Hochtaunuskreis (kb) – Der Hochtaunuskreis trauert um Gideon Eilat. „Wir trauern um Gideon Eilat, dem Versöhnung und neu begründete Freundschaft nach dem Menschheitsverbrechen der Nationalsozialisten ein Herzensanliegen war. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und allen, die ihm in seinem persönlichen Umfeld nahe waren. Über viele Jahre hat er eine Brücke der Verständigung geschlagen und sich für die Partnerschaft mit Leib und Seele gerne und mit großem Enthusiasmus eingebracht“, sagt Landrat Ulrich Krebs tief betroffen.
Krebs erinnert daran, welch wichtige Bedeutung Gideon Eilat für die Partnerschaft mit dem Kreis Gilboa in Israel hatte: „Er war ein Mann der leisen, aber hörenswerten Worte und eine verlässliche Stütze der Partnerschaft. Durch seine einfühlsame Art hat er entschieden zur Verständigung zwischen Deutschen und Israelis beigetragen. Mit Gideon verlieren wir eine tragende Säule unserer Partnerschaft; zugleich betrauere ich einen persönlichen Freund.“
„Er überzeugte stets durch seine menschliche Wärme und Herzlichkeit und wird uns mit seiner großen Lebensleistung unvergessen bleiben“, ergänzt Erster Kreisbeigeordneter Uwe Kraft. Kreisbeigeordnete Katrin Hechler sieht gerade in den zahlreichen Jugendaustauschen, die seit Anfang der 1970er-Jahre stattgefunden haben, dass die Partnerschaft für Gideon eine Herzensangelegenheit war. „Als Mann der ersten Stunde war es ihm ein Anliegen, die Gespräche hin zur offiziellen Partnerschaft zwischen Gilboa und dem Hochtaunuskreis zu führen und damit das friedliche Miteinander zu fördern. Wenn wir unsere Partnerschaft in diesem Sinne fortführen, bleibt auch sein großes Anliegen wach.“
Auch der Kreistagsvorsitzende Jürgen Banzer drückt seine Anteilnahme aus: „Die Stimme eines engagierten Menschen, klugen Ratgebers und treuen Freundes wird mir sehr fehlen. Sein Wirken und seine Verdienste um die Partnerschaft werden weiterhin die Grundlage für ein Miteinander von Israelis und Deutschen bilden.“ Gideon Eilat wurde am 17. Januar 1924 als Gideon Lewald in Königsberg in Ostpreußen als Sohn eines Juristen und einer Ärztin geboren. 1933 wanderte die Familie ins Heilige Land aus und ließ sich in Tel Aviv nieder. Mit 18 Jahren stieß er zum Palmach, dem militärischen Arm der israelischen Unabhängigkeitsbewegung. Im Israelischen Unabhängigkeitskrieg 1947–49 erwarb er als Bataillonskommandeur hohe militärische Verdienste für den jungen Staat. Seit 1947 lebte er im Kibbuz Beit Alfa im Distrikt Gilboa und arbeitete weiterhin vor allem für die militärische und polizeiliche Sicherheit des Staates Israel. Anlässlich seines 90. Geburtstages wurde er 2014 als Anerkennung für sein über 30 Jahre währendes Engagement mit der Ehrenplakette des Hochtaunuskreises ausgezeichnet.