Hans-Willi Schmidt und Veronika Heck helfen fleißig mit und bringen Hinweisschilder an den einzelnen Räumen im Bettenhaus an.
Fotos: Stadt Kronberg
Schönberg (kb) – Im Bettenhaus des ehemaligen Religionspädagogischen Zentrums (RPZ) in Schönberg haben am Montag, 27. Oktober die ersten Flüchtlinge Quartier bezogen. Insgesamt trafen 13 Asylbewerber ein, zwei je vierköpfige Familien aus Albanien, ein Paar mit einem Säugling aus Pakistan sowie zwei Flüchtlinge aus Serbien (Vater und Sohn). Den Nutzungsvertrag für das Bettenhaus als Flüchtlingsunterkunft wollen die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Hochtaunuskreis am 6. November schließen. Am Montag erfolgte bereits eine Vorabübergabe der Liegenschaft. Das Bettenhaus grenzt unmittelbar an die Evangelische Markusgemeinde Schönberg. Mitarbeiter der Stadtwerke Kronberg und zahlreiche Ehrenamtliche des Arbeitskreises Flüchtlingshilfe Kronberg im Taunus unterstützen den Kreis in der Umgestaltung und bei der Ausstattung der Räumlichkeiten tatkräftig. So müssen Zimmer etwa möbliert und Gemeinschaftsküchen eingerichtet werden. „Die Stadtwerke haben zunächst eine provisorische Küche eingerichtet, bis die eigentlich vorgesehenen Küchen nachgerüstet sind“, berichtet Hans-Willi Schmidt, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Integration im Arbeitskreis. Weil das Flüchtlings-Paar aus Pakistan erst kürzlich ein Kind zur Welt brachte, musste die AG schnell reagieren: „Wir haben kurzerhand noch ein Kinderbett und eine Wickelkommode organisiert und aufgebaut“, erzählt Schmidt. Noch am Vormittag hatten Hans-Willi Schmidt und Veronika Heck, Leiterin des Projektbüros der Projektgruppe Flüchtlingshilfe in der Stadtverwaltung, Hinweisschilder in der Unterkunft angebracht.
Ein großes Lob an alle Helferinnen und Helfer kommt von Kronbergs Bürgermeister Klaus Temmen und Kronbergs Integrations-Dezernent Hans Robert Philippi: „Ohne den ehrenamtlichen Einsatz würden wir diese herausfordernde Aufgabe nicht stemmen können. Unser Dank gilt allen Beteiligten.“ Philippi nannte stellvertretend für alle Helferinnen und Helfer Hans-Willi Schmidt und Heidy Schonebeck von der AG Integration sowie Mirjam Schmidt und Thorsten Buss (AG Wohnen und Unterbringung). „Sie haben federführend eine enorme Arbeit geleistet, für die ich mich ganz herzlich bedanken möchte“, so der Dezernent.
Das Deutsche Rote Kreuz um Frank Rothgerber versorgte die Flüchtlinge an ihrem Ankunftstag mit einer warmen Mittagsmahlzeit. Ferner wurden alle Flüchtlinge mit einem Willkommenskorb zur Erstversorgung ausgestattet, der unter anderem Grundnahrungsmittel und wichtige Informationen enthielt, etwa einen Stadtplan von Kronberg im Taunus und ein Bildwörterbuch. Bereits am kommenden Montag wird mit der Zuweisung der nächsten Flüchtlinge gerechnet. Philippi: „Es ist davon auszugehen, dass wir wöchentlich um die 15 Flüchtlinge erhalten werden.“ Bis zum Jahresende sollen dann rund 90 Asylbewerber in Kronberg eine Unterkunft gefunden haben. Nach wie vor, so Philippi weiter, sei die Stadt in Zusammenarbeit mit dem Kreis darum bemüht, die Immobilie Dieselstraße 5 in Oberhöchstadt rechtzeitig als Unterkunft zu realisieren. Für den Notfall steht die Villa Winter in Kronberg als Zwischenlösung bereit. „Wir haben dort Betten, Schreibtische und Stühle aus dem Schwesternhaus des Nordwestkrankenhauses in Frankfurt als Spende erhalten. Sollte dieses Mobiliar in Kronberg nicht benötigt werden, soll es Unterkünften dienen, in denen Menschen leben werden, die Asyl erhalten“, sagt Hans-Willi Schmidt.
Mit der Ankunft der ersten Flüchtlinge im Bettenhaus des ehemaligen Religionspädagogischen Zentrums nehmen die zu bewältigenden Aufgaben und Hilfsmaßnahmen rapide zu. Mehr denn je ist Unterstützung aller Art in den jeweiligen Arbeitsgruppen des Arbeitskreises Flüchtlingshilfe willkommen. Unter anderem würde sich auch die Arbeitsgruppe „Fundraising“ des Arbeitskreises Flüchtlingshilfe, die zwischenzeitlich als Verein „Integration.Flüchtlinge.Kronberg e.V.“ eingetragen ist, über weitere Mitstreiter freuen. „Es wäre schön, wenn sich möglichst viele Bürgerinnen und Bürger an der Arbeit und den Aktivitäten des Vereins beteiligten, um den Flüchtlingen das Ankommen nach einem äußerst strapaziösen Weg zu erleichtern“, so Andreas Knoche, der Pressesprecher des Vereins. Spenden können auf das Konto Integration. Flüchtlinge.Kronberg, Stichwort Flüchtlingshilfe Kronberg, IBAN: DE64 5105 0015 0272 0000 18, BIC: NASSDE55XXX eingezahlt werden.