KfB wiederholt Forderung nach Visualisierung der Bahnhofsbebauung

Blick auf den „belebten Bauzaun“ am Bahnhof. Foto: privat

Kronberg. – „Die Rahmenbedingungen für das Bahnhofsareal haben sich gravierend verändert“, betont die KfB in einer Pressemitteilung. „Da die Gewinnung zusätzlicher Fläche durch Verlegung der Gleise gescheitert ist, können einige der avisierten Vorhaben nicht umgesetzt werden.“ Der sogenannte Bahnhofsvorplatz, für den sogar mal ein Biergarten angedacht war, werde deutlich kleiner, da der Platz nur für Straße und Fußweg und vielleicht noch Fahrradabstellmöglichkeiten und Ähnliches ausreichen werde. „Wir fragen uns natürlich, wie der zukünftige Bahnhofsvorplatz denn nun aussehen soll“, sagt Dr. Heide Margaret Esen-Baur, Co-Fraktionsvorsitzende der KfB. „Wir sind auch nach wie vor skeptisch, ob sich die rund 15 Meter hohe Wohn- und Gewerbebebauung an dieser Fläche in das bestehende Stadtbild einfügt und fordern daher wiederholt eine Visualisierung aus verschiedenen Perspektiven.“ Mit Hilfe einer Visualisierung können sich Entscheider und Betroffene ein viel besseres Bild von den geplanten Baumaßnahmen machen. „Sie wäre auch hilfreich, um die Diskussion über die Planungen zu objektivieren“, meint Alexa Börner, Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt (ASU). „Denn momentan können wir nur grob schätzen, dass dort, wo jetzt der Bauzaun steht, zukünftig das Hotel und anstelle der Baucontainer in etwa der Gewerbebau stehen soll. Seitens der Stadtplanung wird Letzteres als ,den Platz einfassen‘ gesehen – wir befürchten, dass es zu hohe Hauswände um eine kleine Platzfläche sein werden. Wenn erst einmal alles gebaut ist, wird man vielleicht zu der Erkenntnis kommen, dass es zu eng und zu hoch ist – aber dann ist es zu spät.“ Daher hat die KfB den Antrag gestellt, dieses Bahnhofsplatzumfeld sowie die dazugehörenden Schillergärten zu visualisieren. Und zwar aus der Sicht eines Fußgängers, nicht aus der Vogelperspektive. „Von oben betrachtet wirken Häuser und Plätze anders als wenn man vor ihnen steht. Und ein Rund-um-Blick aus der Sicht eines Bahnreisenden ist nicht mit Querschnitten durch Gebäudereihen zu vergleichen.“ Die animierte und dreidimensionale Darstellung von Bauvorhaben sei heute gängige Praxis. Schon bei der Bebauung des Berliner Platzes sei visualisiert worden. Der Aufwand sei gering, der Nutzen hingegen hoch. Den Bürgern und Entscheidungsträgern im Stadtparlament könnten so „eventuelle Befürchtungen genommen werden“.

„Wir sind letztes Jahr mit einem ähnlichen Antrag zur Visualisierung von Kammermusiksaal, Studienzentrum und Hotel leider bei der Mehrheit der anderen Fraktionen auf Granit gestoßen. Stattdessen wurde ein „belebter Bauzaun versprochen“, ergänzt Dr. Heide-Margaret Esen-Baur, „aber auch dieser kam nicht. Zu sehen sind bis heute nur zwei ohnehin bekannte Darstellungen des Kammermusiksaals vor vielen grünen Bäumen. Diese werden nach der Bebauung der Schillergärten nicht mehr vorhanden sein.“ (mw)



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