AWO fördert mit Spende das kreative Spiel der Pusteblume-Kinder

Tisya (5 Jahre) und Leni (3 Jahre) zieht die Leuchtplatte magisch an, die Dank der AWO-Spende in für die Kreativitätwerkstatt der Kita Pusteblume angeschafft werden konnte.

Fotos: Westenberger

Kronberg (mw) – Die Begeisterung der Kinder der städtischen Kita Pusteblume in der Freiherr-vom-Stein-Straße über die neuen kreativen Spielmöglichkeiten ist unübersehbar: Eine Gruppe Kinder hat es sich um die hell leuchtende Lichtplatte auf dem Teppichboden gemütlich gemacht, auf der verschiedene Formen und Buchstaben in allen erdenklichen Farben zu Mustern und Bildern zusammengesetzt werden können. Eine faszinierende Farb- und Lichtwelt, in die die Kinder nicht nur in Regenstunden, wie dieser, eintauchen und ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Einen Tisch weiter sind Dreijährige genauso wie Sechsjährige damit beschäftigt, bunte Filzkreise in verschiedenen Farbfolgen ineinander zu legen. „Diese Farb-Form-Spiel wird besonders gerne auch von den Kleinsten schon gespielt“, erklärt eine der Erzieherinnen des 17-köpfigen Pustelblume-Teams. „Das liegt wohl auch an der guten Haptik des Materials.“ Denn es geht nicht nur um das Sehen, Kennenlernen, Ordnen, es geht auch um das Fühlen, das Be-greifen. Die Leiterin der städtischen Kita, Ute Reinecke, ist ausgesprochen dankbar über die neuen Spiele, zu denen weiter ein Edelstein-Sudoky und mehrere Prismokreise gehören (bei dem es um die Anordnung von vielen kleinen farbigen Dreiecken geht, bevor der Kreisel fertig ist und in Bewegung gesetzt werden kann). Ermöglicht hat den Kauf des pädagogisch wertvollen Spielmaterials des Ortsverein Arbeiterwohlfahrt Kronberg-Königstein (AWO). „Gemäß unserem Grundgedanken, den Menschen dort Hilfe zu geben, wo sie gebraucht wird, haben wir viele Jahre vor allem bedürftigen Bürgern in Seniorenheimen geholfen“, berichtet die Ortsvereinsvorsitzende, Katharina Mauch. Diese Unterstützung leiste die AWO auch weiterhin, die sich bereits nach dem Ersten Weltkrieg etablierte, als Maria Juchacz, Sozialdemokratin und Frauenrechterlin, die Arbeiterwohlfahrt gründete und mit dem Motto der Hilfe zur Selbsthilfe Nähstuben, Mittagstische, Werkstätten und Beratungsstellen etablierte. „Heute ähneln sich die Probleme mit den nicht abreißenden Flüchtlingsströmen teilweise schon wieder den früheren“, bemerkt Mauch. „Allerdings mag hier kaum einer gerne öffentlich machen, dass er arm ist, wir fragen uns durch, beispielsweise nach bedürftigen Familien oder Senioren und helfen entsprechend unseren Möglichkeiten“, erzählt sie. Die sind bei etwa 80 Mitgliedern zwar begrenzt, doch durch die Gründung einer Stiftung hat der Verein dafür Sorge getragen, dass jedes Jahre eine kleine Summe zur Verfügung steht, um Hilfe zu geben, dort wo sie gebraucht wird. „Und nun haben wir uns zu diesem Zweck und unserer 500-Euro-Spende die Kita Pusteblume ausgesucht, die in der Stadt den höchsten Migrationsanteil hat“, erläutert sie. Schon im vergangenen Jahr waren nicht nur Senioren unterstützt worden, sondern zum ersten Mal auch eine städtische Kita, die Kita Villa Racker-Acker, die von dem Geld eine Musikanlage für ihre Aufführungen der Kinder anschaffen konnte. „Wir würden gerne noch viel mehr aktive Hilfe geben, beispielsweise durch mehr Besuche in den Seniorenheimen, aber dazu fehlt uns leider in unseren Reihen der Nachwuchs“, bedauern Katharina Mauch und Josef Eberhardt vom Vorstandsteam. „Deshalb liegt unserer Fokus nun mit auf der Jugend, denn sie ist schließlich auch unsere Zukunft“, betonen die beiden.

Ute Reinecke weiß das Engagement und die damit verbundene Finanzspritze des Ortsvereins Kronberg-Königstein zu schätzen. In den Genuss der Spiele, die die Fantasie anregen, die Konzentration und Geschicklichkeit fördern, die visuelle Wahrnehmung schulen und das logische-strategische Denken anregen, kommen alle Kinder der Einrichtung, denn die Kita-Gruppen arbeiten „teiloffen“, das heißt, an drei Tagen in der Woche für zwei Stunden können die Kinder frei wählen, an welchem „Bildungsort“ der Einrichtung sie Erfahrungen sammeln wollen. Neben der hier beschriebenen „Kreativität- und Wortwerkstatt“, gibt es Orte wie „Baumeister der Zukunft“ mit Konstruieren und der Lernwerkstatt Mathematik, die „Weltentdecker“, Angebote für U3-Kinder, das „Bistro“ zum Essen und Trinken, aber auch als Raum zum Dialog, die Küche und das „grüne Abenteuerland“, den großzügigen Garten um die Kita zu entdecken.

Bis das eigentliche Ziel des Edelstein-Sudoky erreicht ist, werden noch einige Runden Sudoky vergehen, denn eigentlich sollen sich in einer Reihe keine zwei farblich gleichen Steine befinden. Doch für Benjamin (vier Jahre), ist das noch gar nicht wichtig: Er freut sich vielmehr, dass die Steine so schön glitzern und kann deshalb gar nicht die Finger von ihnen lassen. Und auch Colin (6 Jahre), hat seine ganz eigene Vorstellung, wie die leuchtenden Steine in der Holzfassung in das Holzquadrat gehören. Er liebt es, Ordnung zu schaffen und so bildet er rote, orange und blaue Reihen mit den Steinen und ist erst zufrieden, als alle Lücken gefüllt und alle Steinchen in einer Reihe gesetzt sind.

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