Parkplatzerweiterung Altkönig-Stift – Irritation und Stellungnahmen

Kronberg (pu) – In einer Anfrage an den Magistrat wollen Kronbergs Bündnis90/Die Grünen mehr über die Pläne des Altkönig-Stifts erfahren, den ebenerdigen Parkplatz an der Feldbergstraße zu erweitern. Nach Auffassung der Grünen ist offenbar, so Fraktionsgeschäftsführer Thorsten Keller, eine Ausdehnung nach Norden, verbunden mit der Verlegung des bestehenden Wander- und Feldwegs geplant. Dabei würde der Wegfall einer wertvollen Hainbuchenhecke und einiger Obstbäume in Kauf genommen. „Diese Fläche hat indes schon als Ausgleichsfläche für eine frühere Baumaßnahme gedient und sollte damit tabu sein. Dies scheint jedoch bei der zustimmenden Beschlussfassung des Magistrats keine Rolle gespielt zu haben“, moniert Keller.

Des Weiteren ist den Grünen weder ein Bebauungsplan für den Parkplatz bekannt, noch die Beantragung der Erweiterung „um 26 Plätze“. Außerdem wollen die Grünen wissen, wie die zahlenmäßige Relation zwischen (vermieteten) Bewohner-Parkplätzen und Besucher-Plätzen definiert wurde. Keller abschließend: „Die Grünen bezweifeln darüber hinaus den Bedarf weiterer Stellflächen, weil recht häufig freie Plätze beobachtet werden konnten. Statt einer weiteren Versiegelung empfehlen wir alternativ die Einführung von Carsharing sowie den Bau eines Parkdecks, um mit weniger Fläche auszukommen.

Auf entsprechende Nachfrage gab die Leiterin des Fachbereichs Stadtentwicklung und Umwelt, Dr. Ute Knippenberger, eine kurze Stellungnahme zu diesem Thema: „Die geplante Erweiterung des Parkplatzes des Altkönig-Stiftes umfaßt Stellplätze, für die es einen tatsächlichen Bedarf bei den Bewohnern des Stiftes gibt.“

Dieser gehe über den Bedarf nach Stellplatzsatzung hinaus, „weil im Altkönigstift Menschen mit unterschiedlichen Alltagsbedürfnissen und Mobilitätsanforderungen leben. Zudem lägen „der Stadt sehr viele Beschwerden von Anwohnern aus den vergangenen Jahren vor, dass Stellplätze im öffentlichen Raum von Bewohnern und Besuchern des Altkönigstiftes genutzt werden“. Die Erweiterung des Stellplatzes greife dabei nicht in eine Ausgleichsfläche, sondern in den als Parkanlage bezeichneten Teil des Bebauungsplanes – so wie im Magistrat thematisiert. Im Zuge der Errichtung des jetzigen Parkplatzes sei eine umfassende Begrünung gefordert worden, die auch umgesetzt wurde. „Durch die Baumaßnahme betroffene Grünstrukturen sollen ersetzt werden“, unterstreicht Knippenberger.

Stiftsdirektorin Thekla Thiede-Werner kann das nur bestätigen, Sie sieht ebenfalls keinen Grund zur Aufregung. Bei der für die 26 Parkplätze vorgesehene Fläche handele es sich um einen derzeit im städtischen Besitz befindlichen Forstweg „Im Tausch geben wir dafür ein Stück Park ab, worauf nicht nur der Forstweg wieder hergestellt wird, sondern selbstverständlich auch Hecken und Bäume der bisherigen Ausgleichsfläche angepflanzt werden, sofern eine Umsetzung machbar ist.“ Für alle Pflanzen, die nicht erhalten werden könnten, werde selbstverständlich eine Ersatzpflanzung vorgenommen.

Thiede-Werner begründet das Erweiterungsvorhaben mit der großen Parkplatznot überwiegend in den Vormittagsstunden bis in die Mittagszeit hinein. „An uns werden immer wieder Beschwerden von Anwohnern wegen parkender Mitarbeiter und Besucher in Anliegerstraßen herangetragen.“ Des Weiteren existiere eine Warteliste für neu einziehende Bewohner, denen aktuell kein Stellplatz für ihr Fahrzeug zur Verfügung gestellt werden könne. „In den Nachmittagsstunden entspannt sich meist die Lage wieder, deshalb kann man dann von freien Plätzen sprechen, aber vormittags ist die aktuelle Parkplatzsituation untragbar“, so Thiede-Werner.



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