ALK verwundert über Umgang mit Ortsbeirat Mammolshain

Mammolshain (kw) – Aus Sicht der Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) ist die Arbeit der ehrenamtlichen Ortsbeiräte in den Stadtteilen Falkenstein, Mammolshain und Schneidhain von großer Bedeutung für Entscheidungen der städtischen Gremien. Die gewählten Vertreter und Vertreterinnen der Ortsbeiräte haben ihr Ohr an der „Quelle“ und kennen die Wünsche, Sorgen und Anregungen der Bürger und Bürgerinnen ihres Stadtteils am besten.

Sitzungen ausgefallen

Nun wurde vom Ortsvorsteher Hans-Dieter Hartwich (CDU) mit der lapidaren Aussage, „dass es keinen Gesprächsbedarf“ gebe, die für den 15. Mai angesetzte Ortsbeiratssitzung in Mammolshain abgesagt. Schon die Märzsitzung wurde mit dieser Begründung abgesagt. Dass man den ehrenamtlichen Mitgliedern des Ortsbeirats sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern seit Januar über mehrere Monate hinweg die Möglichkeit nehme, Anliegen aus dem Stadtteil zu besprechen, sei wirklich ärgerlich, so ALK-Ortsbeiratsmitglied Silvia Gutbier.

Regiomaten contra Nahversorger?

Zudem habe die Aktionsgemeinschaft für die besagte Sitzung einen Antrag zur Aufstellung sogenannter „Regiomaten“ gestellt. Die Automaten, die mit Lebensmitteln aus der Region bestückt seien, böten eine gute Möglichkeit, sich vor Ort zu versorgen. Hartwich hatte die ALK vor Absage der Sitzung angeschrieben und mit Nachdruck gebeten, diesen Antrag zu überdenken, weil er sich einen Nahversorger im Ort wünsche. Diesen Wunsch teilten alle Mammolshainer, meint Gutbier, aber bisher seien alle Versuche, einen Laden im Stadtteil zu etablieren, gescheitert. Mit den Regiomaten schaffe man schnell und einfach eine gute Alternative bis sich eine Möglichkeit ergebe, in Mammolshain einen kleinen Nahversorger anzusiedeln.

Den Ortsbeiratsmitgliedern die Gelegenheit zu nehmen, hier eine schnelle Entscheidung herbeizuführen, könne Gutbier nicht nachvollziehen.

Anstrengende Sitzungsabende stehen an

Auch das Argument, dass in drei Wochen bereits die nächste Ortsbeiratssitzung stattfinde, sei nicht schlüssig. In dieser Sitzung werde der Haushalt 2024 beraten und wahrscheinlich auch die Planung für die Feuerwehr. Dann noch die angestauten Themen und Fragen der Mammolshainer abzuarbeiten werde dazu führen, dass die ehrenamtlichen Mandatsträger einen sehr langen und anstrengenden Sitzungsabend zu leisten hätten.

Problematische Begründung

Laut Hessischer Gemeindeordnung könne der Ortsvorsteher zwar eine Sitzung absagen, wenn es keine Tagesordnungspunkte gebe, dies sei hier jedoch nicht der Fall. Zudem hätte er die Ortsbeiratsmitglieder im Vorfeld über seine Absicht informieren und ein Meinungsbild einholen müssen. Spreche sich ein Viertel der Ortsbeiratsmitglieder für eine Sitzung aus, müsse diese stattfinden. Allein die Ortsbeiratsmitglieder der ALK bildeten ein Drittel, so dass der Ortsvorsteher der Bitte hätten nachkommen müssen.

Leider beharre Hartwich trotzdem darauf, die Sitzung ausfallen zu lassen, bedauert Gutbier. Die Entscheidung Hartwichs sei nicht nachvollziehbar.

Auch ein möglicher terminlicher Engpass seinerseits könne kein Grund sein, denn hierfür habe Hartwich im Notfall seinen Vertreter Günther Ostermann (ALK). Dieser sei ebenfalls nicht bei der Absage der Sitzung eingebunden worden.



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