Bike+Run genießt längst Kultstatus in der Region: Gefordert sind Teamgeist und Spaß an der Bewegung

Das MTV-Team, das in der 5. Hessenliga gestartet ist, v. l.n.r. Felix Lembke, Johannes Pfaff, Jan Schohaus und Till Binsteiner

Kronberg (mw) – Die Kronberger Triathleten feierten dieses Jahr mit ihrem Familienevent, das längst Kultstatus genießt und immer am Tag der Deutschen Einheit stattfindet, zehnjähriges Bestehen. Das Sportereignis, an dem viele Hobbysportler, aber auch viele Leistungstriathleten teilnehmen, lebt von der unkonventionellen Idee, dass die Sportler entgegen ihrer Gepflogenheiten nicht einzeln, sondern die Zweier-Teams auf einen Trail durch Wald und Wiesen gehen. Dabei können sich die Teams beim Laufen und auf dem Fahrrad abwechseln. Und genau das ist es, was den Zweier-Teams neben der sportlichen Herausforderung an dem Kronberger Format begeistert. Armin Borst, mit seinen Kindern und Vereinskindern aus dem TSG Limbach zu Gast, beschreibt es so: „Normalerweise kämpft bei den Triathleten jeder für sich, hier aber können beispielsweise Papa mit Sohn und Mama mit Tochter an den Start gehen.“ Vor allem jedoch würden Freundschaften im Sport gefördert. So hatte Borsch, der seit Jahren schon zu diesen Event kommt und dessen Verein mit dem TSG Limbach freundschaftlich in Verbindung steht, seine Tochter mitgebracht, die mit einem Mädchen aus der MTV-Triathlon-Abteilung gemeinsam startete. Allein zu diesem Wettbewerb auf die kleinste Rundstrecke von 4,5 Kilometern versammelten sich um 10.30 Uhr zum Start 51 Teams auf dem MTV-Platz.

Dort warteten auch zwei zehnjährige Jungs aus Wallrabenstein und Beuerbach (Kreis Hünstetten) aufgeregt darauf, dass es endlich los ging. „Wir kennen uns seit der Grundschule und trainieren seit Jahren schon zusammen“, verrieten sie, „aber hier können wir auch zusammen an den Start gehen.“ Dazu kommt, dass man sich auf der Strecke abwechseln dürfe, nur zusammenbleiben müsse man, erklärten sie zu den Regeln. Nach dem ersten Lauf starteten noch weitere Triathleten zum 7-Kilometer-Lauf und am Mittag zum 13,2 Kilometer-Lauf. Mit ansteigenden Kilometern waren natürlich auch mehr Leistungssportler auf der Strecke.

Insgesamt starteten 140 Teams und somit 280 Sportlerinnen und Sportler, um sich den verschiedenen Distanzen zu stellen. Die passende Musik sorgte auf der ersten Runde auf dem MTV-Platz für Stimmung, am Schönsten war jedoch, dass die Auflockerung der Coronabestimmungen Zuschauerinnen und Zuschauer möglich machte, sodass nun doch noch einige Familienmitglieder, Freunde und Bekannte neben den Wegeposten auf der Strecke verteilt standen und die Teams anfeuerten. Und das war wichtig, denn die abgesteckte Strecke hatte es mit Steigungen, Matsch, Wurzelwerk und vielen Kurven in sich: Am ersten Steilstück flog gleich einem Kind die Kette raus – der Streckenposten half – andere stiegen ab, weil ihnen der Berg zu steil war oder weil sie zu spät ihren Gang zurückgeschaltet hatten. Andere Teams hatten den Bogen sofort raus: Hier schoben Mutter oder Vater ihr Kind beim Laufen einfach noch mit den Berg hinauf. Auch das war erlaubt. Auf gerader Strecke hatten dann die Radler der „Duos“ ohnehin wieder die Nase vorn. „Normalerweise haben es die Radler schon einfacher, sie sind definitiv schneller“, berichtete Organisatorin Sabine Storch. Deshalb hätten bei den Hessenliga-Teilnehmern, die bereits morgens um 8 Uhr an den Start gingen, bei den Allermeisten beide einen Helm aufgehabt, um mehrmals auf der Strecke zwischen Rad und Laufen wechseln zu können und damit Zeit zu gewinnen. „Von der 5. Hessenliga waren zum ersten Mal 16 Mannschaften mit 32 Teams auf der Strecke. „Normalerweise treten sie in Viererteams an“, weiß ihre Tochter Julia Storch, die die Moderation des MTV-Triathlon-Events übernommen hatte. „Für die Hessenliga-Triathleten, deren Zeiten gewertet wurden, war es auch ein neues Format.“ Doch nach erster Skepsis hätte es nach dem Lauf durchweg zufriedene Gesichter gegeben.

Bei den Teilnehmern herrschte große Freude darüber, dass sich die Triathleten zum zweiten Mal schon der Herausforderungen eines Hygienekonzepts gestellt hatten und die Veranstaltung sogar mit kleiner Catering-Station stattfinden konnte. Die rund 60 Helferinnen und Helfer (aktive Triathleten und Eltern) waren bereits einen Tag zuvor mit dem Aufbau beschäftigt. Aufgrund der gemischten Wetterprognose wurden mehr Pavillons als sonst aufgestellt. Doch wer Triathleten kennt, weiß, sie sind Durchhalten auch bei härteren Bedingungen gewöhnt: „Wir sind es jedenfalls gewöhnt, bei Wind und Wetter anzutreten“, bestätigt Armin Borst aus Limbach. „Das Event hier hat schon Crosscharakter, da gibt es auch welche, denen ein Schlamm-Trail besonders gut gefallen würde.“ Etwas matschig war der Waldboden an einigen Stellen sogar auch, aber schlammig sollte es an diesem Sonntag nicht mehr werden. Im Gegenteil, es blieb nach einigen wenigen Regentropfen trocken und vor allem noch angenehm warm.

Für die Siegerehrungen waren wieder Preise gesammelt worden und Sponsoren wie Hibike, die TaunusSparkasse, dass Frankfurter Radlabor oder Mainova und viele mehr unterstützen den zehnten Bike+Run mit vielen tollen Sachpreisen. Dank der gelungenen Organisation konnten die Gewinnerinnen und Gewinner alles drei Rennen direkt anschließend mit dem nötigen Abstand aber gebührend geehrt werden. Und so bedankt sich auch der Vorstand des MTV mit Präsident bei dem Bike+Run-Team um den „Erfinder“ Michael Böhler, das aus 60 Helferinnen und Helfern besteht, „für die großartige Veranstaltung, die nun ihren 10. Geburtstag feiert, den hessischen MTV-Ritterschlag erhalten hat, einzigartig ist und in dieser Zeit eine umsichtige Planung erfordert, die die Freude und Begeisterung für die Teilnehmer nicht beeinträchtigt hat“. Der schönste Moment blieb wohl der Zieleinlauf für die Teilnehmer, blickte man in ihre abgekämpften, aber rundum glücklichen Gesichter, egal wie schnell sie ins Ziel einliefen und einfuhren. Geschwister fielen sich in die Arme, Eltern umarmten ihre Kinder und man war sich einig, dieses Sportevent macht gute Laune und sich gemeinsam über den Erfolg zu freuen, das selbst gesteckte Ziel erreicht zu haben, macht noch mehr Spaß!



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