Kronberg (kb) – Ein eindrucksvolles Porträt der Insel Usedom und seinen Malern zeichnet Sonntag, 27. April um 17 Uhr in dem Museum Kronberger Malerkolonie der in Heringsdorf und Berlin lebende Dokumentarfilmregisseur Heinz Brinkmann mit seinem 90-minütigen Film „Insellicht“ aus dem Jahr 2005. Der poetische Titel kommt dabei nicht von ungefähr. Die Luftaufnahmen im Vorspann zeigen die vom Wasser durchzogene Landschaft mit ihren facettenreichen Spiegelungen des nordischen Lichts: Die Pommersche Bucht mit ihren breiten, fast weißen Sandstränden, das schilfumstandene Stettiner Haff, den Peenestrom und das Achterwasser sowie eingebettet zwischen flachen und hügeligen Wiesen und Wäldern die Binnenseen, die wie Meeresaugen hinauf in die Kamera blinken und das Licht reflektieren.
Seit den 1930er-Jahren haben die idyllische Landschaft und die prachtvollen Kaiserbäder von Usedom immer wieder das Interesse der Maler geweckt. Im Zentrum des Films stehen die Künstler Sabine Curio, Volker Köpp, Oskar Manigk und Matthias Wegehaupt, aber auch Otto Niemeyer-Holstein und Rolf Werner sowie Otto Manigk und Herbert Wegehaupt.
Heinz Brinkmann verbindet in dem sehr einfühlsamen Film die Ablichtung der Natur, die dem Regisseur seit Kindertagen engstens vertraut ist, mit dem Schaffensprozess der Künstler, die er auf der Insel besucht hat. Der Zuschauer gewinnt spannende Einblicke in die kreative Arbeit der Maler und kann mitunter die Entstehung mancher Bilder, die in der Ausstellung zu sehen sind, direkt nachvollziehen.
Die wohltuend langsame Kameraführung fängt in atmosphärischen Bildern das besondere Flair der Insel ein und beleuchtet vor allem die Orte, die unmittelbar mit dem Schaffen der Künstler verbunden sind. Die Kamera lässt dabei noch ausreichend Raum, sich in die Inselwelt hineinzuträumen. Und vielleicht markiert dieser visuelle Kurztrip ja den Beginn einer eigenen Entdeckungsreise auf diese nordöstlichste Insel Deutschlands.
Das Museum hat an Ostern vom 19. bis 21. April täglich von 11 bis 18 Uhr geöffnet, lediglich Karfreitag bleibt es geschlossen. Der Eintritt beträgt 5 Euro.