Unterschriften-Aktion gegen das geplante Hotel am Bahnhof

Kronberg – Nachdem im August 2015 erstmals die Bebauungspläne für das Baufeld II am Kronberger Bahnhof im Rathaus offengelegt wurden, ist eine Gruppe Kronberger Bürger überzeugt davon: „Das geplante Hotel wird mit 23 Metern zu hoch und bildet einen zu massiven Gebäuderiegel zwischen Bahnhof und dem Viktoriapark.“ Nach den Arkaden auf dem Berliner Platz mit ihren „nur 17 Metern“ solle man aus dieser Bebauung lernen anstatt „noch einen drauf zu setzen“, so die Meinung der Initiative, die in wechselnder Zusammensetzung schon seit über einem Jahr besteht und die politischen Diskussionen in den öffentlichen Sitzungen der Stadtverordneten verfolgt, um sich selbst ein Bild von den geplanten Entwicklungen in ganz Kronberg zu machen. Gespräche im Nachbar- und Freundeskreis hätten dazu geführt, dass sich mehr und mehr Bürger für diese Themen interessieren und aktiv geworden sind. Das Hotel wird von der Initiative als „der Startpunkt“ für die ebenfalls seitens der Stadt Kronberg geplante weitere Bebauung von bis zu vierstöckigen Wohn- und Gewerbegebäuden in den Schillergärten sowie zwischen den Bahngleisen und der Ludwig-Sauer-Straße angesehen. Um die Kronberger Bürger über die geplante Bebauung des Bahnhofsareals zu informieren und ihre Meinungen zu sammeln, wurde vor kurzem eine Unterschriften-Aktion gestartet. „In den ersten knapp zwei Wochen sind bereits fast 1.000 Unterschriften eingegangen.“, informiert die Gruppe. Auf www.perspektiven-kronberg.de gibt es weitere Informationen von der Bürgeriniative. „Hier kann man auch online abstimmen oder sich die Unterschriftenliste herunterladen. Wer sich als Unterstützer registriert, wird zudem über weitere Aktionen informiert“, erklärt Susanne von Engelhardt, ebenfalls aktiv in der Bürgeriniative. Eines macht Berthold Hackl aus der Bürgergruppe klar: „Wir wollen keinesfalls eine Bebauung des Bahnhofsareals verhindern, denn wir sind der Meinung, dass das derzeitige Parkdeck keinen guten ersten Eindruck von Kronberg bietet. Deshalb richtet sich unsere Kritik auch nicht gegen die Kubatur und Höhenentwicklung der von der Kronberg Academy geplanten Konzerthalle und Verwaltungsgebäude. Wir wünschen uns für das Areal des geplanten Hotels eine moderatere Bebauung, die sich in die aufgelockerte, durchgrünte Nachbarbebauung einfügt und zu Kronberg passt.“ Eine „massive Bebauung, nur damit am Bahnhof endlich etwas passiert“, sei keine Lösung. Ein großes Problem der geplanten Bebauung sei zudem der Wegfall der Park & Ride-Plätze, die nur zum Teil in Kronberg Süd auf der anderen Seite der Bahnlinie ersetzt werden sollen. „Dies wird das morgendliche Verkehrschaos vergrößern und zu wildem Parken in den Anwohnerstraßen rund um den Bahnhof führen“, befürchten sie. „Nachdem aufgrund der Offenlegung des Bebauungsplans jetzt eine Bürgerbeteiligung möglich ist, möchten wir der Stadtverordnetenversammlung deutlich machen, dass in der Kronberger Bevölkerung erhebliche Bedenken gegen diese Pläne bestehen“, erklärt Günther Kruse, ebenfalls einer der engagierten Bürger. „Die positiven Reaktionen der angesprochenen Bürger stimmen uns sehr optimistisch: Es wurden in kurzer Zeit bereits fast tausend Unterschriften eingesammelt!“

Die Listen liegen auch in einigen Kronberger Geschäften und Praxen aus. Jeder Bürger kann noch bis Freitag, 18. September, Einwände gegen den Bebauungsplan an den Magistrat schicken, informieren sie abschließend. (mw)



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