Ausflug zum keltischen Heidetränk-Oppidum im Taunus

Der Königsteiner Archäologe Christoph Schlott führt die Mitglieder der AG Kulturlandschaft durch das Heidetränk-Oppidum. Foto: privat

Kronberg (kb) – Die AG Kulturlandschaft Königstein-Kronberg hat zusammen mit dem Königsteiner Heimatverein das keltische Heidetränk-Oppidum am Taunushang von Oberursel besichtigt. Die Wanderung über den archäologischen Rundwanderweg mit 16 Stationen beginnt unmittelbar am Taunus-Tourismus-Zentrum und führt bei gemütlichem Wandern und Betrachten der dargestellten Objekte und Tafeln etwa vier Kilometer zwei Stunden durch den Wald.

Die Führung der Wanderung oblag dem Königsteiner Archäologen Christoph Schlott. Er erläuterte, immer auch Bezüge zum Hier und Heute herstellend, die verschiedenen Schautafeln und Gegebenheiten dieser einstigen „Großstadt“ auf den Taunushügeln. Immerhin ist das Oppidum „Heidetränke“ in seiner Ausdehnung von ursprünglich 130 Hektar und einer „Stadtmauer“ von rund 10 Kilometern europaweit eines der bedeutendsten Kulturdenkmale.

Führt der Weg heute meist durch bewaldetes Gelände, konnte man kurz vor der Zeitenwende noch weit in die Rhein-Main Ebene sehen, da der Wald südlich des Taunus schon vor der Zeitenwände längst abgeholzt war. Aufgrund dieses damals freien Blicks war jede Ansammlung von Feinden weithin sichtbar.

Trotz bestem Wetter waren am Sonntagnachmittag nur wenige Besucher unterwegs, meist fuhren Biker den Weg entlang, die den Objekten und Schautafeln kaum Aufmerksamkeit schenkten. Doch das sollte man unbedingt tun. „Damit man aber Station Eins, eine keltische Grabstätte, schräg gegenüber dem Eingang vom Tourismus-Zentrum nicht verpasst, sollte diese optisch etwas besser hergerichtet sein“, findet Gabriele Klempert, Vorsitzende der AG Kulturlandschaft. Auch sei es wünschenswert, wenn an Station 2 das zerstörte Dia, das den historischen Zustand der Anlage zeigen soll, wieder hergestellt würde. „Dennoch bietet der Rundgang einen schönen und informativen Ausflug zu einem Kulturgut, das seinesgleichen sucht“, betont sie.



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