Königstein (pu) – Mit den 23 Stimmen der koalierenden Fraktionen von CDU, SPD, FDP und Bündnis90/Die Grünen stimmte die Parlamentsmehrheit in der letzten Sitzung des Jahres dem Verkauf von sechs unerschlossenen städtischen Baugrundstücken im Neubaugebiet Am Kaltenborn III zu einem Gesamtkaufpreis von rund 5,7 Millionen Euro für die insgesamt 3.660,0 Quadratmeter zu.
Dagegen scheiterte die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) mit ihrem eingebrachten Antrag, die Grundstücke – die Rede war von „Tafelsilber“ – im städtischen Besitz zu halten und in Erbbaurecht an junge Familien zu vergeben, ähnlich wie in der Vergangenheit im Seilerbahnweg. Es gelte ein Zeichen zu setzen, da nach Meinung der ALK in den letzten Jahren zu viele Grundstücke verkauft wurden, andererseits jedoch immer geklagt werde, es seien zu wenig Flächen etwa zur Errichtung von bezahlbarem Wohnraum vorhanden.
Diesen Vorwurf wies Bürgermeister Leonhard Helm (CDU) mit allem Nachdruck zurück. Die Vergabe der sechs Grundstücke nach Erbbaurecht hielt er für zu kurz gedacht, der Rathauschef warb vielmehr für eine Zustimmung für den Antrag, da bekanntlich in den kommenden Jahren viele große Bau-Projekte anstehen und die Stadtkasse die Finanzspritze – auch aufgrund der ungewissen finanziellen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie – mehr als gebrauchen kann. Nach Helms Überzeugung ist „Erbbaurecht in Niedrigzinszeiten nicht rentabel.“ Die anschließende Diskussion wurde einmal mehr mit aller Vehemenz geführt und die jeweiligen Positionen ausgetauscht.
Der Käufer der Grundstücke, die in dieser Zusammensetzung erst im Rahmen des Umlegungsverfahrens entstanden, plant laut Beschlussvorlage die Errichtung von Einfamilienhäusern.