Stadtarchiv ist umgezogen

Überschaubar angeordnet im neuen externen Magazin in Schneidhain Foto: Stadt

Die Königsteiner Stadtgeschichte hat eine neue Adresse. Zumindest gilt das für die Archivalien, die nun im Gebäude der Heinrich-Dorn-Halle in Schneidhain magaziniert sind. Der angestammte Platz des Stadtarchivs in Falkenstein musste geräumt werden. Dort waren die historischen Schriftstücke, Akten und Pläne aus beinahe 800 Jahren Stadtgeschichte seit 1977 untergebracht.

Das urige Fachwerkhaus, das selbst auf eine lange Geschichte zurückblickt – errichtet wurde es bereits um 1650 – muss dringend saniert werden. Für die anstehenden Bauarbeiten an dem historischen Gebäude musste es komplett freigeräumt werden. Ursprünglich waren die Räume in Schneidhain als zusätzliche Magazinfläche für die Archivalien vorgesehen. Das kleine Gebäude in Falkenstein konnte den Bestand nicht mehr fassen. In Schneidhain sollten außerdem die Bestände aus den verschiedenen Außenmagazinen zusammengezogen werden. Doch dann stellte sich heraus, dass der bauliche Zustand des alten Rathauses in Falkenstein dringend eine umfassende Sanierung notwendig macht und der gesamte dortige Archivbestand ausgelagert werden muss.

Diese Arbeit ist nun getan

Der reibungslose Transport der teilweise fragilen Bestände war nur mit professioneller Unterstützung möglich. Die kam von der Königsteiner Firma Donath, die nicht nur das günstigste Angebot abgegeben hatte, sondern auch einschlägige Erfahrungen mit Archivumzügen vorweisen konnte. Trotzdem war der Umzug ein enormer Kraftakt, und die Arbeiten sind für Stadtarchivarin Dr. Alexandra König längst nicht abgeschlossen. Auch während der vorbereitenden Packarbeiten und selbst während des dreitägigen Transports konnten Anfragen bearbeitet werden. Andererseits warten jetzt noch sehr umfangreiche Archivierungsaufgaben, denn vieles, was in den letzten Jahren, mitunter auch Jahrzehnten, in das Archiv gekommen ist, hat aufgrund der Enge in Falkenstein in der Vergangenheit nie einen sinnvollen Ort zugewiesen bekommen.

Diese Archivierungsarbeiten sind nun in den überschaubar angeordneten Regalreihen möglich. König: „Gleichzeitig offenbart sich mit einem Blick, dass die ursprünglich als zusätzlicher Raum gedachte Fläche für den Falkensteiner Bestand gerade ausreicht.“

An eine Aufgabe der externen Magazine ist, laut König, derzeit nicht zu denken. Ein weiteres großes Manko der momentanen Situation ist für die Leiterin des Stadtarchivs zudem, dass sich in Schneidhain kein Arbeitsplatz einrichten lässt. Denn: Eine wesentliche Aufgabe des Stadtarchivs ist es, Anlaufstelle für interessierte Bürger und Heimatforscher zu sein, die sich mit der Geschichte der Stadt befassen möchten. Das ist momentan nicht möglich. Stadtarchivarin König: „Es liegen Anfragen von Schulklassen vor, doch wie die Schüler mit dem Archivbestand arbeiten können, ist noch offen.“

Eine Rückkehr in das verwinkelte alte Fachwerkhaus nach Falkenstein scheint vor allem aus bautechnischer Sicht wenig ratsam, meint die Stadtarchivarin. König: „So bleibt bei aller Freude über die neuen, übersichtlichen Magazinflächen die Suche nach einem geeigneten Standort für das eigentliche Stadtarchiv mit seinen vielfältigen Aufgaben weiterhin virulent.“



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