Königstein (kw) – Für die Königsteiner Stiftung Childaid Network sind diese Zahlen erschreckend: Laut UNESCO-Weltbildungsbericht 2022 lernt in Südasien nur eines von fünf Kindern richtig lesen und rechnen. Ursachen hierfür sind unter anderem die unzureichende Ausbildung der Lehrkräfte, fehlende Investitionen in Schulinfrastruktur und Lernmittel sowie die Vernachlässigung von Randgruppen im ländlichen Bereich.
Bildungsgerechtigkeit ist weltweit eines der wichtigsten unerreichten Ziele. Auf Einladung der Stiftung Childaid Network wird Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger (MdB) als Referentin des nächsten Königsteiner Salons am Freitag, 12. Juli, zum Thema sprechen und für Fragen zur Verfügung stehen. Der Vortragsabend im Haus der Begegnung beginnt um 19 Uhr, Einlass ist ab 18 Uhr. Interessierte werden gebeten, sich unter www.childaid.net/veranstaltungen anzumelden.
Für das Recht auf Bildung
Seit 17 Jahren setzt sich die Königsteiner Stiftung Childaid Network dafür ein, Kindern und Jugendlichen in Südasien Zugang zu Qualitätsbildung, Ausbildung und gesunder Entwicklung zu verschaffen. Inzwischen ist aus dem Start-Up eine erfahrene und effektive Organisation mit einem großen Netzwerk an Spendern und Spenderinnen, Förderpartnern und Freiwilligen geworden, die maßgeblich zu der Realisierung der ambitionierten Ziele der Stiftung beitragen. Allein 2023 förderte Childaid Network mehr als 200.000 Jungen und Mädchen in den vier Zielregionen Nordostindien, Nepal, Bangladesch und Myanmar. An über 1.000 Standorten wurden 50 Projekte in den Bereichen Bildung, Berufsbildung, Gesundheit und Kinderrechte in enger Zusammenarbeit mit 35 Implementierungspartnern umgesetzt. Die lokalen Teams begleiten und beraten die Partner in den jeweiligen Ländern, um die Projekte nachhaltig und effizient zu gestalten. Ein besonderes Merkmal der Stiftung ist die durch das DZI-Siegel ausgezeichnete sehr geringe Kostenquote von 4,2 % (letztes DZI-Gutachten 2022) für Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit. So kommen die Spenden fast ungeschmälert bei den Zielgruppen an.
An Herausforderungen wachsen
Trotz großer Anstrengungen setzte Childaid Network im Jahr 2023 mit 3,09 Millionen Euro Projektinvestitionen weniger Mittel um als im Vorjahr. Grund dafür war vor allem die angespannte Lage in Indien, wo die Aktivitäten zivilgesellschaftlicher Organisationen durch Regulierungsmaßnahmen der Regierung stark eingeschränkt wurden. Gleichzeitig litten die Kooperationspartner und Zielgruppen vor Ort unter Inflation, Kriegen und Naturkatastrophen als Folge des Klimawandels.
Aber es gab auch positive Entwicklungen, die die Gesamtausgaben senkten: Die Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden in Nepal schritt voran und die Kosten für Bildungsprojekte konnten im Zuge der Nutzung digitaler Technologien gesenkt werden. Gleichzeitig gibt es aufgrund des wirtschaftlichen Wachstums in der Region vermehrt lokale Gelder, die in die Programme integriert werden können, und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) stellt Projektfördermittel bereit.
Der vor kurzem veröffentlichte Jahresbericht der Stiftung zeigt, wie Childaid Network trotz vielfältiger Herausforderungen erneut seine Reichweite steigerte. Bei Interesse kann der Jahresbericht bei spenderbetreuung[at]childaid[dot]net unter Angabe der Versandadresse angefordert oder unter www.childaid.net/infothek digital abgerufen werden.