Ausgelassen feiernde junge Menschen – Aktives Kronberg bietet Festivalstimmung vor der Bühne im Park

Festivalstimmung am frühen Abend – Bereits EASY EASY aus Köln sorgte dafür, dass die Fans und Konzertgäste sich von ihren Plätzen heroben und direkt vor die Bühne strömten. Fotos: Westenberger

Kronberg (mw) – Die Ankündigung des Vereins „Aktives Kronberg“ versprach ein Konzert für die Jugend und die jungen Erwachsenen im Victoriapark. Das bekamen die jungen Menschen, die in kleinen Grüppchen in den Victoriapark strömten, auch und dazu noch viel mehr. Aktives Kronberg hatte in Zusammenarbeit mit dem Kronberger Jugendrat kein Konzert, sondern ein kleines Konzertfestival auf die Beine gestellt, das sich sehen lassen konnte. Die Wiese wurde zum Festivalgelände, mit chillenden Jugendlichen, Familien, aber auch älteren Gästen, die den Festivalabend in naturnaher Atmosphäre sichtlich genossen. Was zumindest nicht alle älteren Semester wussten, es hatten sich drei Formationen angesagt. Die Band Sacropolis mit Kronberger Wurzeln spielte als Hauptakt erst kurz vor 21 Uhr, los ging es mit EASY EASY aus Köln, einer vielversprechenden Newcomerband, die Sacropolis aufgrund der Corona-Pandemie selbst noch nicht live kennengelernt hatte, sondern über die vielfältigen Kanäle der neuen Medien wie Facebook, Spotify, Youtube & Co. entdeckt und für einen Auftritt im Victoriapark hatte gewinnen können. Bis zum ersten Song kurz vor 20 Uhr bliebt genügend Raum und Zeit für die Bands, sich Backstage endlich kennenzulernen und für die Festivalbesucher, ihre Freunde wiederzusehen, die sie teilweise lange nicht getroffen hatten.

Mit Hot Dogs, Bier, Wasser und Limo hatte das Organisationsteam dafür gesorgt, dass keiner beim Warten auf den Konzertbeginn verdursten oder verhungern musste – dazu wurde auf der einen oder anderen Picknickdecke noch eigene Naschereien ausgebreitet. Wer wollte, konnte Sacropolis schon vor ihrem Auftritt an ihrem Werbestand kennenlernen, wo sie ihre Musik und T-Shirts von sich anboten. Die Band hielt, was sie vor ihrem Auftritt versprach: Sie spielte einen unkomplizierten, gitarrengetriebenen Hybrid aus Indie-Pop und Indie-Rock. Die Melodien waren eingängig, der Sound gitarrenlastig, die Songs gefühlvoll. Wie der Bassist der vierköpfigen Band, Leon, verriet, geht es in ihren Songs um Gefühle, aber auch um Eigenanalyse. „Es geht um Themen wie Selbstzufriedenheit und Selbstwahrnehmung, aber auch viel um die Liebe.“ Über die Musik könne man all das herauslassen und beschreiben, was einem von Angesicht zu Angesicht oftmals schwerfällt auszusprechen, findet der Halbfranzose, dessen Bruder Jean der Gitarrist der Band ist. Mit Tom, dem Schlagzeuger, verbindet die zwei eine Freundschaft seit der sechsten Klasse. „Unseren Sänger und Gitarristen Ben haben wir 2013 in Frankfurt auf der Zeil angesprochen, nachdem wir ihn dort als Straßenmusiker haben singen hören.“ Sie fanden seine Stimme und was er sang, einfach „geil“. Heute verbindet die vier ein tiefe Freundschaft, an der nichts rühren kann, auch nicht die räumliche Trennung: Jean studiert in Paris Business, Leon Culinary Arts in Lyon, Ben Lehramt in Frankfurt und Tom arbeitet als Erzieher in einem Frankfurter Kindergarten. Gemeinsam entwickeln sie ihre Songs und haben gerade ihr erstes Album abgeschlossen, wie sie bei ihrem Auftritt verraten. Sie starten mit „Far away from home“, spielen „Sunday Hype“ – der ist gerade vor zwei Wochen oder so entstanden, verraten sie ihren Fans und stimmen „Pepita“ an: „Der Song ist für Dich, ja sie ist auch im Publikum“, verrät der Sänger Ben und erntet Jubelschreie. Sie seien gänzlich unbekannt und hätten vielleicht eine Handvoll Fans, so formulierte es der Bassist vor dem Auftritt. Doch es waren mehr als eine Handvoll – rund 250 Gäste auf dem Festivalgelände vor der Bühne im Park – und das in den Ferien und ohne dass Kronberg als Festivalstandort unter Jugendlichen irgendeinen Bekanntheitsgrad hätte. Die Vorband „EASY EASY“ aus Köln, die einen angenehm voluminösen und beinahe noch griffigeren Gitarrensound mit eingängigen Melodien bot, bereitete den vier von Sacropolis bereits das Feld. Sie hinterließ ihnen ein gut gelauntes, feierndes und tanzendes Publikum. Den Aufforderungen der vielversprechenden jungen Kölner Formation, die ihre Musik selbst unter Indie- und Surfpop einordnet, aufzustehen, nach vorne vor die Bühne zu kommen, den Sommerabend zu genießen und gemeinsam mit ihnen zu feiern, wurde tatsächlich Folge geleistet. Auch die Songs von „EASY EASY“ beschäftigen sich mit den alltäglichen Dingen des Lebens. „All I need“ und „All about you“ verarbeiten Beziehungsprobleme, „Wake up at noon“ behandelt Fragen nach der Zukunft.

Die Jungs wagten zwischendurch auch zwei Coversongs und spielten passend zum Sommerabend ein Cover von Grucchi Gangs Italo-Pop Song „Solo Una Parola“. Hierzu tanzten auch die Familien bis hin zu den ganz Kleinen auf der Wiese mit.

Das Stück „Why should I“ von Sacropolis, für viele Jugendliche der Schlüsselsong des Abends, war der krönende Abschluss der Band Sacropolis. Mit dem goldenem Lamettaregen, der wie ein abschließendes Geschenk der Band für ihre Fans auf sie niederfiel, ging echter Jubel durch die Menge. Immerhin waren noch etwa 200 tanzende Gäste zu diesem Zeitpunkt dabei.

„Es tut gut, die jungen Menschen so gut gelaunt und miteinander zu erleben“, beschreibt der stellvertretende Vorsitzende von Aktives Kronberg und Organisator dieser Veranstaltung, Konstantin Kovarbasic, den Abend. „Dieser Abend entspricht genau einem unserer Vereinsziele, nämlich, etwas für die Jugendlichen in Kronberg zu bewegen. Die Vernetzung mit bestehenden Jugendinstitutionen ist uns dabei sehr wichtig, daher auch die Kooperation mit dem Jugendrat.“

„Hier hat wirklich eine tolle Zusammenarbeit mit dem Verein Aktives Kronberg stattgefunden, die wir gerne im nächsten Jahr wiederholen würden“, bestätigt auch Jonathan Fratz, stellvertretend für den Jugendrat. „Ein solcher Abend zeigt für mich, was in Kronberg für Jugendliche möglich ist, wenn man zusammenarbeitet.“

Zu später Stunde taten die passende Light-Show und das DJ-Duo, die Monopoly-Brothers aus Frankfurt, das Übrige dazu, dass die gelungene, entspannte Party im Grünen noch nicht zu Ende ging. Ein richtig gut gemixter Sound bewegte zum Weitertanzen.

Parallel waren das Team von Aktives Kronberg und Helfer vom Jugendrat mit dem Abbau beschäftigt, um am nächsten Morgen Bühne und Platz ordentlich zu übergeben.

Eines ist sicher – solch eine Party hat es in Kronberg noch nicht gegeben und sie kam zum richtigen Zeitpunkt nach einer gerade auch für die Jugend schwierigen, frustrierenden Zeit.

Absolut wiederholenswert!

Weitere Artikelbilder



X