Childaid Network–Bildung ist der beste Schutz gegen Gewalt

Königstein/Kronberg
(kb) – Das Feuer brennt schon hell, wenn Shiva Basnet in seinem Zuhause, einem nepalesischen Bergdorf auf 2.400 Meter Höhe, von seiner Mutter geweckt wird. Shiva ist sechs Jahre alt, und er hat Glück. Er darf in die Schule gehen. Seine Lehrerin fördert den aufgeweckten Jungen, es gibt gute Unterrichtsmaterialien und gesundes Essen im Montessori Zentrum in Bhandar, das Shiva zusammen mit 35 anderen Kindern besucht.

Doch für die meisten Kinder in Nepal sieht der Alltag ganz anders aus. Die Armut in Nepal ist groß. Kinder müssen oft schon früh im Haushalt oder auf dem Feld mitarbeiten, damit die Familie über die Runden kommt. Die Schule ist für die meisten Kinder kein Ort, an dem in freundlicher Umgebung Wissen vermittelt wird. Die Unterrichtsqualität ist oft sehr schlecht, die Lehrer sind unzureichend ausgebildet und Klassenräume erinnern an einen Bretterverschlag, der vielfach auch noch Verletzungsgefahren für die Kleinsten birgt. Not treibt Menschen in ausbeuterische Arbeitsverhältnisse.

Um ihren Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen, sehen viele Eltern keine andere Möglichkeit, als sich bei zwielichtigen Vermittlungsagenturen um eine Stelle im Ausland zu bewerben, in der Hoffnung, dort genug Geld für eine gute Ausbildung ihrer Kinder verdienen zu können.

Die unmenschlichen Zustände, die die Menschen dort erwarten, haben gerade erst im Kontext der Fußball-Weltmeisterschaft die öffentliche Diskussion befeuert. Politiker, Sportler und Medienvertreter weisen auf die unhaltbaren Zustände der Arbeitsmigranten hin, Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Situation schon seit langem. Junge Menschen setzen ihr Leben aufs Spiel für eine bessere Zukunft. Die WM-Stadien in Katar wurden auch durch Arbeitsmigranten aus Nepal errichtet. Einige haben ihre Entscheidung mit dem Leben bezahlt, viele wurden verletzt, die geplanten Einkommen für die Ausbildung der Kinder entfallen. Jeden Monat verlassen zehntausende junge Männer und Frauen ihre Heimat, weil sie in Nepal keine Chance haben. Zwar sind im Wüstenstaat Katar einige Verbesserungen der Situation der Arbeiter erkennbar, doch die Migration belastet auch so die Zukunft vieler Familien. Allein in Nepal erreicht Childaid Network 35.000 junge Menschen mit Projekten für Grundbildung und Berufsbildung. In Indien, Myanmar und Bangladesch kommen nochmals mehr als 150.000 hinzu. Damit möchte das Hilfswerk aus Königstein die Probleme an der Wurzel packen.

„Junge talentierte Menschen brauchen Alternativen zu den ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen im Ausland. Die Antwort ist: Bildung.“, so Dr. Martin Kasper, ehrenamtlicher Vorstand der Stiftung. „Wer zu Hause eine gute Grundbildung bekommt und eine berufliche Qualifizierung erwirbt, der findet auch in seiner Heimat eine gute Arbeit. So können engagierte junge Menschen im eigenen Land bleiben und dabei helfen, für sich und ihre Familien eine gute Zukunft aufzubauen.“

Für Shiva und seine Freunde im Bergdorf Bhandar geht dieser Ansatz auf. Seine Eltern können bei ihm bleiben, und er hat realistische Chancen auf einen erfolgreichen Schulabschluss und einen guten Job.

Auch in den armen Regionen Nordostindiens wird sichtbar, wie gute Bildungsangebote gegen Ausbeutung wirken. In Karbi-Anglong, einer autonomen Region, die überwiegend von der ethnischen Gruppe der Karbi bewohnt wird, gab es bis vor kurzem kaum funktionierende Schulen. In manchen wurde noch nie ein Lehrer gesehen. Eltern schicken ihre erst sechsjährigen Kinder deshalb in die nächstgelegene Stadt, damit sie dort in die Schule gehen können. Als Bezahlung müssen die Kinder bei fremden Familien als Haushaltshilfe arbeiten. Viele werden ausgebeutet und machen schlimme Erfahrungen. Childaid Network hat auch dort ein Projekt angestoßen, das es den Kindern ermöglicht, in ihren Heimatdörfern guten Schulunterricht zu erhalten. Mit Erfolg, wie sich jetzt zeigt: Die Kinder werden nach und nach zurück zu ihren Familien geholt.

Insgesamt erreichte Childaid Network in diesem Jahr fast 200.000 bedürftige Kinder und Jugendliche mit Projekten für gute Bildung. Mit Ihrer Hilfe möchte das Kinderhilfswerk aus Königstein auch 2023 seine Arbeit erfolgreich fortsetzen. Die Erfolgsfaktoren: Wirksame, nachhaltige Projekte, effiziente Teams, volle Transparenz und geringe Verwaltungskosten.

Mit einer Spende können Sie mithelfen,

dieses Ziel zu erreichen: www.childaid.net/spenden oder per Überweisung an DE 96 5004 0000 0375 5055 00. Mehr zu den Projekten von Childaid Network finden Sie unter: www.childaid.net.

Diese Kinder müssen nun nicht mehr ihr Heimatdorf verlassen, um in die Schule gehen zu können.

Foto: Childaid Network

Shiva und sein Freund gehören zu den wenigen Kindern in Nepal, die ein gutes Lernumfeld haben.
Foto: Childaid Network

Weitere Artikelbilder



X