Stellungnahme der Stadt Königstein Halloween auf der Burg

Die Redaktion erreichte dieses Schreiben der Stadt Königstein als Gegendarstellung.

Der Leserbrief von Leserin Ellengard Jung in der Ausgabe 44 der Königsteiner Woche zum Thema „Halloween auf der Burg“ enthält grobe Falschdarstellungen und Unterstellungen.

Unter anderem schrieb Jung: “Haben wir es mit Leonhard Helm nach seiner Amtszeit als Geschäftsführer der Halloween-Gesellschaft zu tun?“

Dies ist eine Unterstellung und entbehrt jeder Grundlage. Die „Halloween-Gesellschaft“ verfügt bereits über einen langjährigen Geschäftsführer, der zugleich ihr Gesellschafter ist, und bei den Beteiligten bestehen keinerlei Interessen, dies zu ändern. Im Übrigen haben sich der Bürgermeister und die Vertreter der Gesellschaft erstmals bei der Pressekonferenz auf der Burg getroffen, auf der die vom Stadtmarketing ausgehandelte künftige Kooperation angekündigt wurde.

Bürgermeister Helm: „Ich selber habe kein Interesse an Halloween, sehe aber eine große Nachfrage in der Bevölkerung, insbesondere bei den Unter-50-Jährigen und bei Familien mit Kindern. Als Bürgermeister sehe ich zugleich die Chancen für Königsteins Gastronomie und Gewerbe.“ Unwahr ist auch die Behauptung Ellengard Jungs, es kämen in anderthalb Wochen 50.000 Besucherinnen und Besucher in die Kurstadt. Der Veranstalter und die Stadt rechnen mit ca. 25.000 Gästen für den Veranstaltungszeitraum von drei Wochenenden und den Halloweenabend am 31. Oktober. Pro Veranstaltung, die sich eher wie eine Theater-Show und nicht als Fest im eigentlichen Sinn präsentiert, sind wie bisher maximal 2.500 Besucherinnen und Besucher geplant.

Jungs Anschuldigung „Helm verhökert klamm und heimlich die Burg“ ist ebenfalls eine Unterstellung. Die Vermietung der Burg als Veranstaltungsort ist ein Vorgang, den es seit vielen Jahren für verschiedenste Veranstaltungen, zum Beispiel auch Konzerte, unterschiedlicher Veranstalter gibt. Die Mieterträge finanzieren Teile der jährlichen Burgunterhaltung. Ebenfalls unzutreffend ist die Behauptung Jungs, die Stadt „vernutze“ seit Jahren die Burg „erschreckend“. Mehrere Jahrzehnte haben die Nutzungen der Burg nicht zugenommen: Das Burgfest wird seit 70 Jahren auf der Burg gefeiert, durch das unter Bürgermeister Fricke angestoßene Sicherheitskonzept musste die Besucherzahl zum Leidwesen von Bürgermeister Helm und den Vereine auf einen Bruchteil vergangener Jahre reduziert werden. Das Ritterturnier wird 2024 auch schon zum 24. Mal auf der Burg gefeiert – der Ertrag der Feste kommt satzungsgemäß der Burg zugute. Rock auf der Burg wird kontinuierlich seit den 80er Jahren auf der Burg gefeiert – auch hier mit deutlich verringerten maximalen Besucherzahlen. Theater auf der Burg findet leider seit einigen Jahren nicht mehr statt, und auch die von Bürgermeister Fricke ins Leben gerufenen „Burgfestspiele“ existieren nicht mehr. Und selbst die Halloween-Veranstaltungen auf der Burg gehen auf ein Veranstaltungsformat zurück, die seit 20 Jahren existieren. Insofern ist die Zahl der Nutzungen und der Besucher auf der Burg in den letzten Jahrzehnten nicht gestiegen, sondern zurückgegangen.

Ebenfalls unzutreffend sind die Behauptungen Jungs zur Erhaltung der Burg. Tatsächlich wurde in den vergangenen 15 Jahren eine Vielzahl von Erhaltungsmaßnahmen, aber auch eine historische Untersuchung durch ein Fachbüro durchgeführt, ein Burgpflegewerk wurde erstellt, das erstmals ein Zusammenwirken von Denkmal- und Umweltschutz ermöglicht, gerade aktuell wurde erstmals in den gut 100 Jahren, in denen die Burg der Stadt Königstein gehört, eine grundlegende Sanierung und Erhaltung des historischen Bauwerks detailliert geplant und entsprechende systematische Sicherungsmaßnahmen wurden begonnen. Kasematten wurden nicht freigelegt und bedürfen deshalb auch keiner Abdeckung. Auch die Behauptung, der Bürgermeister versuche, das Stadtmuseum zu „erobern“, ist falsch. Als Vertreter der Stadt muss der Bürgermeister allerdings sicherstellen, dass dieses Museum in einem der prominentesten, im Eigentum der Stadt stehenden und von dieser mit viel Aufwand erhaltenen historischen Gebäude mit einer Vielzahl von städtischen Exponaten erhalten werden kann und dabei im Einklang mit den Interessen der Stadt modernen Bedürfnissen an ein Museum angepasst wird. Es wäre wünschenswert, wenn dies von angeblich an der Geschichte der Stadt interessierten Menschen wie Ellengard Jung unterstützt und nicht bekämpft würde.



X