Königstein (nd) – Am vergangenen Samstag war es wieder so weit – die St. Angela-Schule richtete ihren beliebten Adventsbasar aus. Dieser ist inzwischen eine feste Tradition der Mädchenschule und findet alle zwei Jahre statt. Die Einnahmen des Basars fließen seit jeher in gemeinnützige Projekte.
Los ging es um 13 Uhr mit dem etablierten Auftritt der „Concert Band“. Im Stil einer Big Band besteht sie aus Schülerinnen ab der siebten Klasse. Gespielt wurden passend zum Anlass Weihnachtsstücke. „Hawk! The Herald Tubas Sing“ – eine abgewandelte Version des Weihnachtsklassikers (Melodie Felix Mendelssohn Bartholdy, englischer Originaltext von Charles Wesley) war für die Zuhörer ein besonderer Höhepunkt. Generell wird die musikalische Bildung an der St. Angela-Schule großgeschrieben. Neben einer Bläser- und einer Chorklasse gibt es zwei Bands und zwei Orchester.
Tannenzweige, bunte Sterne, weiße Schneeflocken und rote Schleifen – die Schülerinnen und Lehrer hatten sich viel Mühe beim weihnachtlichen Dekorieren der Schule gegeben. Während der Basar früher nur in den Innenräumen stattfand, musste er im vorletzten Jahr im Freien stattfinden. In diesem Jahr hatte man sich für eine Mischung aus beidem entschieden, was bei den Besuchern sehr gut ankam.
Der Duft von Bienenwachskerzen und selbst gebackenen Plätzchen zog über den Schulhof und durch die Klassenzimmer. In den vergangenen Wochen waren die fleißigen Schülerinnen freitags mit den Vorbereitungen für den Basar beschäftigt. An diesem Wochentag findet die sogenannte „Kreativleiste“ statt, um die inzwischen länger und intensiver gewordenen Unterrichtstage auszugleichen. Zusätzlich wurden Bastelnachmittage veranstaltet und auch die AGs tüftelten emsig. Süße getöpferte Wichtel, selbst gestaltete Weihnachtskarten und Christbaumschmuck sowie die Bienenprodukte der Imker-AG – die Auswahl an selbst gefertigten Produkten war herrlich.
Nachhaltige Adventskränze
An der St. Angela-Schule wird schon lange Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz gelegt, und so wurde viel mit Stoff, Holz und Ton gearbeitet. Selbst die Tannenzweige für die aufwendigen Adventskränze und Gestecke kommen aus einer regionalen Quelle. Sie stammen aus einem Waldstück, welches eine inzwischen verstorbene Lehrerin der Schule – Antje Elisabeth Ohliger – an ihre Tochter Anja vererbt hat. Diese spendete die Zweige für den Basar. Große Holzsterne konnte man ebenfalls erwerben – sie wurden von den Hausmeistern in Handarbeit ausgesägt. Das Holz dafür stammt aus dem Taunus und wurde von der Revierförsterin von Schmitten, Lisa Eckert, zur Verfügung gestellt. Sie ist eine ehemalige Schülerin der St. Angela-Schule.
Engel-Fotoshooting
Im Erdgeschoss des Hauptgebäudes konnten liebliche Engel bewundert werden. Das Engel-Fotoshooting, organisiert von Lehrer Dirk Adé, ist zu einem festen Bestandteil des Basars geworden. Die Schülerinnen können sich dort ganz in Weiß gekleidet und mit Flügeln ablichten lassen – ein schönes Geschenk für Eltern und Großeltern. Im ersten Stockwerk warteten auf die Gäste zahlreiche Cafés, die natürlich ebenfalls von den Mädchen und ihren Lehrern betrieben wurden. Dort fand man auch Vertreter des Bistrovereins. Dieser besteht aus ehrenamtlichen Helfern, meist Eltern von Schülerinnen, welche sich um frische Verpflegung für die Frühstücks- und Mittagspause kümmern. „Wir machen das gern für unsere Kinder“, erklärte Peter Fischer, Vorstandsmitglied des Bistrovereins.
Engagement für den guten Zweck
Alle Einnahmen, außer den Kosten für die angebotenen Bratwürste, werden für soziale Projekte gespendet. In der Regel liegt die Summe im fünfstelligen Bereich. Zu unterschiedlichen Anteilen geht das Geld an gemeinnützige Vereine. So unterstützt die St. Angela-Schule das „School-Bee-Project“ in Sambia. Dieses ist fest mit der Imker-AG und deren Partnerorganisation Comaco in Afrika verbunden. In Sambia werden Schulen durch das Spendengeld Bienenkästen zur Verfügung gestellt und dann zu guten Konditionen der Honig abgekauft. Die Einnahmen stehen der jeweiligen Schule für die Ausbildung und Lehrmaterialien zur Verfügung. Weitere Gelder fließen an „Hilfe für Massai e. V.“, „Kinderhilfe Bethlehem“, „Herzen für eine neue Welt e. V.“ sowie an den „Freundeskreis Asyl Königstein“ und den Verein „Frauen helfen Frauen“. Ein Teil wird für hilfsbedürftige Personen im Hochtaunuskreis verwendet. Der gute Zweck ist für alle Beteiligten ein großer Ansporn und so wurde der Basar ein schönes Erlebnis für Groß und Klein.
„Die Schülerinnen, Eltern und die Lehrerschaft sind sehr engagiert“, bringt es Schulleiter Marcel Neeb auf den Punkt.