Spannendes Konzert mit Geistern, Banditen und einer Zauberin

Einen spannenden Konzertnachmittag mit Musikerzähler und Pianist Christoph Gotthardt, seinem Ohrwurm Theophil und der Cellistin Anastasia Kobekina erlebten Mädchen und Jungen Sonntagnachmittag in der Stadthalle.

Foto: Malkmus

Kronberg (pf) – Ein aufregendes Abenteuer und eine weite, streckenweise unheimliche Reise in ein verwunschenes Land hatten das Cello Arabella und der Flügel Bartolomeo Sonntagnachmittag in der Stadthalle zu bestehen. Und viele Mädchen und Jungen mit ihren Eltern, Großeltern und Freunden durften dabei sein – als Zuschauer, Zuhörer und Mitspieler bei „Classic for Kids“, der Kinder-Konzertreihe der Kronberg Academy.

„Cello Arabella im zaubermusikalischen Land“ war der Nachmittag überschrieben. Die Hauptrollen in dem spannenden Geschehen spielten die Cellistin Anastasia Kobekina, die als Junge Solistin an der Kronberg Academy studiert, und Musikerzähler Christoph Gotthardt, der sich dieses Mal auch als Pianist an den Flügel setzte. In Nebenrollen wirkten Theophil, sein kunterbunter Ohrwurm aus der seltenen Spezies der Europäischen Buntringel-Ohrwürmer und dessen scheues Patenkind Theolina mit, das sich im Flügel versteckt hatte und nur einen kurzen Blick über den Rand auf die Zuschauer riskierte.

Ehe die Reise losging, wurden die Hauptpersonen vorgestellt: Arabella und Bartolomeo, die einiges gemeinsam haben, beispielsweise Saiten, mit denen sie Töne und Musik machen können. Arabella hat nur vier Saiten, Bartolomeo viel, viel mehr, worum sie ihn beneidet. Dafür kann Arabella in den höchsten Tönen wie ein Vogel klingen, den Ton leise beginnen, anschwellen und wieder abebben lassen, was Bartolomeo nicht kann. Anastasia zeigte, dass man die Saiten des Cellos zupfen oder mit dem Bogen streichen kann. Man kann den Bogen aber auch auf den Saiten springen lassen. „Als ich das mit drei Jahren zum ersten Mal gesehen habe, wusste ich, das ist mein Instrument“, erzählte Anastasia den Kindern.

Das ferne Land, in das die beiden reisen wollten, hatte eine böse Zauberin mit einem Fluch belegt, so dass es darin keine Musik, keinen Tanz und keine Schönheit mehr gab. Von diesem Fluch wollten sie es erlösen. „Wir gehen dorthin, wir schaffen das“, machten sie sich selber Mut. Unterwegs begegneten ihnen in einem Wald nicht nur ein fröhlicher Vogel, der mit seinem Ruf deutlich aus Anastasias Cellomusik herauszuhören war, sondern auch unheimliche Geister, bedrohliche Banditen, aber auch hilfsbereite Zwerge, die sie bei sich wohnen ließen und zu einem fröhlichen Zwergentanz einluden.

Doch als sich Arabella und Bartolomeo vor den Banditen fürchten und mit Unterstützung der Kinder laut um Hilfe rufen wollten, wie sie es vor Beginn der Reise geübt hatten, machte ihnen ein Kind mit dem Zwischenruf „Angsthase“, in den nach und nach immer mehr Kinder einstimmten, zur Überraschung der Hauptdarsteller und zum Vergnügen der Erwachsenen einen Strich durch die Rechnung. Damit hatten sie nicht gerechnet.

Doch Arabella hatte von ihrer Großmutter einen wunderbaren Tipp gegen Angst mit auf den Weg bekommen, das Gedicht: „Wie groß die Angst auch immer sei, durch Singen wird sie einerlei.“ Das half ebensogut wenn nicht sogar besser als lautstarkes Hilfe-Geschrei.

Natürlich geht die Geschichte, in der Anastasia Kobekina gemeinsam mit Pianist Christoph Gotthardt immer wieder wunderbare Cellostücke aus bekannten Werken spielten, gut aus. Zwar wird Arabella von der bösen Zauberin noch auf eine Burg entführt, doch dank eines Zauberschwans, der unter ihrem Fenster auf den Wellen eines Teiches majestätisch seine Bahnen zieht, kann sie ihrer Gewalt entkommen. Gemeinsam retten und erlösen sie das Land. Ende gut – alles gut.

Für die beiden Künstler gab es als Dank viel Applaus und weiße Rosen, für die Mädchen und Jungen im Foyer der Stadthalle einen Malwettbewerb und das traditionelle Gewinnspiel. Wer drei Fragen richtig beantwortet und Glück hat, kann zwei Karten für das nächste „Classic for Kids“-Konzert gewinnen. Das findet allerdings erst im nächsten Jahr statt.



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