Kronberg – Am morgigen Freitag, 29. Januar, feiern die Eheleute Günter und Monika Nauheim ihre goldene Hochzeit. Die Jubilare können auf ein erfülltes und erfolgreiches gemeinschaftliches Leben sowohl privat als auch geschäftlich zurückblicken.
Standesamtlich geheiratet haben der Kfz-Meister und die gelernte Bürokauffrau Monika Wolf am 19. Januar 1966. Die kirchliche Trauung, für das Paar bis heute der für sie persönlich primäre Feiertag ihrer Eheschließung, fand zehn Tage später, am 29. Januar in der katholischen Kirche St. Peter und Paul statt. „Wir kannten uns schon lange vorher”, erzählt die goldene Braut, „denn unsere Eltern waren gut befreundet. Da bin ich bei den Nauheims ein- und ausgegangen.“ Man traf sich oft zum Tanzen im Freundeskreis. Doch erst beim Burgfest im Sommer 1964 in Königstein habe es so richtig zwischen den beiden gefunkt.
„Bei mir war das rasch der Fall”, lacht Monika Nauheim. „Beim Günter weiß ich das nicht mehr so genau.” „Ich auch nicht mehr”, fügt Günter Nauheim bei einem lockeren Gespräch augenzwinkernd hinzu. Sie hätten sich jedenfalls viel in Festzelten getroffen, weil beide leidenschaftlich gerne tanzten. Und da sei man sich bei langsamen Tanzschritten näher gekommen.
Auch an den Hochzeitstag können sich die Jubilare gut erinnern. Das weiße Brautkleid habe eine Schneiderin nach Maß genäht, aber der schwarze Anzug wurde „von der Stange” gekauft. „Als Geschenke gab es nur was für den Haushalt”, bekunden beide einstimmig. Und gefeiert worden sei im Hintertaunus, die Hochzeitsreise sei nach Fischen im Allgäu gegangen. Eine Familie war beiden Nauheims immer wichtig, und so machten die Söhne Michael 1966 und Stefan 1968 das Glück perfekt.
Der 1939 in Frankfurt geborene Günter Nauheim hatte in Frankfurt eine Automechaniker-Lehre absolviert und machte dann noch seine Prüfung als Kfz-Meister. Monika Wolf erblickte 1946 in Zwickau das Licht der Welt, kam aber schon kurz nach der Geburt nach Kronberg, besuchte in Limburg eine Handelsschule und arbeitete anschließend in der Handelsvertretung ihres Vaters, der mit dem Vertrieb von Hohlglas sein Geld verdiente.
Am 1. Januar 1975 erfolgte für Günter Nauheim ein wichtiger Einschnitt in seinem Berufsleben, als er als geschäftsführender Gesellschafter das gleichnamige Autohaus in Eschborn an der Mergenthaler Allee übernahm, das sein Vater Heinrich Nauheim 1969 als Zweigbetrieb zu dem im Jahre 1931 gegründeten Stammhaus in der Burgstadt aufgebaut hatte. Bruder Peter wurde zum gleichen Zeitpunkt neuer Geschäftsführer des Autohauses in Kronberg, der heutigen „Autowelt Rhein-Main” in der Frankfurter Straße.
„Natürlich habe ich mich durch intensive betriebswirtschaftliche Weiterbildung gut darauf vorbereitet”, berichtet der begeisterte Autoexperte, der durch kluge Betriebsführung und Hinzunahme von damals eher untypischen Geschäftsbereichen wie Leasing, Mietwagen oder einem großen Ersatzteillager das Autohaus so erfolgreich machte.
Im gleichen Jahre war auch Gattin Monika beruflich im Autohaus Nauheim eingestiegen. „Ich war Geschäftsfrau mit Leib und Seele”, sage sie, „und habe meinem Mann stets den Rücken freigehalten, damit er sich dem Geschäft voll widmen konnte”. Aus gesundheitlichen Gründen zog sich Günter Nauheim 2009 aus dem Berufsleben zurück und übergab die komplette Leitung der Autohäuser an die beiden Söhne, die er über viele Jahre auf diese Aufgabe vorbereitet hatte. Michael Nauheim ist Betriebsleiter der „Autowelt Rhein-Main”, und Stefan Nauheim Geschäftsführer der Betriebe in Eschborn und Kronberg.
Wenn es die Geschäfte erlaubten, unternahmen die Nauheims viele Reisen im Wohnmobil quer durch Europa. Oder sie fuhren in ihre Wahlheimat Gosau am Dachstein, wo sie im Sommer gerne wanderten und surften, im Winter ging es mit Langlaufskiern auf ausgedehnte Touren. Senior Günter begann mit 50 Jahren sogar wieder das alpine Skifahren. Gemeinsam ging es auch zum Segeln. „Mit dem Segelboot aus Holland auf dem Hänger sind wir oft an den Thuner See gefahren.“ Die Schweiz sei – außer den hessischen Gewässern – ein beliebtes Ziel zum Segeln geworden. Mittlerweile tritt das Gold-Paar allerdings etwas kürzer und gönnt sich ruhige Erholungsurlaube, meist an der Nordsee. Des Jubelpaars ganzer Stolz sind die vier Enkel, die sie schon oft mit in den Urlaub genommen haben. Am morgigen Freitag kommt die Familie zusammen, um das goldene Brautpaar zu feiern. Ein Dankgottesdienst um 11 Uhr in der Kirche St. Peter und Paul läutet den Festtag ein und gibt allen, die Nauheims gerne persönlich gratulieren wollen, Gelegenheit dazu. Anschließend wird im kleinen Kreis gefeiert.
Gerhard Schöffel