschieht das in den Sommermonaten, zur „Burgbelebung“ – es muss nicht immer ein ganzes Zeltlager sein, mitunter sind es auch Darstellungen vor dem“ Zwinger“, in dem der Vereinskeller gelegen ist oder die Vorführung antiker Handarbeits- oder Handwerkstechniken dort, wo es gerade hinpasst (und trocken ist).

Solche Dinge kann man natürlich am besten im Ritterlager präsentieren – so etwas zu organisieren, aufzubauen, abzubauen zu verpacken und zu transportieren ist natürlich reichlich Arbeit, macht aber Spaß. Bestimmt auch mehr Spaß als die zweiwöchentlichen Sitzungen zur Organisation von Ritterturnier und anderen Aktionen, mit denen sich die Burgauftritte abwechseln – was natürlich nicht bedeutet, dass man im schönen Ambiente nicht weiter an den ernsthaften Themen bleibt, diese Gespräche müssen dann ja nicht gerade vor Publikum geführt werden (und schon gar nicht, wenn dazu ein Mobiltelefon nötig ist). Damit der Aufwand sich lohnt, bleiben die Ritter meist über Nacht, was ihnen wiederum ganz spezielle Stunden beschert: „Abends ist es etwas ganz besonderes, die Ruhe auf der Burg zu genießen, die tolle Aussicht und das fantastische Licht in das unsere Burg eingetaucht ist. Oft haben wir schon am Lagerfeuer gesessen und viele lustige Dinge, Geschichten und Erlebtes erzählt“, erinnert sich Anke Dyhringer.

Gegen Ende der Saison ist das traditionelle Abschlusslager nicht nur das würdige Zeremoniell zur Winterpause, die freilich im gleichen Rhythmus im Keller dann genutzt wird, um die Ausrüstung für das kommende Jahr wieder vorzubereiten. Folgerichtig ist das Abschlusslager dann auch mit dem Aufbau möglichst vieler Zelte und Einrichtungsgegenstände verbunden, denn dabei erfolgt gleich die Kontrolle, was im Winter alles repariert werden muss.

In diesem Jahr haben die wackeren Recken auch noch den Umstand integriert, dass das zehnjährige Bestehen ihres Vereinskellers auf der Burg gefeiert werden musste. Dazu haben sie sicherheitshalber gleich zwei Spanferkel über das Feuer gehängt und sie mit leckeren selbst zubereiteten „Beiwerken“ am Abend verspeist. Geladene Gäste und interessierte Mittelalterfans waren ebenfalls eingeladen, um „reinzuschnuppern“ – sie alle haben das Lager auf der Burg sehr genossen...

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