Vorstellung der „Mutter der antiautoritären Kinderläden“

Monika Seifert 1970 Foto: privat

Kronberg (kb) – Wilma Aden-Grossmann, emeritierte Professorin der Universität Kassel, wird die Biografie „Monika Seifert – Pädagogin der antiautoritären Erziehung“ vorstellen. Die Moderation hat Sabine Eickschen-Hansmann übernommen. Zu dieser Veranstaltung laden die Kronberger Stadtbücherei und die Kronberger Bücherstube Donnerstag, 22. Mai um 19.30 Uhr in der Kronberger Stadtbücherei (Hainstraße 5). Der Eintritt ist frei. Monika Seifert war die älteste Tochter der Ärzte und Psychoanalytiker Alexander Mitscherlich und seiner ersten Frau Melitta, bei der sie aufwuchs. Als Kind erkrankte sie an Kinderlähmung, an deren Folgen sie zeitlebens litt. Trotz ihrer Behinderung absolvierte sie ein Soziologiestudium am Institut für Sozialforschung in Frankfurt und ein Weiterbildungsstudium in London am Tavistock Institute of Human Relations.

1967 gründete Monika Seifert in Frankfurt den bundesweit ersten repressionsfreien Kindergarten, die „Kinderschule“. Ihre pädagogische und psychoanalytische Konzeption war Vorbild für viele antiautoritäre Kinderläden, die insbesondere in den Universitätsstädten entstanden. Leidenschaftlich kämpfte sie für das Recht des Kindes auf eine repressionsfreie Erziehung in der Familie, im Kindergarten und in der Schule. Oskar Negt nannte sie daher die „Mutter der antiautoritären Kinderläden“.

Die Kinderladenbewegung hat den traditionellen Kindergärten ein alternatives Modell entgegengesetzt, das zum Nachdenken und zur Veränderung zwang. Von der Kinderladenbewegung sind viele Anregungen ausgegangen, die von den Kindergärten aufgegriffen wurden und deren Pädagogik veränderte. Auch Wilma Aden-Grossmann hat unter dem Einfluss von Monika Seiferts „Kinderschule“ 1970 in Kronberg einen antiautoritären Kindergarten gegründet, der – inzwischen in Unterliederbach beheimatet – seit nunmehr 44 Jahren besteht.



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