BUND Kronberg fordert Erhalt der Grünanlage am Bahnhof

Kronberg. – Der Bund Kronberg hat zu dem vorgelegten Bebauungsplan Bahnhof Baufeld II eine Stellungnahme abgegeben und lehnt den B-Plan in der jetzigen Form ab.

„Der B-Plan sieht vor, dass die Grünanlage an der Ecke Schillerstraße/Bahnhofstraße komplett überbaut werden soll“, informiert der erste Vorsitzende des des Kronberger Ortsverbands des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) Jochen Kramer. „Zudem ist geplant, außer dem Bewuchs von etwa einem Drittel der Grünfläche, auch mehrere große Bäume zu roden.“ Darunter zwei hundertjährige Esskastanien mit mehreren Metern Stammunfang, ein Mammutbaum mit 60 Zentimetern Stammumfang, ein großgewachsener Ahornbaum und eine große Buche, zählt er auf.

„Insbesondere eine mit Gedenktafel geehrte 323-jährige Esskastanie von 1692 ist für Kronberg ein Symbol und ein Naturdenkmal“, betont er. „Völlig unverständlich ist es für den BUND, dass für die Entfernung der Grünanlage und der Bäume keine Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen sind.“

Im Widerspruch zu dem B-Plan hält der BUND eine Beseitigung von vier Bäumen für nicht rechtens. „Diese bieten Nist- und Ruheplätze für mindestens sieben verschiedene streng geschützte Fledermausarten und dürfen daher nach dem Bundesnaturschutzgesetz nicht beseitigt werden“, argumentiert Kramer.

Dass der B-Plan für eine so umfangreiche Baumaßnahme ohne eine Umweltverträglichkeitsprüfung offen gelegt wurde, zeuge für den BUND von der „zu geringen Berücksichtigung der Umweltauswirkungen der geplanten Bebauung“.

Vor einer Genehmigung eines Abrisses des Parkdecks sollte zunächst beschlossen werden, wie viele Park&Ride-Plätze und an welcher Stelle neu entstehen sollen. „Deren Erhalt ist nach dem regionalen Flächennutzenplan geboten“, betont er weiter.

„Der BUND plädiert daher für die Einstellung des beschleunigten Planungsverfahrens und eine umfangreichere Beteiligung der Bürger“, so Kramer.

Für die zukünftige Bebauung würde es der BUND begrüßen, wenn die „Stadt im Grünen“ zwischen Bahnhof und Stadtpark ein grünes Band mit einer von Bäumen gesäumten Wegeverbindung und einem teilweise renaturierten Winkelbach erhalten würde, an deren Rand sich ein Hotel und Ladengeschäfte befinden könnten. Die bestehende Grünanlage mit den mehrhundertjährigen Esskastanien könnte erweitert und als Platz attraktiver gestaltet werden. (mw)



X