Ein Handelfmeter und die Folgen: „Spielleiter als Spielentscheider“

Mammolshain (cdg) – Im Nachbarderby zwischen dem FC Mammolshain und der SG Oberhöchstadt stand es kurz vor dem Ende 1:1, als plötzlich ein Pfiff von Schiedsrichter Idris Yagci ertönte, der ungeahnte Folgen auslöste. Der Unparteiische wollte bei einem Weitschuss auf das Mammolshainer Tor ein Handspiel von Pascal Schleiffer gesehen haben und gab Elfmeter. Es gab hitzige Diskussionen, selbst Gästetrainer Joachim Hans war von der Entscheidung nachweislich mehr als überrascht. Sein bester Angreifer Yassin Ennaji verwandelte sicher zum 2:1. Als Heiko Ullmann nach Wiederanstoß den Ball nach vorn schlagen wollte, wurde er von Marc-Robin Muth brutal umgetreten. Die Folge: Rudelbildung, eine wüste Schlägerei drohte, ehe der sichtlich überforderte Schiedsrichter das Spiel nach Rücksprache mit den Kapitänen für zehn Minuten unterbrach. Ohne Verwarnung an die unmittelbaren Beteiligten ging es in die Nachspielzeit, in der wiederum Ennaji mit dem 3:1 für den Endstand sorgte.

„Der Spielleiter wurde damit zum Spielentscheider“, empörte sich FCM-Trainer Michael Drogi. Noch mehr erzürnte ihn, dass Yagci seinen Spielern erklärte, sie sollten sich beruhigen, Oberhöchstadt habe doch sowieso mehr Chancen(!) gehabt. Richtig ist, dass sich die Rivalen in einem beinharten Nachbarduell nichts schenkten, lange auf Augenhöhe, absolut ausgeglichen. Mammolshains Torhüter war nach der Pause aber durchaus mehr gefordert als sein Gegenüber. Allerdings nur bei gefährlichen Weitschüssen, viermal verhinderte er dabei mit Glanzparaden einen erneuten Rückstand. Einmal hatte er Glück bei einem Kopfball auf die Latte. Auf Mammolshainer Seite standen da nur zwei Chancen durch Martin Funda und Marcus Ohlenschlaeger zu buche. Chiron Grueneberg wurde wegen angeblicher Abseitsstellung aussichtsreich zurückgepfiffen.

Die Gastgeber hatten ihre stärkste Phase vor der Pause, nachdem sie durch einen verunglückten Rückpass von Benny Schmiedel (33.Min) unnötig 0:1 hinten lagen. Schon drei Minuten später konnte Martin Funda nach herrlicher Einzelleistung von Rick Reinhardt ausgleichen. Und Chiron Grueneberg vergab in ähnlicher Position wie Funda wenig später kläglich. Beim FCM fehlte der erkrankte Nico Henkel, viel schwerer machte sich der frühzeitige Ausfall von Heiko Ullmann bemerkbar. Er hatte einen Ball voll an den Kopf bekommen, so dass ihm schwindelig wurde. Erst nach einer guten Stunde kehrte er zurück – zu kurz, um die gewohnten Akzente zu setzen. So glückte Oberhöchstadt die Revanche für die 4:5-Vorspielniederlage an dem Tag, an dem Mammolshain im Trauerflor zu Ehren seines langjährigen Mannschaftsbetreuers Werner Schäfer antrat, der im Alter von 70 Jahren nach langer Krankheit gestorben war.

Auch der dritte Anlauf, die 30-Punkte-Marke zu überschreiten, ist misslungen. Der nächste Versuch steigt nun am kommenden Sonntag um 15 Uhr beim Tabellenvorletzten FC Weißkirchen.



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