Schülerinnen der St. Angela-Schule blicken in die Zukunft

Königstein
(kw) – Wie muss der Ort aussehen, an dem du gerne lernst? Hörst du lieber zu oder bist du lieber aktiv? Lernst du lieber alleine oder in einer Gruppe? Zu welcher Uhrzeit kannst du am besten lernen? Was würde deinen Schultag schöner machen? Welche neuen Fächer soll es geben? Wie können alle Schülerinnen und Schüler gleichbehandelt werden? Braucht es wirklich Noten? Wie lange sollen die Pausen sein? Wie ist es möglich, sich mehr in der Schule zu bewegen? Soll es Orte für alternative Aktivitäten an deiner Schule geben – wie etwa ein Atelier oder eine Halfpipe?

Im Klassenraum der Klasse G9a ist es ganz ruhig. Die Schülerinnen lauschen einem Interview mit dem kürzlich verstorbenen Wimmelbuch-Erfinder Ali Mitgutsch, der sich dazu äußert, dass die Schule in ihrer heutigen Form die jedem Kind innewohnende Kreativität nicht unbedingt fördert.

Die Lerninhalte sorgten dafür, dass aus sehr kreativen Kindern Jugendliche und Erwachsene werden, die nur noch in vorgegebenen Schemata und Strukturen denken, so Mitgutsch.

Solchen Tendenzen sollte der Projekttag, der unter der Überschrift:
„Wir sind Schule 2.0: SAS in der Zukunft – unsere Schule von morgen“

steht, entgegenwirken.

Die Schülerinnen waren sofort begeistert bei der Sache und freuten sich darüber, dass an diesem Tag einmal nicht nur das gemeinsame Lernen im Mittelpunkt steht, sondern eine Reflexion darüber, wie das Lernen in der Zukunft aussehen kann und welche Wünsche, Ideen und Bedürfnisse sie mit einer modernen Schule verbinden.

Viele Anregungen zu Zukunftsperspektiven der St. Angela-Schule sind bereits in Schulentwicklungssitzungen und diversen Gesprächen Thema gewesen und werden die Schulgemeinde der St. Angela-Schule sicher in nächster Zeit weiter in ihrem Schulentwicklungsprozess beschäftigten.

Mit dem Projekttag blickten nun alle Schülerinnen in ihren Klassen und Tutorien, alle Lehrkräfte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schule gemeinsam in die Zukunft.

Den Tag vorbereitet hatte eine Arbeitsgruppe aus Lehrkräften, die dazu altersadäquate Programme und Materialien für die Schülerinnen der Unterstufe, der Mittelstufe und der Oberstufe entwickelt hat. In jeder Klasse begleitete die Klassenlehrerin oder der Klassenlehrer zusammen mit einer weiteren Lehrkraft ihre Schülerinnen durch den Projekttag.

Es wurde mit Schere, Kleber, Stiften gebastelt, Collagen aus Zeitschriften und Zeitungen erstellt, aber auch digitale Medien und Apps genutzt, um die Zukunftsideen der Schülerinnen festzuhalten. Am Ende des Projekttages fertigten alle Schülerinnen der Schule einen gemeinsamen Fingerabdruck ihrer Zukunftsideen an.

Im Rahmen des Projekttags haben die Schülerinnen auch darüber nachgedacht, welche positiven Aspekte sie bereits jetzt mit ihrer Schule verbinden.

Dazu zählt unter anderem, dass sie sich an der St. Angela-Schule gut aufgehoben fühlen, von motivierten Lehrkräften unterrichtet werden, ein besonderer Zusammenhalt innerhalb der Schulgemeinschaft besteht, bei der aber die einzelne Schülerin nicht aus dem Blick gerät, die „Kreativleiste“ die Möglichkeit zur Entfaltung individueller Interessen bietet, Schulseelsorge und Besinnungstage Gelegenheit zur Reflexion eigener Haltungen bieten, eine besondere Förderung in den naturwissenschaftlichen Fächern stattfindet und eine besondere Wertevermittlung zu
Toleranz, Empathie, Solidarität, Zuverlässigkeit und Kritikfähigkeit
führt.

Mit den Ergebnissen der Schülerinnen wird im Kollegium und der Elternschaft weitergearbeitet werden, sie sind Teil des Schulentwicklungsprozesses.

Auch bei seiner nächsten Fortbildung wird sich das Kollegium der St. Angela-Schule mit dem Thema „Veränderungen“ beschäftigen und dazu Impulse des Projekttages aufgreifen, um wichtige Aspekte der Schule der Zukunft – wie beispielsweise die Digitalisierung – weiter voranzutreiben.

Zu dem Projekttag wurde hoch motiviert und kreativ gearbeitet.
Foto: Wolfgang Riedel



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