Die Schwarzstörche kehren in die Wälder des Forstamts zurück

Schwarzstörche

Königstein (kw) – Die warmen Temperaturen der letzten Wochen beschleunigen die Familiengründung bei den Schwarzstörchen. Von den alten Germanen wurden die wunderschönen Waldvögel als „Schwalbe Odins“ verehrt.

Hans-Jörg Sommer, der zuständige Förster für den Bereich Naturschutz im Forstamt Königstein, beobachtete bereits Ende Februar, dass sich die scheuen Vögel paaren und ihre Horstbäume beziehen. Schwarzstörche sind ausgesprochen standorttreu und nutzen ihr angestammtes Nest über viele Jahre hinweg, wenn sie dort nicht gestört werden. Aufgrund der Tatsache, dass die Vögel extrem empfindlich auf Ruhestörungen reagieren, musste deshalb schnell gehandelt werden.

Ruhezonen

Die Mitarbeiter des Forstamtes Königstein kennzeichnen die bekannten Horstbäume und legen eine Manschette am Baum an, um natürlichen Feinden wie Mardern und Waschbären den Zugang nach oben zu verwehren. Im Umkreis von 300 Metern um die Bäume herum wurden Ruhezonen ausgewiesen. In diesen Zonen dürfen während der Brutzeit, im Zeitraum vom 1. März bis zum 31. August keine Holzfällarbeiten durchgeführt werden. Sommer appelliert an die Waldbesucher, in dieser Zeit die Waldwege nicht zu verlassen, um den scheuen Vogel nicht zu vertreiben: „Jede verlorene Brut ist ein schmerzlicher Verlust, da es in Deutschland im letzten Jahr nur etwa 600 Brutpaare gab. Aufgrund der zahlreichen Gefahren durch Verkehr, Hochspannungsmasten und Ruhestörungen überleben nur drei von zehn Jungtieren das erste Jahr.“

Wählerischer Waldbewohner

Die Störche flüchten im Gegensatz zu ihren weißen Artgenossen vor dem Lärm der Siedlungen und brüten bevorzugt in alten, naturnahen Wäldern. Für die Nahrungssuche benötigen sie Bäche in der unmittelbaren Umgebung des Nestes. Sie nutzen die kahlen und abgestorbenen Äste von Totholz als Ansitz- und Rastplatz. Zwischenzeitlich leben die meisten Schwarzstörche in den Laub- und Mischwäldern der Mittelgebirge, in Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.

Hans-Jörg Sommer und die Mitarbeiter des Forstamtes Königstein werden dafür sorgen, dass die Tiere im Taunus in jedem Frühling einen geschützten Brutplatz finden, um ihre Jungen ungestört aufzuziehen.

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