Zauberhaftes Nussknacker-Ballett mit der Ballettschule Johanna Braun

Vor den Nussknacker bekam Clara nur Puppen von ihrem Onkel Drosselmeyer zu Weihnachten geschenkt .

Kronberg (pit) – Gewiss gehört „Der Nussknacker“ von Pjotr Iljitsch Tschaikowski zu den weltweit am häufigsten aufgeführten Weihnachtsballetts. Kein Wunder also, dass sich auch Ausbilder und Schüler der Ballettschule Johanna Braun in diesem Jahr dessen Inszenierung angenommen haben.

Und das auf eine wirklich kindgerechte und leistungsorientierte Weise. Denn sonst wäre wohl kaum eine derart harmonische Darbietung der rund 60 Mädchen im Alter zwischen fünf und zwanzig Jahren in der Stadthalle zustande gekommen. Fast schon obsolet war daher der Hinweis von Johanna Braun vor Beginn, dass es Nachsicht mit den jungen Darstellern zu üben gelte: „Es handelt sich hier um Kinder und keine Profis!“ Das hatten sowohl Freunde, Eltern als auch Großeltern und Geschwisterkinder durchaus vor Augen, was dem häufigen Zwischenapplaus deutlich anzumerken war.

Um die Handlung gleich vorweg zu nehmen, war es an vier Mädchen, sie in kurzen Worten zu schildern. Und dann durfte die getanzte Geschichte ihren Lauf nehmen. Dabei sorgten nicht allein die einstudierten Choreografien für Hingucker, sondern auch die zauberhaften Kostüme, die die Protagonisten Clara und Franz oder die Mäuse, die Schneekönigin, die Puppen oder die Schwäne trugen. „Sie alle habe ich im Laufe der 40 Jahre, in denen ich als Ballettlehrerin tätig bin, selbst entworfen und schneidern lassen“, erzählte Lehrerin Johanna Braun im Anschluss. Die Proben zu dem fantasievollen Stück hätten teilweise bereits vor den vergangenen Sommerferien begonnen, doch so richtig intensiv geprobt wurde seit September, als die Kinder aus Kronberg, Eschborn und Frankfurt aus den Ferien wieder zu Hause waren. Schritt für Schritt wurden die einzelnen Passagen einstudiert, um sie zu Tänzen zusammenzufügen. Der Enthusiasmus dabei war wie gewöhnlich sehr groß gewesen: „Alle freuen sich immer auf die Weihnachtsaufführung“, berichtete Johanna Braun. Und so begab sich das Publikum voller Spannung auf die Traumreise von Clara, nachdem sie von ihrem Onkel Drosselmeyer einen Nussknacker zum Weihnachtsfest geschenkt bekommen hatte. Mit dabei auch ihr Bruder Franz, der ihr eigentlich diese Gabe neidete. Es trat eine Mäuseschar auf, die Clara umringte und schließlich auch die bedrohliche Mäusekönigin, die jedoch vom Nussknacker vertrieben wurde.

Weit fort führte die anschließende Reise, viele Abenteuer warteten auf die Geschwister. Begegnungen mit Clowns, der Zuckerfee, tanzenden Araberinnen, Chinesinnen, Russinnen oder Spanierinnen gehörten ebenfalls dazu – bis sich schließlich alle zu einem großen Finale auf der Bühne der Stadthalle zusammenfanden. Dabei war nicht nur der herzliche Applaus eine Belohnung für die jungen Darstellerinnen, sondern auch der Auftritt des Nikolauses, der von einem „Ballett-Vater“ verkörpert wurde. Nach all der großen Anstrengung hatten sich die Kinder jeweils eine Tafel Schokolade verdient.

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