Königstein
(mk) – Die meisten Königsteinerinnen und Königsteiner wissen es bereits: Hans-Joachim Tretschok, kurz Achim genannt, geht in den wohlverdienten Ruhestand und wird diesen, wie schon lange versprochen, mit seiner Frau in Thailand verbringen. Zum Saisonende gab es eine kleine, aber feine Verabschiedung im Freibad. Bei Nieselregen konnten einige Schwimmbegeisterte nochmal ihre Bahnen ziehen, und auch das ein oder andere Auge blieb an diesem Tag nicht trocken.
Große Dankesworte
Eigentlich war zu der Verabschiedung am 18. September, zu der alle Königsteiner eingeladen waren, ein großes Picknick geplant gewesen, war das Wetter der vergangenen Wochen doch alles andere als „nass, kalt, herbstlich“. Mit den Worten von Bürgermeister Helm: „Dachten wir doch alle, der Sommer würde wohl nie mehr enden“ – so konnte oder wollte sich wohl auch keiner ein Freibad ohne Achim und seine Frau, liebevoll Oom genannt, vorstellen. Viele Besucherinnen und Besucher hatten sich von dem Wetter nicht abschrecken lassen und waren gekommen, um sich bei dem Schwimmmeister der Herzen für die jahrzehntelange Treue zu bedanken und zu verabschieden.
Als Sportdezernent der Stadt Königstein sprach Jörg Pöschl eingangs einige bezeichnende Worte neben Bürgermeister Helm, bevor der Fachbereichsleiter für Finanzen und Beteiligungen, Andreas Becker, stellvertretend als Zeichen des Dankes und der Wertschätzung Blumenstrauß und Präsentkorb überreichte. Bescheiden wie immer merkte man es dem Ruheständler deutlich an: die tiefe Ergriffenheit und Dankbarkeit für die Menschen, die für ihn da waren, wenn es mal brenzlig wurde.
Ereignisreiche Jahrzehnte
Unzähligen (Königsteiner) Kindern hat Achim generationenübergreifend das richtige Schwimmen beigebracht, hat aufgepasst, betreut, immer ein offenes Ohr gehabt und, ja, auch lautstark mit der Trillerpfeife gepfiffen, wenn es sein musste. Seit dem 1. Mai 1984 unermüdlich im Einsatz, blickt Achim auf viele schöne, ereignisreiche – aber eben auch arbeitsreiche – Jahrzehnte zurück. 1984 war das Freibad im Woogtal buchstäblich in die Jahre gekommen und es musste viel getan werden. So wurde es 1991 umfangreich renoviert. Veraltete Technik, Betonbecken und marode Anlagen wurden modernisiert, und das Freibad musste während der Saison geschlossen bleiben. Einer der wenigen Anlässe, an dem auch ein Schwimmmeister ausnahmsweise mal in Urlaub gehen konnte. Seit über 20 Jahren steht auch seine Frau an seiner Seite, begrüßte immer freundlich die Badegäste im Kassenhäuschen, pflegte mit Achim zusammen die weitläufige Anlage des Freibades und kümmerte sich liebevoll um die Begrünung und Pflege der Blumen.
Robert Tews tritt Nachfolge an
Der neue Schwimmmeister, Robert Tews (28), ist bereits seit April dabei und konnte über die Sommersaison eingearbeitet werden. Er wohnte zuvor in Unterliederbach und ist ein erfahrener Schwimmmeister. Zuvor in Frankfurt unter anderem in der Titus Therme, im Silobad und im Stadionbad tätig, fühlt er sich nun in Königstein wohl – kennt er doch die Burgenstadt bereits aus seiner Kindheit. Da er sich sowieso beruflich verändern wollte, kam ihm die Gelegenheit recht, von der Großstadt in das romantisch gelegene Freibad im Woogtal zu wechseln. Alle freuen sich über den engagierten, freundlichen Nachfolger und auf die gute Zusammenarbeit in Zukunft.
Das 100. Jubiläum des Freibades 2024 wird Achim zwar als „offizieller“ Schwimmmeister nicht mehr persönlich begleiten – aber „auf Urlaub in Königstein“ vielleicht ja doch mitfeiern.
Alles hat seine Zeit
… und so wird Achim sicherlich am Strand von Thailand weiterhin „die Augen offen halten“ und – wer weiß – das ein oder andere Mal, dann allerdings auf Urlaub in Deutschland, in seiner alten Heimat im Woogtal vorbeischauen und aus Spaß vom Beckenrand pfeifen…
Achim und seine Frau beim Anschneiden…
…des „Schwimm-Meister-Kuchens“.
Für beide ist es ein Neuanfang: Ruhestand in Thailand und Start im Woogtal
