Kronberg (pf/mw) – Das Unwetter am späten Samstagabend, das vor allem Oberhöchstadt und Schönberg heimsuchte und wohl rund 200 Keller unter Wasser setzte, hat auch das Altkönig-Stift in Mitleidenschaft gezogen.
Altkönig-Stift
Mit Ausnahme des Hauses Erfurt im Park waren Wohnungen in allen übrigen Häusern betroffen. Am gravierendsten waren die Schäden im Pflegehaus Passau. Dort wurde durch den Druck der Wassermassen die Eingangstür aus der Verankerung gerissen, sodass das Erdgeschoss einschließlich des Lichthofes und der Räume des Therapie- und Gesundheitszentrums Dentl 40 Zentimeter tief unter Wasser stand.
Nachdem die Mitarbeiter im Stift auf ihren Notruf bei der Feuerwehr die Auskunft erhalten hatten, sie stünden an 60. Stelle auf der Liste der eingegangenen Notrufe, begannen der technische Leiter Michael Steckel und sein Team selbst mit den Bergungs- und Aufräumungsarbeiten. Als um 3.10 Uhr schließlich die Freiwillige Feuerwehr aus Oberstedten anrückte, um zu helfen, war das Schlimmste bereits vorüber. Die Möbel im Eingangsbereich des Pflegehauses, die einschließlich der Sitzkissen im Wasser geschwommen hatten, werden aber wohl ersetzt werden müssen. Über die Höhe des Schadens, den das Unwetter anrichtete, gibt es noch keine Angaben.
Montessori-Schule und viele
weitere betroffen
In der Montessori-Schule stand im Keller das Wasser 90 Zentimeter hoch wie auch bei vielen weiteren Privatleuten und auch Vereinen, wie den Sportschützen in Oberhöchstadt, die ihre Heimstätte im Keller des Haus Altkönig haben. Die zwischen 23 und 24 Uhr in der Montessori-Schule eingetroffene Feuerwehr benötigte alleine hier drei Pumpen und mehrere Stunden, um den Keller leerzupumpen.
Über 200 Einsatzstellen
Insgesamt berichtet Stadtbrandinspektor Gunnar Milberg von über 200 Einsatzstellen, zu denen insgesamt 220 Einsatzkräfte ausrückten. Die Feuerwehr war über 20 Stunden am Stück im Einsatz, so die Bilanz des schweren Gewitters, das am Abend des 9. Juni über Kronberg niederging. „Mehr als 50 Liter pro Quadratmeter innerhalb einer knappen halben Stunde verursachten überflutete Keller und Geschäftsräume in ganz Kronberg, wobei die Schwerpunkte in Schönberg und Oberhöchstadt lagen“, informiert Milberg. Feuerwehrkräfte aus Bad Homburg, Oberursel, Königstein, Steinbach, Schmitten, Friedrichsdorf, Glashütten, Weilrod, Neu-Anspach, Usingen und Grävenwiesbach waren im Einsatz, wobei Königstein, Steinbach, Glashütten, Schmitten, Weilrod, Neu-Anspach, Usingen und Grävenwiesbach mit kompletten Löschgruppen zur überörtlichen Hilfe angefordert wurden. Weiterhin kamen die Rotkreuzbereitschaften Kronberg/Königstein und Neu-Anspach (Verpflegung) sowie die TEL-Hochtaunus zum Einsatz. Durch die Menge der Einsätze, mussten die Menschen teilweise länger auf Unterstützung warten. „Wir mussten die Einsätze nach Priorität anfahren und bitten bei den betroffenen Bürger um Verständnis dafür, „dass bei der Menge der Einsätze nicht alle zeitnah abgearbeitet werden konnten.“
Bis zu 40 Zentimeter hoch stand das Wasser im Eingangsbereich des Pflegehauses Passau im Altkönig-Stift.
Foto: Altkönig-Stift
